Im Georgenbach kam es zu einem Ölunfall: Dieselkraftstoff gelangte ins Wasser. Ein Großaufgebot war im Einsatz. Die Ursache ist noch unklar.
Starnberg – Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war am Dienstag, 5. November, in Starnberg am Georgenbach und am Seeufer unterwegs. Dort war eine bislang noch nicht bekannte Menge Dieselkraftstoff ausgetreten. Auf dem Wasser bildete sich ein rund 200 Quadratmeter großer Ölteppich. „Der Einsatz war nicht ohne“, sagte Starnbergs Feuerwehrkommandant Markus Grasl im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. Auch Drohnen und Feuerwehrboote waren im Einsatz. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Vorfall.
Was hat sich ereignet?
„Kurz nach 8 Uhr wurde die Rettungsleitstelle über eine größere Öllache im Bereich des Zuflusses des Georgenbachs zum Starnberger See informiert“, teilte die Starnberger Polizei mit. Der Alarm bei den Feuerwehren ging um 8.04 Uhr ein. Die Austrittsstelle soll sich nach unbestätigten Informationen im Bereich der Bayerischen Seenschifffahrt befunden haben. Nach Angaben von Grasl und Landratsamtssprecher Stefan Diebl handelte es sich um Dieselkraftstoff. Zur Menge lagen am Dienstag keine Angaben vor, ebenso wenig zum genauen Hergang. Direkt am Zufluss bildete sich ein rund 200 Quadratmeter großer Ölteppich.
Wie viele Kräfte waren im Einsatz?
Die Starnberger Polizei war mit zwei Streifen, darunter die Wasserschutzpolizei, vor Ort. Dazu kamen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Starnberg, Tutzing, Söcking, Bachhausen und Herrsching sowie der Kreisbrandinspektion und der DLRG Pöcking-Starnberg, ebenso Vertreter von Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt. Kommandant Grasl sprach von rund 70 beteiligten Kräften.
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Wie gingen die Einsatzkräfte vor?
Die Feuerwehren bauten drei Ölsperren auf: am Zufluss des Georgenbachs in den See, im Bereich des Hafenbeckens und weiter östlich in Richtung Seebad/Bootswerft Rambeck. Diese sollten verhindern, dass der Westwind und die Strömung den Dieselkraftstoff weiter weg treibt. Zum Einsatz kamen dabei auch die Feuerwehrboote aus Starnberg, Tutzing und Herrsching. Das Starnberger Boot lag noch im Bootshaus der Feuerwehr beim Mitarbeiter-Parkplatz des Seebads und konnte von dort zu Wasser gelassen werden. Die beiden anderen Boote mussten von Tutzing aus starten. Weil am Dienstagmorgen dichter Nebel über dem See hing, ließ die Feuerwehr eine Sturmvorwarnung auslösen. Diese führte dazu, dass die sogenannten Blitzfeuer rund ums Ufer angingen. „Das diente zur Orientierung unserer Leute“, erklärte Grasl.
Parallel dazu suchten Feuerwehrleute und Polizisten zu Fuß und in Fahrzeugen den Lauf des Georgenbachs im Stadtgebiet ab, um mögliche weitere Verunreinigungen feststellen zu können. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von zwei Drohnen der Feuerwehr Bachhausen und der DLRG. „Die Drohnen führten zu mehreren Anrufen bei der Polizei“, berichteten die Beamten. „Nachdem die Anrufer informiert wurden, waren alle sehr verständnisvoll, teilweise auch sehr interessiert, was die Feuerwehr alles kann.“ Weitere verunreinigte Stellen wurden nach Merkur-Informationen nicht gefunden.
Was ist über den Verursacher und die Ursache bekannt?
Bislang noch nicht viel. Landratsamtssprecher Diebl machte dazu am Dienstag keine Angaben. Die Polizei teilte mit: „Der Verursacher konnte bereits ermittelt werden.“ Einzelheiten nannten die Beamten jedoch nicht. Auf Merkur-Nachfrage sagte ein Sprecher lediglich: „Wir wissen, wo die Ursache liegt. Details müssen aber noch geklärt werden.“ Vorsatz schloss der Beamte aus. Der Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt, Michael Grießer, äußerte sich zurückhaltend. „Wir hatten keinen bekannten Unfall und können uns das im Moment nicht erklären“, sagte er auf Anfrage. Die Schifffahrt habe eine Fachfirma beauftragt, die alle Schächte auf dem Werftgelände überprüfen solle. „Wir möchten dazu beitragen, alles aufzuklären“, betonte Grießer.
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Wie lange dauerte der Einsatz?
Die Feuerwehr war nach Angaben Grasls bis 13 Uhr im Einsatz. Bei den zuständigen Behörden und der Polizei gehen die Ermittlungen weiter. Immerhin: „Dank des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Feuerwehren konnte die Verunreinigung mittels Ölsperren und Bindemitteln bereits großteils entfernt werden. Die letzten Reste der Verunreinigung werden sich die nächsten Tage in den Ölsperren fangen und werden dann auch entfernt. Eine nachteilige Beeinträchtigung des Starnberger See und Georgenbachs ist nach Einschätzung der Fachdienststellen nicht zu befürchten“, betonte der Polizeisprecher.
Es war nicht der erste Ölunfall am Georgenbach in diesem Jahr. Was hat sich bei den vorherigen Fällen ergeben?
Landratsamtssprecher Diebl erklärte, dass die polizeilichen Ermittlungen nach einem Vorfall im März am Siebenquellenweg noch nicht abgeschlossen seien. Im Mai sei auf Höhe Tutzinger-Hof-Platz Öl in den Georgenbach gelangt. Dort sei die Verschmutzung über den Niederschlagswasserkanal erfolgt. Und weil an dem viele Grundstücke hingen, habe ein Verursacher nicht ermittelt werden können.