Stefan Welt aus Pfronten ist − ganz ohne ehrgeizige Verbissenheit − nicht nur auf Skiern erfolgreich

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Hat gut lachen: Stefan Welt aus Pfronten hat heuer bei den Special Olympics World Winter Games in Italien sehr erfolgreich auf der Skipiste abgeschnitten und sich so eine Silbermedaille im Slalom sowie Bronze im Super-G gesichert. © Berndt

Der Pfrontener Stefan Welt hat bei den Special Olympics World Winter Games eine Silber- und eine Bronzemedaille im Skifahren gewonnen – er hat aber auch im Triathlon und am Schlagzeug einiges drauf.

Pfronten – Wer Stefan Welt kennt, kann wahrscheinlich gut nachvollziehen, was sich Anfang März in Sestriere ereignet hat. Dort hat der 28-jährige Pfrontener im Rahmen der Special Olympics World Winter Games 2025 in Turin in Italien an den Skiwettbewerben teilgenommen.

Stefan Welt aus Pfronten bei den Special Olympics World Winter Games 2025

Nach dem Rennen im Super-G hat er sich dort bei der Siegerehrung so sehr über den Gewinn der Bronzemedaille gefreut und auf dem Podium gejubelt, dass er fast gar nicht mehr davon hinabsteigen wollte. Stefan Welt scheinen denn auch diese große Freude und sein einnehmendes Lächeln ganz grundsätzlich auszuzeichnen.

Salopp ausgedrückt, wurde es ja auch endlich einmal Zeit, dass Welt bei der weltweit größten Sportveranstaltung für geistig und mehrfach beeinträchtigte Menschen mitgemacht hat. So konnte der junge Mann dabei nicht nur seinen bis dahin größten sportlichen Erfolg feiern, sondern auch sehr eindrücklich unter Beweis stellen, dass er absolute Weltklasse ist. Demzufolge sicherte er sich dabei in den Disziplinen Super-G eine Bronze- und im Slalom sogar eine Silbermedaille.

Darüber hinaus stellte sich Stefan Welt auch im Riesenslalom der internationalen Konkurrenz von 117 Teilnehmern aus 100 Ländern, wobei es jedoch nicht so glücklich für ihn lief. Im Finale führte nämlich ein Sturz zur Disqualifikation des an einer Entwicklungsverzögerung leidenden Ostallgäuers. Das habe ihm aber „überhaupt nichts ausgemacht“, erzählt Welt, dass er trotz dieses Dämpfers zum Auftakt der Wettkämpfe in Sestriere, wo die alpinen Wettbewerbe über die Bühne gingen, kein bisschen deprimiert gewesen sei. Die beiden darauffolgenden Rennen im Super-G und im Slalom absolvierte er schließlich umso erfolgreicher.

Mit Leichtigkeit zum Erfolg

Genau diese völlig frei von übertrieben ehrgeiziger Verbissenheit geprägte Einstellung gegenüber seiner Lieblingssportart, als welche er das Skifahren bezeichnet, zählt denn auch zu den großen Stärken von Stefan Welt, der in den Wertachtal-Werkstätten der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren in Füssen als Mit-Koch arbeitet. Dort wurde er nach seiner triumphalen Rückkehr mit dem deutschen Special Olympics Winter-Team mit dem Flugzeug aus Mailand dementsprechend begeistert gefeiert, nachdem er vor dem Haus seiner Eltern in Pfronten-Heitlern zudem mit mehreren Bannern voller Gratulationsbekundungen wieder zu Hause willkommen geheißen worden war. Das habe ihn „sehr gefreut“, unterstreicht Welt mit seinem einnehmenden Lächeln.

Welch fröhlicher und lebensfroher Zeitgenosse er ist, bestätigen auch seine Eltern Elke und Peter. Ihnen hat es Stefan Welt in erster Linie zu verdanken, dass er im Alter von vier Jahren mit dem Skifahren angefangen und seine Fähigkeiten auf den zwei „Schneebrettern“ in den darauffolgenden Jahren häufig vor allem in Jungholz immer weiter verbessert hat, so dass er 2018 schließlich ins Ski-Team der Deutschen Special Olympics-Mannschaft eingeladen wurde.

Wenn Skifahren so zwar auch sein Lieblingssport ist und er im Rodeln alle abhängt, wie sein Vater sagt, schlägt der sportliche Teil des Herzens von Stefan Welt aber auch sehr stark für die Leichtathletik, wo es ihm nicht nur das Laufen besonders angetan hat. Dort ist er vor allem auf der Fünf-Kilometer-Strecke schnell unterwegs, wo er 2023 schon einmal an der Deutschen Meisterschaft in Berlin teilgenommen hat. Da ihm allerdings auch das Schwimmen und Radfahren viel Freude bereiten, gilt das Interesse des 28-Jährigen im Sommer mehr dem Triathlon, bei dem er außerdem über die 750-Meter-Schwimmstrecke sowie im 20 Kilometer Radeln seine gute Kondition unter Beweis stellen kann.

Das möchte er im Mai auch wieder bei einem „Dreikampf“ in der Slowakei, wo er im vergangenen Jahr bereits eine Silbermedaille gewann und für heuer die Devise „Gold als Wunsch“ angibt.

Auch große Freude an der Musik

Von seiner Tätigkeit in der Küche und im Service in den Wertachtal-Werkstätten abgesehen, hat Stefan Welt, der selber Allgäuer Kässpatzen und Wiener Schnitzel am liebsten isst, jedoch auch noch große Freude an Musik. Daher setzt er sich im Keller seines Elternhauses öfters mal ans Schlagzeug, an dem er seit sechs Jahren auch in der Band „Werkton“ der Wertachtal-Werkstätten neben seinem Rhythmusgefühl auch seine große Lebensfreude und sein fröhliches Gemüt zum Ausdruck bringt.

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