Schleuser setzt Migranten am Walchensee aus: Sie bitten, die Polizei zu rufen

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In der Nähe des Walchensees wurden am Montag (19. Februar) fünf Migranten ihrem Schicksal überlassen. (Symbolfoto/Archiv) © arp

Die Reise einer 18-jährige Irakerin und von vier Syrern zwischen 21 und 24 Jahren endete am Montagmorgen fürs erste am Walchensee. Dort wurden sie unterkühlt und durchnässt aufgegriffen.

Walchensee – Unterkühlt und durchnässt irrten sie am Walchenseeufer umher. Auf dem Parkplatz der Herzogstandbahn dann endete am Montagmorgen fürs Erste die Reise von fünf jungen Migranten nach Deutschland. Schleuser hatten sie zuvor an der B11 ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.

Migranten sprechen an der Herzogstandbahn Passanten an

Wie die Bundespolizeiinsektion in Rosenheim mitteilt, handelte es sich um eine 18-jährige Irakerin sowie vier Syrer im Alter zwischen 21 und 24 Jahren – so gaben sie es gegenüber der Polizei an, Papiere hatten sie nicht dabei.

Nach ihren eigenen Aussagen hatten Schleuser sie auf der Bundesstraße im Bereich des Walchensees aufgefordert, aus einen Pkw mit slowenischem Kennzeichen auszusteigen. Ohne recht zu wissen, wo sie waren, gingen die jungen Leute danach rund zwei Kilometer zu Fuß, bis sie an der Herzogstandbahn auf einen Passanten trafen. Diesen baten sie von sich aus auf Englisch, die Polizei zu verständigen.

Versorgung von Migranten durch die Wasserwacht

Da sie alle durchnässt und unterkühlt waren, zogen die eingetroffenen Beamten der Mittenwalder Grenzpolizei einen Sanitätsdienst hinzu. Wie die Wasserwacht Walchensee auf ihrer Facebookseite mitteilt, versorgte sie die durchgefrorenen Migranten.

„Es zeigte sich, dass eine Erstversorgung vor Ort ausreichend und eine weitergehende Behandlung in einem Krankenhaus nicht notwendig war“, berichtet ein Sprecher der Bundespolizei.

Schleuser überlässt Migranten ihrem Schicksal

Die Frau und die vier Männer erklärten, für ihre Schleusung habe eine entsprechende Organisation von ihnen mehrere tausend Euro pro Person verlangt. Der Weg habe sie in Etappen über die Türkei und Slowenien geführt.

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Am frühen Montagmorgen soll sie ein unbekannter Fahrer mit dem Auto über die österreichisch-deutsche Grenze gebracht haben. An der Herzogstandbahn wurden sie in Gewahrsam genommen und anschließend zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht. Von dort aus ging es nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in eine Anlaufstelle für Flüchtlinge. Die Bundespolizei nahm die Ermittlungen gegen den unbekannten Fahrer auf. (ast)

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