Brücke beim Sportzentrum Poing: neuer Boden aus Eiche statt Tropenholz - Beleuchtung mit LED-Band
Der Boden der Fußgängerbrücke zwischen Schulzentrum Nord und Sportzentrum in Poing wird künftig aus Eiche sein. Die Lärchenbohlen müssen erneuert werden. Tropenholz lehnt der Bauausschuss ab.
Poing – Für die Sanierung des Bodenbelags der Geh- und Radbrücke am Poinger Sportzentrum wird Eiche verwendet. Das beschloss der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderates Poing unlängst in seiner Sitzung. Und entschied sich gegen die günstigere Variante, das tropische Bongossi-Hartholz. Hier beträgt der Materialpreis laut Verwaltung etwa 1800 Euro pro Kubikmeter, Eiche schlägt mit rund 1900 Euro zu Buche. Miriam Benthaus, Vorsitzende der Poinger Ortsgruppe des Bund Naturschutz, sagte nach der Sitzung mit Erleichterung: „Gut, dass die Entscheidung so gefallen ist.“ Tropenholz wäre nicht hinnehmbar gewesen.
Poing: Eiche ist die teure Variante
Das von der Gemeinde beauftragte Ingenieurbüro Seitz (Landshut) hatte in der letzten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses im Jahr 2023 die Pläne zur Sanierung präsentiert und hierfür Bongossi vorgeschlagen. Weil dieses Hartholz sehr robust sei. Im Gegensatz zu den Lärchenbohlen, die seit 2009 den Boden der Brücke, die über die Plieninger Straße führt, bilden. Diese aber müssen vereinzelt und regelmäßig aufgrund von Verschleiß- und Verwitterungserscheinungen ausgetauscht werden. Ein weiterer Nachteil des Lärchenholzes sei, dass sich die eingefrästen Profile relativ schnell abnutzen und der Belag bei Nässe sehr rutschig wird.
Bauausschuss Poing: Klares Nein zu Tropenholz
In der Dezember-Sitzung fragten einige Ausschussmitglieder nach Alternativen zum Tropenholz – eine Entscheidung wurde deshalb vertagt. Die Verwaltung und das Ingenieurbüro haben nun Informationen zu Alternativbelägen nachgereicht und präsentiert. Neben Eiche als Hartholz noch Walaba-Stauseeholz und Iroko (Kembala). Beide aber seien viel teurerer als Bongossi. Und bei all diesen drei Tropenhölzern gebe es das Problem des langen und umweltbelastenden Transportweges, wie unter anderem die Ausschussmitglieder Valentin Mágori (FWG) und Peter Maier (SPD) kritisierten.
Ebenfalls diskutiert wurde die Frage, ob und wie Tropenholz zertifiziert ist und welches auf einer roten Liste gefährdeter Hölzer steht. Hierzu gab es von Seiten des Ingenieurbüros und von Ausschussmitgliedern unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Aussagen und Interpretationen.
LED-Lichtband am Geländer
Weil laut Ingenieur Erich Seitz glasfaserverstärkter Kunststoff und Gitterrost als Bodenbelag eher untauglich seien und ausfallen, einigten sich die Ausschussmitglieder schnell auf Eiche. Auch wenn diese im Vergleich zu Bongossi laut Verwaltung langfristig gesehen etwa doppelt so teuer kommt – auch mit Blick auf Haltbarkeit (Eiche zehn Jahre und damit weniger als die Hälfte im Vergleich zu Bongossi-Hartholz).
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Für den Austausch der Bohlen auf der Brücke soll nach Wunsch des Ausschusses in der Ausschreibung festgehalten sein, dass das Eichenholz zertifiziert ist und aus Deutschland oder umliegenden Ländern stammt. Erich Seitz merkte in diesem Zusammenhang an, dass es sich im Übrigen bei Eiche auch um ein gefährdetes Holz handle.
Weit weniger Diskussion gab es bei der Frage, welche Beleuchtung die Fußgänger- und Radfahrerbrücke bekommen soll. Der Ausschuss entschied sich für ein weißes Lichtband, das am Geländer angebracht wird. Mit insektenfreundlicher LED-Beleuchtung, wie Bürgermeister Thomas Stark ausführte.
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