Gefahr auf ramponiertem Radweg
Die Grafinger Grünen kritisieren Zustand des Gindlkofener Wegs zwischen Grafing und Grafing-Bahnhof. Er stelle eine Gefahr für Radfahrer da. Die Stadt müsse handeln.
Grafing – Bei einem Ortstermin mit knapp 50 Teilnehmern hatte es Grünen-Stadtrat Josef Biesenberger vor zwei Wochen fest versprochen: Er wolle sich weiter für die Verbesserung der ramponierten Radfahrer-Verbindung zwischen Grafing-Bahnhof und Grafing einsetzen. Es geht dabei um den Gindlkofener Weg. Der sei an einer Stelle sehr gefährlich. Jetzt haben die Grafinger Grünen einen Antrag an die Stadt gerichtet. Unterschrieben haben ihn Ottilie Eberl, Andrea Maier und Biesenberger selbst. Für sie gibt es zwei Optionen. Entweder den Radweg teeren und entwässern, oder aber mit gebrochenem Material die Oberfläche wiederherstellen. Beim ersten Vorschlag ist die Herstellung teuer, die Instandhaltung dafür günstig. Beim zweiten sind die Kosten für die Verbesserung günstig, dafür ist der Unterhalt um so aufwändiger.
Zur Vorgeschichte: Bei den starken Regenfällen der jüngsten Vergangenheit wurde die Oberfläche des Feldweges stark ausgewaschen. Übrig blieb Rollkies, auf dem Radfahrer stürzen können. Aber, so schließen die Antragsteller eine dritte Option nicht aus, vielleicht habe ja das städtische Bauamt noch einen besseren Vorschlag. Das für die Verbesserung notwendige Geld solle aus dem Budget für die vorgesehene Sanierung der Birkenstraße entnommen werden. Diese Sanierung ist nach Ansicht der Grünen derzeit überflüssig bzw. „nicht notwendig”.
Grünen: Rollkies bildet keine feste Oberfläche mehr
In der Begründung ihres Antrags stellen Eberl, Maier und Biesenberger den Sachverhalt so dar: Der Weg sei zwar „im Bereich des Gefälles als Feldweg klassifiziert, aber seit Frühjahr 2024 dort nicht mehr verkehrssicher, weil sich auf der hydraulisch gebundenen Deckschicht Rollkies nach Starkregen herausgewaschen hat“. Das ursprünglich eingebrachte, gebrochene Material sei nicht mehr auf der Oberfläche vorhanden. Der jetzt dort liegende Rollkies bilde keine feste Oberfläche mehr „und ermöglicht keine sicheren Lenkmanöver bei Richtungsänderungen“. Eine Entwässerung im Bereich des Gefälles fehle gänzlich, am Ende des Gefälles beim Beginn des geteerten Weges Richtung Kindergarten St. Elisabeth befänden sich aber bereits Gullys.
Den Grünen ist klar, dass angesichts der städtischen Finanzlage eine Lösung „kostenoptimiert“ sein müsse. Außerdem müsse gewährleistet werden, dass den Feldweg weiterhin landwirtschaftliche Fahrzeuge benutzen können, schließlich müssen die Bauern dort ihre Flächen bewirtschaften.
Kritik an fehlenden Gafahrenhinweisen
Die Antragsteller kritisieren, „dass die Stadt Grafing es zudem bisher abgelehnt hat, als Sofortmaßnahme entsprechende Schilder ,Langsam fahren’, ,Radfahrer bitte absteigen’, ,Nutzung im Bereich des Gefälles auf eigene Gefahr’ o.ä. aufzustellen, und kommt so ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nach.“
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Bei dem Ortstermin allerdings wurden Stimmen laut, die Absteigen für keine gute Lösung halten: „Ich fahre doch nicht Fahrrad, dass ich dauernd absteigen muss“, hatte eine Frau damals ihrer Meinung Ausdruck gegeben.
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Dass sich derzeit nicht mehr jeder Wunsch von Radfahrern und Fußgängern erfüllen lässt, wurde jüngst in der Aiblinger Straße deutlich. Obwohl nach einem Unfall dort immerhin 250 Anlieger Unterschriften für eine Fußgängerampel gesammelt und im Landratsamt übergeben hatten, wurde das Projekt im Grafinger Bauausschuss vor ein paar Tagen sang- und klanglos beerdigt. Tenor: Dafür fehlt der Stadt das Geld.