Die erschreckende Liste der Baumfällungen in Weilheim
Wie viele große Bäume gingen in Weilheim in den letzten Wochen durch Schneebruch und Sturmschäden verloren? Darüber wurde jetzt im Rathaus informiert. Die Liste der Fällungen infolge der jüngsten „Starkwetter“ ist erschreckend.
Weilheim – Der Kirchplatz ist kahl, nachdem drei Linden wegen abgebrochener Kronen gefällt werden mussten. Die schattenspendenden Bäume auf den Liegewiesen am Dietlhofer See sind ziemlich dezimiert. Vor dem Stadttheater traf es zwei Robinien, an der Hochlandhalle drei Säulenbirnbäume, am Spielplatz im Paradeis zwei Eichen und zwei Weiden, an der Töllernallee einen Spitzahorn, am Ölschlag drei Birken...
Teilweise 70 Prozent der Äste weggebrochen
Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Liste von Fällungen, die Weilheims Bauausschuss in der jüngsten Sitzung vorgelegt wurde. Darin zählen die Stadtwerke rund 40 Bäume auf städtischem Grund auf, die diesen Winter infolge von Schnee- und Windbruch beseitigt wurden. Die starken Schneefälle am ersten Adventswochenende und die darauf folgenden Stürme hätten diese Bäume so stark geschädigt, „dass sie aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden mussten“, hieß es dazu. Vor allem einer Reihe von größeren Weiden habe das „Starkwetter“ den Garaus gemacht, erklärte der stellvertretende Betriebshofleiter Sebastian Soyer. Teilweise seien 70 Prozent der Äste weggebrochen, da wäre es „unsinnig gewesen, sie noch zu erhalten“.
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Viele der Bäume hatten „noch nicht ihr Alter erreicht“
In der Weilheimer Au wiederum traf es vor allem Eschen, berichtete Rupert Pentenrieder, der Grün-Referent des Stadtrates. Diese seien durch Stürme teils „richtig rausgesprengt“ worden, stellte der BfW-Vertreter fest, auch „viele, die noch nicht ihr Alter erreicht haben“. Die Liste der Baumschädigungen und -fällungen sei „mehr als erschreckend“, befand Alfred Honisch seitens der Grünen. Und Bürgermeister Markus Loth (BfW) resümierte, der Schneebruch und der Sturm danach hätten „wirklich gewaltige Schäden“ angerichtet – nicht nur in Weilheim, sondern „im gesamten südbayerischen Raum“.
Es habe dabei „viele schon angeschlagene Bäume“ erwischt, merkte Klaus Gast (CSU) an. Und er fügte hinzu: „Verjüngung ist wichtig. Es hat nicht immer Sinn, alte Bäume zu erhalten.“ In diesem Zuge wollte Gast im Bauausschuss wissen, ob es eigentlich Reaktionen auf die vor etwa drei Jahren geäußerte Bitte gegeben habe, der Stadt Flächen für eventuelle Baumpflanzungen zu melden. Nein, so die etwas ratlose Antwort der Vertreter der Stadtverwaltung.
Zahlreiche Nachpflanzungen im Frühjahr und im Herbst geplant
Dass es neben den verheerenden Sturmschäden einen klitzekleinen positiven Effekt gegeben habe, hob BfW-Sprecherin Brigitte Holeczek hervor – und dankte den Stadtwerken, dass eine umgefallene Fichte in der Au liegen bleiben durfte. Diese sei jetzt „ein tolles Klettergerüst für Kinder“. Ansonsten, so war man sich einig, bleibe nur, für gefällte Bäume neue zu pflanzen. Ein Teil der Ersatzpflanzungen werde im Frühjahr, ein Teil im Herbst erfolgen, sagte Soyer. Teilweise müsse man zuvor noch Wurzelstöcke herausnehmen. Und man werde neu gepflanzte Bäume im Sommer viel gießen müssen, betonte der Fachmann.
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Nach den Kosten durch die Baumschäden fragte Roland Bosch (ÖDP) und regte an, im städtischen Haushalt dafür künftig einen Extra-Betrag einzuplanen: „Wir müssen uns ja für die Zukunft darauf einstellen, dass solche Sachen regelmäßig kommen.“ Doch für Bürgermeister Loth hat ein solcher Etat-Posten keinen Sinn: „Das wäre ja eine reine Luftnummer, da irgendeinen Betrag einzusetzen.“ Soyer erläuterte, dass im Budget der Stadtwerke prinzipiell auch Kosten für etwaige „Katastrophenfälle“ enthalten seien. Die Abrechnung für 2023 sei allerdings noch nicht abgeschlossen.
Gut 40 Fällungen wegen Schnee und Sturm, weitere 20 wegen Krankheiten
Die aktuelle Liste der Baumschäden, die das Kommunalunternehmen vorlegte, umfasst übrigens nicht nur die gut 40 Fällungen infolge von Schneebruch und Stürmen. Rund 20 weitere städtische Bäume wurden in jüngster Zeit beseitigt, weil sie durch Krankheiten, Pilze oder ähnliches so geschädigt waren, dass ihre Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war. Oder weil sie dem Straßenausbau im Weg standen, wie der Liste zufolge etwa an der Bahnhofstraße.
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