„Schöngerechnet“: Bürgermeister-Kandidat erteilt S7-Verlängerung Absage
Dr. Patrick Lechner bewirbt sich für das Bürgermeisteramt in Wolfratshausen. In einem Pressegespräch sagte der FDP-Politiker was er will – und was er nicht will.
Wolfratshausen – Vor fünf Jahren zog Dr. Patrick Lechner erstmals für die FDP in den Stadtrat ein, jetzt strebt der promovierte Mathematiker, der für einen bayerischen Autohersteller arbeitet, nach deutlich mehr: Der 47-Jährige will Bürgermeister der Flößerstadt werden (wir berichteten). In einem Pressegespräch im Rathauscafé skizzierte er am Montag seine Ziele.
Erst Wacken, dann Wahlkampf
Lechner scheint abenteuerlustig. Der Kommunalwahlkampf verspricht mit derzeit drei Bürgermeisterkandidaten – Amtsinhaber Klaus Heilinglechner (BVW), Vize-Rathauschef Günther Eibl (CSU) und Lechner – spannend zu werden. Doch auch privat stürzt sich der gebürtige Baden-Württemberger mit seiner Ehefrau Stefanie in diesem Sommer in ein Wagnis. Erstmals besuchen die beiden das legendäre Heavy-Metal-Festival in Wacken in Schleswig-Holstein. Zelt oder Hotel? Lechner schmunzelt. „Etwas dazwischen, ein Camper.“
1000 neue Arbeitsplätze bis zum Jahr 2032
Seine politischen Pläne für den Fall, dass er im Mai 2026 auf dem Bürgermeisterstuhl Platz nimmt, sind ambitioniert. Im Gegensatz zu Amtsinhaber Heilinglechner habe er eine Vision, wie sich Wolfratshausen bis 2032 weiterentwickeln kann. „Mindestens 1000 neue Arbeitsplätze“ will Lechner „durch aktive Ansiedlungspolitik von Unternehmen“ schaffen. Die Ausweisung neuer Gewerbegebiete sei dazu nicht zwingend vonnöten, stattdessen gehe es darum, bestehende Flächen „besser zu nutzen, zu verdichten“. Für eine „moderate Nachverdichtung“ plädiert Lechner auch mit Blick auf die Schaffung von neuem Wohnraum. Bei Großprojekten werde er darauf drängen, dass 20 Prozent der Wohnungen Mietern mit einem schmalen Geldbeutel vorbehalten sind.
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Immer sonntags „Auf einen Kaffee mit Patrick Lechner“
Grundsätzlich müssten Projekte beschleunigt werden. Als Negativbeispiel führt der 47-Jährige die Surfwelle an. Das Vorhaben sei „ewig verschleppt und dann fallengelassen worden“. Lechner will in Sachen Altstadt-Aufwertung und Neugestaltung des westlichen Loisachufers aufs Tempo drücken. Sämtliche Leistungen der Stadtverwaltung sollen künftig „zu 100 Prozent“ online verfügbar sein. Das beschleunige Verfahren – „und entlastet die Verwaltung“. In diesem Kontext werde er sich als Rathauschef dafür stark machen, dass der Glasfaserausbau in allen Stadtteilen vorangetrieben wird.
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Seine Ideen will der FDP-Politiker in einem ständigen Dialog mit dem Souverän optimieren und in die Tat umsetzen. Ein Format, das Lechner ab kommenden Sonntag anbietet: „Auf einen Kaffee mit Patrick Lechner.“ Immer sonntags zwischen 14 und 15 Uhr können die Wolfratshauser dem FDP-Bürgermeisterkandidaten im Rathauscafé ihr Herz ausschütten. „Der Kaffee geht auf mich“, sagt Lechner. Einzige Bedingung: Interessenten melden sich bis spätestens donnerstags unter der Telefonnummer 0 15 12/9 64 03 93 oder per E-Mail an patrick@lechner.com an.
Elektrobusse statt S-Bahn nach Geretsried
Der FDP-Spitzenkandidat sagte am Montag übrigens auch, was er nicht will: die S-Bahn-Verlängerung von Wolfratshausen nach Geretsried. Die Wirtschaftlichkeit des 433-Millionen-Euro-Vorhabens sei schön gerechnet, die Flächenversiegelung nicht zu verantworten und die finanzielle Belastung für die Kommunen zu hoch. Die Alternative zur S-Bahn? „Elektrobusse.“ cce