Extrem-Hitze: Urlauber sitzen stundenlang in Flugzeug fest – Heimreise wird zur Tortur
Erst Hitze-Drama im Flugzeug, dann chaotische Heimreise: Für österreichische Touristen hat der Mallorca-Urlaub ein unrühmliches Ende genommen.
Palma de Mallorca – Auf dem internationalen Flughafen von Palma hat sich ein Hitze-Drama ereignet. Passagiere eines Ryanair-Flugs nach Klagenfurt in Österreich saßen wegen eines Defekts mehrere Stunden in einem Flugzeug fest. Aufgrund der hohen Temperaturen im Ferienflieger mussten sie schlussendlich evakuiert werden. Doch für manche Urlauber kam es noch dicker.
Heimreise von Mallorca nach Österreich wird für Ryanair-Fluggäste zur Qual
So haben sich die Menschen das Ende ihres Urlaubs sicher nicht vorgestellt: Am Freitag (19. Juli) – es war der Tag des weltweiten IT-Ausfalls – sollte um 14.10 Uhr eine Ryanair-Maschine von Palma de Mallorca nach Klagenfurt in Kärnten starten. Normalerweise braucht ein Flugzeug für die Strecke etwa zwei Stunden. Doch einige Passagiere kamen erst mehr als 40 Stunden später in der Heimat an, wie unter anderen die Kleine Zeitung berichtet.
Ihrem Ärger machten einige Fluggäste in der Instagram-Gruppe „Klagenfurt Elite“ Luft. Mehrmals sei der Abflug wegen eines defekten Triebwerks verschoben werden, schilderte ein Passagier. Die Urlauber haben drei Stunden ohne Klimaanlage im Flugzeug ausharren müssen. Bei Außentemperaturen um 36 Grad Celsius soll sich die Kabine auf mehr als 40 Grad aufgeheizt haben. In einem anderen Pannen-Flieger wurden Passagiere wegen Hitze sogar bewusstlos.
Erst Hitze-Drama im Flieger, dann Rückreise-Chaos: Ryanair weist Schuld von sich
Zunächst haben Flugbegleiter kein Wasser verteilen wollen. „Panik, Hitze, Wut und alle Emotionen, die man sich vorstellt, sind hier zu sehen“, schrieb ein Passagier bei Instagram. „Mütter weinten, (Klein-)Kinder waren überhitzt“, schilderte ein anderer Fluggast. Erst nach mehrmaligem Drängen einiger Gäste sei Wasser verteilt worden. Schließlich seien die Urlauber unter Polizeibegleitung aus dem Flugzeug geführt worden. Seitens Ryanair habe es noch die Information gegeben, dass der Flug auf den nächsten Tag nach Wien umgebucht sei.
Mit dem Verlassen der Maschine ging für viele Menschen das Chaos weiter. Zwar zahlte Ryanair eine Übernachtung auf Mallorca, diese musste aber offenbar selbst organisiert werden. „Die Airline hat sich um gar nichts gekümmert, wir sind ganz alleine gewesen“, schilderte ein Familienvater der Kleinen Zeitung. Manche Passagiere fanden sogar nur ein freies Zimmer am anderen Ende der Insel, andere übernachteten am Flughafen.
Meine news
Fluggäste kommen erst nach 41 Stunden in der Heimat an
Am Samstag hätte es um 19.20 Uhr Richtung Wien gehen sollen. „Auch dieser Flug hatte fast vier Stunden Verspätung“, erzählte eine Kärntnerin der Kleinen Zeitung. Sie seien erst um 1.30 Uhr in Österreichs Hauptstadt gelandet. Verwandte haben sie dann vom Flughafen nach Klagenfurt gefahren. Ankunft um 5.30 Uhr. Reisedauer: fast 41 Stunden. Einen anderen Weg wählte eine Familie. Sie flog am Samstag von Palma nach Frankfurt und erreichte die Heimat dann nach 31 Stunden per Zug. Noch länger unterwegs war ein Austrian-Airlines-Passagier bei einem anderen Flug. Der Mann erreichte erst drei Tage später sein Ziel.
Fragen wirft die Reaktion von Ryanair auf. Erst am Sonntag beantwortete die Billig-Airline eine Anfrage der Kleinen Zeitung und verwies zunächst lediglich auf die globale IT-Störung. Dabei wurden die Probleme durch ein defektes Triebwerk verursacht, was im Verantwortungsbereich der Fluggesellschaft liegt. Am Montag regierte Ryanair erneut. Zwar entschuldigte man sich „aufrichtig bei den Fluggästen für die Unannehmlichkeiten“. Eine Verantwortung wies man allerdings erneut zurück. (mt)