„Mehr Bäume in unserer Stadt“: Bürger kämpfen für Lebensqualität und schlagen Orte für Nachpflanzungen vor
„Wolfratshausen for Future“ sammelt in einer Liste Orte an denen nach Meinung der Bürger und Aktivisten Bäume. Sie wollen, dass die Stadt grüner wird.
Wolfratshausen – Mit bunten Kreiden und Holzschildern positionierten sich die Aktivisten von „Wolfratshausen for Future“ jüngst am Loisachufer. Ihr Ziel: die Markierung von Standorten, an denen ihrer Meinung nach Bäume fehlen.
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Mehr Aufmerksamkeit für Hitzeschutz
„Wir wollen mehr Aufmerksamkeit für den Hitzeschutz“, erklärte Sprecher Jan Reiners. Die Fällung von Bäumen und die einhergehende Versiegelung von Flächen führten seiner Ansicht nach im Sommer zu einer ungesunden Erwärmung, unter der vor allem Senioren, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen zu leiden hätten. „Doch wir können etwas dagegen tun – mit mehr Bäumen in unserer Stadt“, so Reiners. Schließlich sorgen die Schattenspender für eine Kühlung der Luft und eine Verbesserung der Lebensqualität.
Der Architekt Klaus-Peter Scharf ärgert sich, dass Nachpflanzungen oft erst zehn Jahre nach der Fällung eines Baums erfolgen. „Das ist viel zu spät“, kritisierte er. Ebenso wie seine Mitstreiter hofft Scharf auf die Bereitstellung eines städtischen Budgets, das Baumpflanzungen, Schatteninseln sowie Begrünungen von Wänden und auf Dächern ermöglicht. Zudem wünschen sich die Aktivisten eine Baumschutzverordnung im Stadtgebiet.
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Im Herbst könnten 15 Bäume gepflanzt werden
Markiert haben die Klimaschützer bislang Baumstümpfe entlang viel befahrener Straßen und den Asphalt vor den Bänken an der Bushaltestelle am S-Bahnhof. Auch dort fanden Rodungen statt. Wie in unserer Zeitung berichtet, hatte der Stadtrat im Februar beschlossen, aufgrund ausgeschöpfter Fördermittel in diesem Frühjahr zunächst nur zehn Bäume zu pflanzen. Im Herbst könnten 15 weitere folgen. Jan Reiners kritisierte dennoch, dass diese Standorte bislang nicht veröffentlicht wurden und eine „umfassendere Grünflächenstrategie“ fehle.
Dr. Hans Schmidt, Umweltreferent des Stadtrats, kündigt nun eine lange Fortführung der begonnenen Aktion an. „Wir sind positiv erstaunt, dass so viele Bürger mitmachen“, stellte er fest. Vorschläge für Baumpflanzungen an Straßen, Plätzen oder anderen öffentliche Flächen nimmt das Klimaschutzbündnis per E-Mail an die Adresse info@worforfuture.de entgegen. Die Liste soll im Anschluss der Stadtverwaltung übergeben werden.
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Selbstverständlich könne jeder auf seinem eigenen Grund Maßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas ergreifen. „Pflanzt einen Baum in eurem Garten, begrünt eure Hausfassade oder bepflanzt Flachdächer“, appellierte Reiners an die Bürger.