Kiews Militär hat am 14. November ein russisches Ölterminal in der Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen Meer angegriffen. Nach dem ukrainischen Angriff kam es laut "Reuters" zu erheblichen Verzögerungen bei der Verladung von Rohöl. Die Ölverladung wurde zunächst komplett gestoppt, bevor sie am Sonntag wieder aufgenommen wurde. Durch die schweren Schäden kommt es jedoch aktuell zu massiven Verzögerungen.
Drei Besatzungsmitglieder des Schiffs verletzt
Das Ölterminal, Küstenanlagen und ein ziviles Schiff wurden dabei beschädigt, so der Gouverneur der Region Krasnodar, Weniamin Kondratjew. Drei Besatzungsmitglieder des Schiffs seien verletzt worden. Drohnenteile seien außerdem auf vier Mehrfamilienhäuser und zwei Privathäuser gestürzt, ein Mann wurde demnach verletzt.
In der Stadt wurde nach Angaben des Bürgermeisters Andrej Krawtschenko der Ausnahmezustand verhängt, und Notunterkünfte wurden eingerichtet. In sozialen Medien kursierten Videos von einer Explosion und Feuer, die den Angriff zeigen sollen. Der Hafen Noworossijsk ist wichtig für den russischen Ölexport.
Kiew: Antwort auf russische Angriffe
In der Ukraine teilte der Leiter des staatlichen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation in Kiew, Andrij Kowalenko, eines dieser Videos und kommentierte, dass es sich dabei um das Ölterminal in Noworossijsk handele. Dem stellte er gegenüber, dass Russen Wohnhäuser und Energieanlagen in der Ukraine angriffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Morgen nach neuen russischen Angriffen mitgeteilt, dass Kiew mit weitreichenden Waffen auf Moskaus Attacken antworte.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Morgen mit, dass 216 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt worden seien – 66 davon über der Region Krasnodar. Die ukrainische Flugabwehr zählte bis zum Morgen mehr als 430 russische Drohnenangriffe und 18 Schläge mit Raketen und Marschflugkörpern.
Kiew nimmt Ölindustrie Russlands ins Visier
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie immer wieder auch Ziele in Russland an. Seit Monaten nimmt Kiew verstärkt die Ölindustrie Russlands ins Visier, die wichtig für Moskaus Finanzierung des Krieges ist. Die Zahlen der Opfer und Schäden stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.