China hat ein Importverbot für Meeresfrüchte aus Japan verhängt. Der Grund: Peking will die Freisetzung von gereinigtem Abwasser aus dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima weiter überwachen, wie "Bloomberg" berichtet. Bereits 2023 hatte China die Einfuhr japanischer Meeresfrüchte stark eingeschränkt, diese Regelungen aber im Juni gelockert.
Nun trifft das erneute Verbot die japanische Wirtschaft hart. Besonders betroffen sind Exporteure von Jakobsmuscheln und Seegurken, da China bisher einer der wichtigsten Märkte für diese Produkte war. Von fast 700 Firmen, die eine Genehmigung für den Export beantragt hatten, wurden bislang nur drei zugelassen.
Reiseboykott belastet Japans Wirtschaft
Der Streit zwischen den beiden Ländern hatte sich verschärft, nachdem Japans Premierministerin Sanae Takaichi erklärte, ein Angriff Chinas auf Taiwan könnte eine militärische Reaktion Japans auslösen. China reagierte empört und forderte eine Rücknahme der Äußerungen.
Gleichzeitig rief Peking seine Bürger dazu auf, Reisen nach Japan zu meiden, wie "Reuters" berichtet. Die Folgen sind gravierend: Rund 500.000 Flugtickets wurden bereits storniert. Das ist ein schwerer Schlag für Japans Tourismusbranche, die etwa 7 Prozent der gesamten Wirtschaft ausmacht. Chinesische Touristen spielen dabei eine besonders wichtige Rolle.
Auch Kultur leidet unter dem Streit
Der Konflikt wirkt sich auch auf kulturelle Beziehungen aus. Eine geplante Wissenschaftskonferenz in Peking wurde abgesagt, ebenso ein Freundschaftsevent in Hiroshima. Zusätzlich hat China die Ausstrahlung japanischer Filme gestoppt.
Japanische Prominente versuchen, die Spannungen zu entschärfen, indem sie öffentlich ihre Unterstützung für China bekunden. Eine Lösung des Streits ist bisher nicht in Sicht.