Eintritt im Kriegsjahr 1943 - und nun seit 80 Jahren bei der Feuerwehr

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Ludwig Heilmaier mit den Kommandanten und Vorsitzenden der Feuerwehr Markt Schwaben, Franz Kolbeck, Christian Hankofer, Andreas Stolze und Walter Lauber. © jödo

Was treibt einen Mann an, seit nunmehr 80 Jahren Mitglied bei der örtlichen Feuerwehr zu sein? Vielleicht kann Ludwig Heilmaier ein paar Antworten liefern.

Markt Schwaben – Da staunten auch gestandene Feuerwehrler mit 40 oder 50 Jahren Mitgliedschaft auf dem sprichwörtlichen Buckel oder aber Ehrenmitglieder wie Walter Oberhuber, Richard Eckert, Emil Frick oder Theo Lemmen nicht schlecht. Und manche erhoben sich gar voller Respekt und Bewunderung, als der Feuerwehrvereinsvorsitzende in Markt Schwaben, Andreas Stolze, im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Stüberl eine Auszeichnung vornahm, die es so in dieser Form in Markt Schwaben und vermutlich weit darüber hinaus wohl noch nie gegeben haben dürfte.

Die Vereinsführung ehrte mit Ludwig Heilmaier ein Mitglied, das seit genau 80 Jahren (!) dabei ist, mit einer Ehrenurkunde.

1943 vor die Wahl gestellt: Wohlfahrt, Sani oder Feuerwehr

1943 war’s, so erzählte der Senior vor den aufmerksam zuhörenden Kameraden, als er als ganz junger Mann mit 16 Lenzen sozusagen abkommandiert worden war zum Löschen von Bränden in München nach alliierten Luftangriffen. Feuerwehr, Sanidienst oder Wohlfahrt: das waren damals seine Optionen. Heilmaier entschied sich für den Feuerwehrdienst – und nahm gleich seien ersten Einsatz in München zum Anlass, auch in die Feuerwehr seines Geburtsorts einzutreten. Deren Stützpunkt befand sich damals noch im alten Rathaus auf dem Marktplatz. Heute zeugen davon nur noch alte Fotografien. Später wurde Heilmaier, inzwischen 96, dann auch noch in den Kriegsdienst abkommandiert. In den 50er und 60er Jahren vor allem gab er sich aktiv bei den Schwabener Feuerwehrlern ein. Und auch beim Spielmannszug wirkte er, der u.a. Wirt war, als Trommler aktiv mit.

Gleichwohl gab es im Rahmen der Hauptversammlung des Feuerwehrvereins auch „ganz normale“ Ehrungen. Etwa für 25 Jahre: Hier wurden Stefanie Ferres, Natalie Frick (in Abwesenheit), Christa und Dieter Sander sowie Christl Stern ausgezeichnet.

Zugeteilt, um in München nach Bombenangriffen zu löschen

40 Jahre dabei sind Herbert Eberl, Ralf Handschuh, Martin Hörl, Hans Moser, Franz Schiegl und Erich Ulowetz (entschuldigt). Stolze 50 Jahre können aufweisen: Reinhard Beck, Karl-Heinz Brandl, Paul Frick, Josef Heuwieser, Georg Holley, Reinhold Kraus (entschuldigt), Peter Lederhuber (entschuldigt), Günter Mayr, Wolfgang Scharf, Josef Schmid, Georg Schäftner, Robert Sikecz, Ludwig Steffelbauer und Josef Weindl (entschuldigt). Und auf beachtliche 60 Jahre können immerhin noch Franz Delazer (entschuldigt) und Georg Rentsch zurückblicken.

In seinem Jahresbericht verwies Andreas Stolze u.a. auf eine seit Jahren weitgehend stabile Mitgliederzahl von 575 – bezogen auf den Jahreswechsel 2023/24. Davon sind 475 passive Mitglieder und 21 Jugendliche. Zwölf Austritten standen sechs Neuzugänge gegenüber.

Eigentlich sei, so Stolze, das Jubiläumsjahr 2022 schon sehr ereignisreich und mit vielen Veranstaltungen gefüllt gewesen. 2023 sei dem aber nicht nachgestanden. Das größte Projekt war der neue Maibaum. Ein besonderes Highlight war demnach die Blaulichtparty. Anfangs von manchen skeptisch gesehen, war diese laut Vorstand ein voller Erfolg. Die Wachhütte reichte dafür nicht mehr aus, man wich in die Fahrzeughalle aus. Weit über 400 Besucher waren laut Stolze da. Aus der Bevölkerung habe es schon die Frage gegeben, wann die nächste Party stattfinden werde. Auch im neuen Jahr werde einiges geboten sein.

Bestand beim Feuerwehrverein stabil

Wichtig ist der Vorstandschaft die Pflege guter Kontakte mit den Feuerwehrrentnern, wie sie in der Marktgemeinde respektvoll genannt werden. Sie treffen sich regelmäßig zum Stammtisch, sollen aber ab sofort auch wenigstens einmal im Jahr vom Verein eingeladen werden zu einer Brotzeit im Gerätehaus.

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