Der Frühling steht vor der Tür. Viele nehmen das zum Anlass, sich von der Wintertristesse zu verabschieden und alles ordentlich zu putzen. Worauf bei der Grundreinigung zu achten ist, erklären Experten aus dem Landreis.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Zwar sei es sinnvoll, ein- bis zweimal im Jahr einen Großputz durchzuführen, dennoch plädiert Stefan Schuster, der in Lenggries die Gebäudereinigungsfirma „HDH“ betreibt, für „kontinuierliches Reinigen“. Damit sei schon viel gewonnen.
Experten: Einige Punkte dürfen auf der Liste für den Frühjahrsputz nicht fehlen
„Es ist nämlich keine Selbstverständlichkeit, dass Küche oder Bad wirklich sauber sind. Vor allem die Toiletten putzen die meisten nicht gründlich genug.“ Charlotte Koller, die gemeinsam mit Max Weiß die Reinigungsfirma „Office and Home Management“ führt, meint ebenfalls: „Es wird im Alltag beim Putzen vieles vergessen oder vernachlässigt.“
Es gibt also einige Punkte, die auf der Liste für den Frühjahrsputz nicht fehlen dürfen – etwa Fensterputzen. Hier empfiehlt Schuster, „keine Experimente mit Spezialreinigern zu machen“. Er setzt auf Wasser mit einem Spritzer Spülmittel. Koller pflichtet ihm bei. „Spülmittel funktioniert super und ist kostengünstig.“ Für hartnäckige Verschmutzungen, wie etwa Insekten, rät Koller zu einer speziellen Klinge. „Damit kann man das einfach wegkratzen.“
Am Ende kostet das auch nicht mehr, da gute Produkte auch wesentlich länger halten.
Während man statt teuren Spezialmitteln also zum herkömmlichen Spülmittel greifen kann, sollte man bei anderen Utensilien zum Fensterputzen allerdings nicht sparen, erklärt Schuster. „Bei Einwascher, Abzieher und Klinge sollte man auf gute Qualität achten. Am Ende kostet das auch nicht mehr, da gute Produkte auch wesentlich länger halten.“ Nachdem die Glasflächen mit einem Einwascher gereinigt wurden, werden sie abgezogen. „Und dann ist Schluss“, betont er. Viele würden den Fehler machen, danach noch mit verschiedenen Tüchern trocken zu wischen oder zu polieren. „Das verursacht das Gegenteil, und sobald Sonne auf das Fenster strahlt, sieht man Schlieren.“ Nicht zu vergessen sind laut Koller beim Fensterreinigen die Rahmen und Rollos. „Auch die Gardinen gehören gewaschen.“
Anfragen für professionelle Glasreinigung gebe es in den Firmen viele. Das berichtet auch Marc Schwencke. Er ist Prokurist bei „Sasse Gebäudedienste“ mit Sitz in Bad Tölz. „Auch wenn wir vorwiegend geschäftliche Kunden haben, ist die Nachfrage bei Privathaushalten in puncto Glasreinigung groß.“ Vor allem, wenn es sich um größere Glasflächen, wie etwa Wintergärten, handle, würden sich viele professionelle Hilfe holen. „Das ist in diesem Fall auch sinnvoll, bevor man selbst auf eine Leiter steigt und sich eventuell verletzt.“ Überdies habe eine professionelle Gebäudereinigung in entsprechenden Größen die Gerätschaften für Wintergärten.
Auch Photovoltaik-Anlagen dürfen nicht beim Frühjahrsputz vergessen werden
Immer mehr im Trend liegen PV-Anlagen. Auch die dürfen laut Schwencke beim Frühjahrsputz nicht vergessen werden. „Die Anlage läuft, wenn sie zu schmutzig ist, nicht auf voller Kapazität“, erklärt er. Auch hier empfiehlt er, sich professionelle Hilfe zu holen. „Damit die Paneele nicht verkratzen und man sich selber auch nicht in Gefahr bringt, indem man aufs Dach steigt.“
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Grundsätzlich gibt Schwencke fürs Putzen – ob bei einer Großreinigung oder im Alltag – den Tipp: „Immer von oben nach unten arbeiten.“ Beim Frühjahrsputz rentiere es sich, einmal alles aus den Schränken zu holen, sagt Charlotte Koller. „Vor allem in der Küche sammelt sich nicht wenig Schmutz in den Schubladen.“
Schränke sind oft mit einem Fettfilm vom Kochen und Braten versehen
Schränke seien oft mit einem Fettfilm vom Kochen und Braten versehen, erinnert Schwencke, und Schuster betont: „Man muss mindestens drei- bis viermal im Jahr – je nachdem, wie viel man kocht – die Filter der Dunstabzugshaube wechseln. Das missachten ganz viele.“ Auch Geräte wie beispielsweise Backofen und Kühlschrank müssen bei einem vernünftigen Frühjahrsputz sauber gemacht werden, erinnern Koller und Schwencke.
In puncto Bad sei bei einer Grundreinigung auch auf reine Fugen zu achten. Hierfür verwendet Koller Zahnbürsten. Schuster meint, die Toilettensitze gehören jährlich ausgetauscht. „Die gibt es in jedem Baumarkt und kosten nicht die Welt.“
Expertentipp: Auch der Staubsaugerschlauch muss gereinigt werden
Wer Teppiche hat, sollte diese mit einem speziellen Teppichreinigungsgerät gründlich bearbeiten. „Die gibt es im Baumarkt oder auch online auszuleihen“, sagt der Prokurist von Sasse. „Hat man Haustiere, muss das natürlich deutlich öfter als ein- oder zweimal im Jahr gemacht werden“, betont Schuster. Doch egal, wie gründlich man bei der Teppichreinigung auch vorgeht – der Lenggrieser Geschäftsführer sagt: „Raus damit. Teppiche sind einfach nicht sonderlich hygienisch.“ Polsterreinigung sollte man laut Koller zusätzlich bei der Couch durchführen. „Und alle Kissenbezüge und Couchdecken waschen.“ Beim Bett empfiehlt sie auch, die Matratzenschoner zu waschen, die Matratze hochzuheben, und überall drumherum zu saugen.
Apropos saugen: Auch der Staubsauger wird bei Charlotte Koller auf Herz und Nieren geprüft. Denn: „In den Rillen im Schlauch sammeln sich ganz schön viel Schmutz und Keime an“, weiß sie. Daher solle man den Staubsaugerschlauch abmontieren und in der Dusche oder Badewanne einmal kräftig mit Wasser durchspülen. „Es ist erschreckend, was da alles rauskommt.“ (feb)
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