Laubener Grundschulkinder lernen spielerisch, wie man Lebensmittel rettet
Kinder der Grundschule Lauben lernen beim Aktionstag „Gemeinsam Lebensmittel retten“ mit dem Parcours von AELF und ZAK spielerisch wie man Verschwendung vermeidet.
Lauben – Mit großen Augen betrachten drei Kinder den gut gefüllten Einkaufswagen, der auf dem Tisch vor ihnen aufgebaut ist. So viele Lebensmittel wirft im Durchschnitt jede und jeder von ihnen jedes Jahr weg? Obst, Gemüse, Milchprodukte, Brot – Sachen im Wert von 230 Euro – einfach im Müll? Darüber können die Drittklässler der Grundschule Lauben nur staunen.
Im Rahmen der Aktionswoche „Gemeinsam Lebensmittel retten“ haben sie heute Besuch vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten, dem MARLENE Team der ZAK Abfallwirtschaft Kempten und Foodsharing. Mit einem Aktionstag wollen sie die Kinder für das Thema Lebensmittelverschwendung sensibilisieren.
Beim Lebensmittelretterparcours lernen Schulkinder mit allen Sinnen
Dabei dürfen die Schülerinnen und Schüler natürlich nicht nur schauen: Beim „Lebensmittelretterparcours“ in der Turnhalle gibt es jede Menge zu entdecken, zu riechen, zu hören, zu fühlen und zu schmecken. An verschiedenen Stationen können sie ihre Wahrnehmung schulen. „Wenn wir das Essen mit allen Sinnen genießen, fördert das die Wertschätzung“, sagt Dr. Elisabeth Bischofberger vom AELF, die das Projekt betreut.
Und: „Wir brauchen die Sinne auch, um beurteilen zu können, ob Lebensmittel noch gut sind.“ Eine wichtige Botschaft, die die Veranstalter des Aktionstages den Kindern vermitteln wollen: Ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht automatisch, dass etwas verdorben ist. Anhand eines kürzlich abgelaufenen Joghurts lernen die Kinder, ein Produkt mit allen Sinnen zu prüfen. „Zuerst schaue ich, ob Schimmel drauf ist, dann rieche ich und dann probiere ich ganz vorsichtig“, beschreibt eine Schülerin den Augen-Nase-Mund-Check.
Auch wichtig gegen Lebensmittelverschwendung: Den Kühlschrank richtig einräumen
Einen Tisch weiter, an der Kühlschrankstation lernen die Kinder, verschiedene Lebensmittel an die richtige Stelle im Vorrats- und Kühlschrank zu räumen. Denn was falsch weggepackt wird, verliert schnell an Frische, verdirbt vorzeitig und landet schließlich im Müll. An einer anderen Station testen sie verschiedene Methoden, Lebensmittelabfälle zu vermeiden: Nudelportionen vor dem Kochen richtig abmessen, Essensreste gut verpacken, richtige Behälter für Brot auswählen.
Ein besonderes Highlight hat Steffen Kustermann vom ZAK Kempten mitgebracht: das Smoothie-Bike. Hier können die Kinder mit Muskelkraft das von Foodsharing gerettete Obst und Milchprodukte in einen Smoothie verwandeln. Apfel, Banane, Melone, Joghurt und Milch kommen in den Mixer und dann wird abwechselnd gestrampelt, was das Zeug hält. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen, finden die Drittklässler. Und fast wäre das alles Abfall geworden!
Am Ende dieser besonderen Unterrichtsstunde verlässt eine nicht nur satte Klasse die Turnhalle der Grundschule. Neben den Mägen sind auch die Köpfe gefüllt mit Eindrücken und Informationen rund um Einkauf, Vorratshaltung und Resteverwertung. Und wenn sie einen Teil der neuen Erkenntnisse in Zukunft in die Praxis umsetzen, haben AELF, ZAK und Foodsharing ihr Ziel erreicht. Denn beim Thema Lebensmittelverschwendung kommt es auf jede und jeden einzelnen von uns an, ob klein oder groß.
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