Putins neue Offensive: Russland zieht tausende Truppen vor „Festungsstadt“ zusammen
Putins neue Offensive: Russland lässt tausende Truppen vor „Festungsstadt“ aufmarschieren
Russland will offenbar eine großangelegte Offensive in der Region Donezk starten. Dabei sind Putins Truppen auf eine strategisch wichtige Stadt aus.
Kiew – Steht eine neue Offensive Russlands im Ukraine-Krieg unmittelbar bevor? Die Streitkräfte von Kreml-Autokrat Wladimir Putin ziehen offenbar eine große Konzentration an Truppen in der Nähe einer der Schlüsselstädte an der Ukraine-Front im Osten zusammen. Das vermeldet zumindest das ukrainische Militär am Sonntag (5. Mai).
Dieser Umstand deckt sich mit den Aussagen von einem von Putins Verteidigungsminister Sergei Schoigu, der unlängst einen Hinweis auf eine große Offensive im Krieg in der Ukraine gegeben hatte.
Neue Russland-Offensive im Ukraine-Krieg: Putins Truppen konzentrieren sich vor strategisch wichtiger Stadt
Nach Angaben der Ukraine soll Russland derzeit bis zu 25.000 von Putins Soldaten um das strategisch wichtige Stadt Tschassiw Jar aufmarschieren lassen. Die neue Konzentration findet offenbar im Schatten der Behauptung des Kreml statt, dass die russischen Streitkräfte ein weiteres Dorf in der Region Donezk eingenommen haben. „Der Feind hat eine Gruppe von 20.000 bis 25.000 Soldaten um Tschassiw Jar zusammengezogen“, sagte Nazar Woloshyn, ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte, im Gespräch mit dem ukrainischen Fernsehen über eine mögliche Offensive auf Tschassiw Jar, die für Russland zum Wendepunkt werden könnte.
Die wichtige Stadt westlich der von Russland kontrollierten Stadt Bachmut in Donezk, wurde von der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) als „Festungsstadt“ bezeichnet. Nach Einschätzung des ISW würde die Einnahme Russland helfen, die übrigen wichtigen Verteidigungsanlagen der Ukraine anzugreifen.
Putins neue Offensive: Eroberung ermöglicht Russland Vorstoß auf „Rückgrat der ukrainischen Verteidigung
Die erfolgreiche Einnahme könnte es Russland auch ermöglichen, die Siedlung Kostjantyniwka von der ukrainischen Unterstützung abzuschneiden. Die Eroberung würde wiederum das „Rückgrat der ukrainischen Verteidigung“ in der Region Donezk gefährden, so der ISW in seiner aktuellen Einschätzung zur Lage an der Ukraine-Front weiter.

Der ukrainische Armeechef, Generaloberst Oleksandr Syrskyj, sagte letzten Monat, dass Moskau versuche, „unsere Verteidigungsanlagen westlich von Bachmut zu durchbrechen“, die Kontrolle über Tschassiw Jar übernehmen und „Bedingungen für einen weiteren Vorstoß“ in Richtung der Stadt Kramatorsk zu schaffen, die nordwestlich von Tschassiw Jar liegt.
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Region Donezk: Russland bereitet neue wohl Offensive im Ukraine-Krieg vor
Russland will die Stadt bis zum 9. Mai einnehmen, nannte Syrskyj einen möglichen Zeitpunkt, denn sich Russland für die Eroberung der Stadt gesetzt haben könnte. Derweil lieferten „ukrainische und russische Kräfte“ offenbar am 4. Mai weiter Gefechte in der Nähe der Siedlung. Es habe aber offenbar „keine bestätigten Veränderungen an dieser Frontlinie“ gegeben, so die Einschätzung des ISW weiter.
Das ukrainische Militär teilte am Sonntag mit, dass es in den vergangenen 24 Stunden ein Dutzend Angriffe in der Nähe von Bachmut abgewehrt habe. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, Putins Truppen hätten ukrainische Stellungen in der Nähe von Bachmut angegriffen. Möglicherweise sind die Auseinandersetzung aber nur das Vorspiel für eine großangelegte Offensive Russlands, um neue beträchtliche Geländegewinne zu erzielen. Sicher ist jedenfalls, sollten die russischen Truppen vorrücken, würde Putin erneut schwere russische Verluste und „extrem hohe Kosten an Menschenleben“ in Kauf nehmen. (mast)