US-Geheimdienste sind überzeugt: Iranisches Team arbeitet an neuer Produktionsmethode für Atombombe

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Irans Oberster Führer Ali Khamenei. © IMAGO/APAimages

Offenbar kann der Iran binnen nur Monaten eine nukleare Bombe produzieren. US-Geheimdiensten zufolge arbeitet ein iranisches Geheimteam am Projekt.

Teheran/Washington, D.C. – Der Iran zeigt sich bereit zu Verhandlungen für ein neues Atomabkommen mit der Regierung des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Doch offenbar laufen im Hintergrund dennoch die Vorbereitungen für eine noch schnellere Produktion einer Nuklearwaffe. Dies geht aus Informationen der US-Geheimdienste hervor, wie die US-Zeitung New York Times berichtet.

Schnellere Produktion als gedacht: Iran arbeitet wohl an neuer Methode für Nuklearwaffe

Demnach arbeitet ein vom Iran zusammengestelltes Geheimteam derzeit an einer schnelleren, jedoch weniger entwickelteren Methode zur Produktion einer Atombombe. Die Methode soll zur Anwendung kommen, falls sich die iranische Führung dazu entscheiden sollte, mit der Produktion einer Atombombe zu beginnen.

Die US-Geheimdienste sammelten die Informationen in den vergangenen Monaten während der Amtszeit des Ex-Präsidenten Joe Biden. Dessen Team überreichte die entsprechenden Berichte schließlich an das Trump-Team während der Übergabephase. Die Informationen enthalten Warnungen, wonach iranische Ingenieure und Wissenschaftler nach einer „Abkürzung“ suchen, ihren wachsenden Vorrat an Kernbrennstoff innerhalb von Monaten in eine funktionstüchtige Waffe zu verwandeln.

Gegenüber der New York Times sagten US-Beamte, der religiöse Chef des Iran, Ayetollah Ali Chamenei, habe keine Entscheidung zur Produktion einer Atomwaffe getroffen. Chamenei hatte in der Vergangenheit öffentlich mehrmals der Produktion von Nuklearwaffen widersprochen und dies mit islamischem Recht begründet: Massenvernichtungswaffen seien „haram“, also verboten. Allerdings gehen neue Geheimdienstinformationen davon aus, dass der Iran nach neuen Wegen zur Abschreckung eines möglichen amerikanischen oder israelischen Angriffs sucht.

Israelische Angriffe gegen iranische Nuklearanlagen: Trump will zuerst verhandeln

Die Geheimdienstberichte dürften auch ein Thema im Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu am Dienstag (4. Februar) werden. Israels Regierungschef hat in den vergangenen Jahren immer wieder Angriffe gegen Nuklearreaktoren im Iran ins Spiel gebracht. Doch immer wieder haben ihn seine eigenen Militärberater sowie auch der Druck der Biden-Regierung dazu gebracht, davon abzusehen.

Doch nun ist die Dynamik anders, auch wegen der Entwicklungen im Nahen Osten. Israelische Angriffe im Gazastreifen sowie im Libanon haben die Fähigkeiten und Führungsebene der pro-iranischen Hamas und Hisbollah erheblich geschwächt. Mit dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien hat der Iran ebenfalls einen wichtigen Verbündeten verloren. Die Einschätzung in Israel ist daher, dass der Iran so schwach wie nie zuvor ist. Das dürfte einen Angriff begünstigen.

Allerdings: Trump hat es nicht eilig, eine direkte Konfrontation mit dem Iran anzuzetteln. Stattdessen will er verhandeln. Dies hatte er auch unmittelbar nach seiner Amtseinführung verdeutlicht. Er äußerte die Hoffnung, dass der Iran einen „Deal“ machen werde. „Es wäre sehr schön, wenn das geregelt werden kann, ohne dass es zu diesem Schritt kommt“, so Trump mit Blick auf die Wahrscheinlichkeit eines israelischen Angriffs auf den Iran. (bb)

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