Nasa-Raumsonde könnte den interstellaren Kometen 3I/ATLAS abfangen

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Ein Forschungsteam um einen Experten der Harvard University unterbreitet einen kühnen Vorschlag. Jetzt muss die Nasa entscheiden, ob dieser umgesetzt wird.

Frankfurt – Ein neu entdecktes interstellares Objekt namens 3I/ATLAS hat die Aufmerksamkeit von Forscherinnen und Forschern weltweit auf sich gezogen und könnte zu einer unerwarteten Verlängerung der Nasa-Mission Juno führen. Das berichtet das Fachportal universetoday.com unter Berufung auf eine wissenschaftliche Arbeit von Prof. Abraham Loeb von der Harvard University.

Die Nasa-Sonde Juno umkreist den Jupiter. © Nasa/Jpl-Caltech/dpa

Fachleute des ATLAS-Observatoriums in Chile haben am 1. Juli 2025 diesen kosmischen Besucher aus den Tiefen des Weltraums entdeckt. Für Forschende und Raumfahrtbegeisterte eröffnet sich damit die spannende Aussicht auf neue Erkenntnisse über die Beschaffenheit und Herkunft interstellarer Objekte.

Havard-Experte schlägt Umlenkung der Nasa-Sonde Juno vor – Chance für einzigartige Nahaufnahmen von 3I/ATLAS

Prof. Abraham Loeb von der Harvard University und sein internationales Team haben in ihrer Forschungsarbeit einen kühnen Vorschlag unterbreitet: Die Umlenkung der Nasa-Sonde Juno, die derzeit den Jupiter umkreist, um 3I/ATLAS aus nächster Nähe zu untersuchen. Eine anderealte Nasa-Sonde hatte bereits ein Rätsel um den Uranus lösen können.

„Wenn machbar, wird dieses aufregende neue Ziel Junos Mission verjüngen und ihre wissenschaftliche Lebensdauer über den 14. März 2026 hinaus verlängern“, erklärt Loeb. Diese Initiative könnte nicht nur die Lebensdauer einer bestehenden Mission verlängern, sondern auch bahnbrechende Daten liefern, die mit erdgebundenen Teleskopen unerreichbar wären.

Nasa-Sonde Juno umleiten: Hohe technische Herausforderungen und präzise Berechnungen nötig

Die Umleitung von Juno zu 3I/ATLAS ist ein komplexes Unterfangen, das präzise Berechnungen und ein enges Zeitfenster erfordert. Laut den Berechnungen von Loeb und seinem Team wird sich 3I/ATLAS am 16. März 2026 bis auf 53,56 (±0,45) Millionen Kilometer an Jupiter annähern. Um diese einmalige Gelegenheit zu nutzen, müsste Juno am 9. September 2025 eine Geschwindigkeitsänderung (∆V) von 2,6755 km/s durchführen.

„Ein naher Vorbeiflug könnte die Natur von 3I/ATLAS weitaus besser untersuchen als Teleskope auf der Erde“, betonen die Forscher in ihrer Studie. Die Berechnungen zeigen, dass es sogar möglich wäre, Juno bis auf etwa 27 Millionen Kilometer an 3I/ATLAS heranzuführen, wofür nur etwa 110 kg des verbleibenden Treibstoffs benötigt würden.

Die mögliche Untersuchung von 3I/ATLAS durch Juno verspricht einzigartige Einblicke in die Zusammensetzung und Eigenschaften interstellarer Objekte. Die Sonde verfügt über eine Vielzahl von Instrumenten, darunter Spektrometer, Magnetometer und Kameras, die detaillierte Daten liefern könnten. Diese Mission würde nicht nur unser Verständnis über die Entstehung und Entwicklung des Universums erweitern, sondern auch die internationale Zusammenarbeit in der Weltraumforschung stärken.

Kurs von Sonde Juno umleiten? Nasa hat das letzte Wort

Obwohl der Vorschlag vielversprechend klingt, steht eine offizielle Entscheidung der Nasa noch aus. Die Behörde muss sorgfältig abwägen zwischen dem wissenschaftlichen Potenzial dieser Gelegenheit und den Risiken einer Missionsänderung so kurz vor dem geplanten Ende von Juno am 17. September 2025.

Für die wissenschaftliche weltweit bietet dieses Vorhaben eine einzigartige Chance, an der Erforschung eines interstellaren Objekts teilzuhaben. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Nasa grünes Licht für diese aufregende Missionsänderung gibt und damit möglicherweise ein neues Kapitel in der Erforschung des Weltraums aufschlägt. Unterdessen soll ein neues Nasa-Teleskop untersuchen, was den Urknall ausgelöst hat. (kh)

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