Cannabis-Legalisierung: Gesundheitsamtsleiter warnt vor Folgen für Jugendliche

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

KommentareDrucken

Einen Joint soll man sich ab 1. April ganz legal anzünden dürfen. (Symbolbild) © Hannes P Albert/DPA

Zum 1. April soll Cannabis legalisiert werden. Im Gesundheitsamt Weilheim-Schongau sieht man das kritisch und warnt vor Folgen für Jugendliche.

Weilheim-Schongau - Beim Gesundheitsamt des Landkreises Weilheim-Schongau beobachtet man die Entwicklung bei der Legalisierung von Cannabis aufmerksam und kritisch. „Marihuana ist schon heute DAS Suchtmittel bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren“, berichtet der Leiter des Gesundheitsamtes beim Landkreis Weilheim-Schongau, Dr. Stefan Günther, im Gespräch mit der Heimatzeitung. Er befürchtet, dass sich das Problem noch deutlich verschlimmert, wenn „Cannabis daheim vorhanden ist. Dann wird der Zugang dazu für Jugendliche noch leichter. Und Gelegenheit motiviert zum Konsum, das zeigt die Erfahrung.“

Zwar sei das Gesetz sehr streng – Eigenanbau nur für Erwachsene und zum Eigenkonsum, Abgabe nur an Menschen über 18 –, allerdings sei unklar, wie das kontrolliert werden soll.

Cannabis: Gesundheitsamt setzt weiterhin auf Prävention und will Beratungsangebote intensivieren

Das Gesundheitsamt setzt weiterhin auf Prävention. „Unsere Suchtberatung bietet das Programm ,Basics zur Sucht’ für 7. und 8. Klassen an. Das wird auch sehr gut nachgefragt von den Schulen“, berichtet er. Parallel dazu würden auch regelmäßig Online-Elternabende veranstaltet. Angesichts der unbestreitbaren Folgeschäden, die Cannabis-Konsum bei Jugendlichen verursachen könne, sollen die Beratungsangebote intensiviert werden.

THC-Gehalt der Cannabis-Pflanzen gestiegen - „Joint von damals ist mit dem heutigen nicht mehr zu vergleichen“

Argumente Älterer, ihnen hätte ein bisschen Kiffen in der Jugend auch nicht geschadet, weist Günther deutlich zurück: „In den vergangenen Jahren ist der THC-Gehalt der Cannabis-Pflanzen deutlich gestiegen. Der Joint von damals ist mit dem heutigen deswegen gar nicht mehr zu vergleichen.“ Und durch den hohen THC-Gehalt seien die Gefahren für Jugendliche, deren Körper noch nicht vollständig entwickelt ist, erheblich höher als früher.

Auch interessant

Kommentare