Waakirchen hat sich große Bauprojekte vorgenommen. Für 2025 hat die Gemeinde entsprechend viel in der Pipeline.
Waakirchen – Für 2024 hatte sich Waakirchen drei Dinge vorgenommen: bauen, bauen, bauen. Einen Gasthof und Wohnungen in Schaftlach, das Rathaus, Wohnungen in Piesenkam. Doch bis zum Jahresende wurde kein Spatenstich gesetzt. Alle Projekte sind noch in der Pipeline, haben sich aber verzögert. Hinter den Kulissen ist aber durchaus einiges passiert. Dies unter der Regie des Kommunalunternehmens Wohnbaugesellschaft Waakirchen (WBW), das unter der Führung von Luitpold Grabmeyer weiter verstärkt und mit zusätzlichen Aufgaben betraut wurde.
„Das ist schon eine riesige Erleichterung für uns“, sagt Bürgermeister Norbert Kerkel zur Arbeit der WBW. Die Top 3 der wichtigsten Projekte für 2025 sind alte Bekannte, sollen aber jetzt – wirklich! – angepackt werden.
Top 1: Rathaus
Das frühere Kreissparkassengebäude in Waakirchen wird zum neuen Rathaus. Damit der Platz reicht, bekommt der Altbau einen Zwilling. Die Pläne für den Anbau hat der Gemeinderat im Grundsatz bereits für gut befunden. War zunächst davon die Rede, dass nur ein Umbau des Bestands und ein Saal-Anbau nötig seien, zeigte die Präsentation nun einen stattlichen Komplex, zu dem auch eine Tiefgarage gehört. Neben der Gemeindeverwaltung ist auch das Kommunalunternehmen dort angesiedelt. „Das wird schon ein richtig neues Gebäude“, sagt Kerkel zum neuen Rathaus.
Nachdem das alte Rathaus abrissreif ist, hatte Kerkel Anfang 2024 gehofft, den neuen Verwaltungssitz schon Ende 2025 beziehen zu können. Doch dieser Zeitplan ist nicht haltbar. Die Bauarbeiten sollen jetzt im Frühjahr beginnen, mit der Fertigstellung rechnet Kerkel Mitte bis Herbst 2026. Die Detail-Planung ist dem Bürgermeister zufolge noch nicht ganz abgeschlossen, die Höhe der Kosten stehe bislang nicht fest.
Top 2: Gasthof und Wohnungen
Ein Gasthof und günstige Wohnungen für Einheimische sollen auf dem ehemaligen Pizzeria-Grundstück in Schaftlach entstehen. Die Gemeinde hat das Grundstück am Michael-Schreiber-Weg 2021 gekauft, um es für diesen Zweck zu sichern. Schaftlach soll ein Dorf-Gasthaus bekommen, in dem Vereine sich treffen, Geburtstage und Hochzeiten gefeiert werden können. Zudem sind günstige Wohnungen geplant. Die Wohnungen werden von der WBW verwaltet, um den Gasthof kümmert sich die Gemeinde selbst.
Die Planung für den Gesamt-Komplex ist inzwischen vorangeschritten. WBW-Vorstand Grabmeyer will den Entwurf in naher Zukunft öffentlich vorstellen.
Noch nicht vorwärtsgekommen ist die Suche nach einem Wirt für den Gasthof. Die Gemeinde hätte den künftigen Pächter gerne schon in die Planung einbezogen, doch die Resonanz auf eine erste Ausschreibung blieb aus. „Da kam keine Rückmeldung“, erklärt Kerkel. Somit hat die Gemeinde ihren Kurs geändert und hofft, dass sich ein Wirt findet, wenn sie Konkretes vorweisen kann. Eine Zeitschiene für die Realisierung der Neubauten gibt es dem Bürgermeister zufolge nicht. Aber es sei ihm bewusst, dass die Bürger darauf warten, meint Kerkel: „Darauf werden wir ständig angesprochen.“
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Top: 3: Brückensanierung
2025 realisieren will die Gemeinde die Erneuerung zweier maroder Brücken der Gemeindestraße nach Marienstein. „Die sind so marode, dass wir sie neu machen müssen“, berichtet Kerkel. Im Rathaus warte man nur noch auf die Förderbescheide. Die Bauarbeiten dürften ein halbes Jahr in Anspruch nehmen und erfordern eine halbseitige Sperrung. Eine Vollsperrung sei nicht möglich, erklärt Kerkel: „Das ist die einzige Verbindung nach Marienstein.“ Im November soll die Erneuerung abgeschlossen sein. Zu den Kosten könne er aktuell noch nichts sagen, meint Kerkel.
Weitere Projekte
Während der Rathausbau noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, will die Gemeinde das angrenzende Areal im Bereich Bäckervoitl nach den Vorschlägen des Arbeitskreises Ortsmitte schon in diesem Jahr neu gestalten. Vorgesehen sind ein Naturspielplatz, hübsche Wege durch die grüne Wiese, Sitzbänke und Eis aus dem Automaten. Das im Vergleich zu früheren Entwürfen deutlich abgespeckte Konzept hatte der Arbeitskreis unter Leitung von Balthasar Brandhofer im Oktober 2024 präsentiert.
In Planung ist auch ein Wohnprojekt für Senioren am Westerpoltweg. Bereits Ende 2024 hatte Quartiersmanagerin Monika Klöcker ihre Ideen für die Konzeption dem Gemeinderat vorgestellt. Zudem ist auch in Piesenkam kommunaler Wohnungsbau geplant.