„Weder monströs noch menschenfressend“: Sensations-Fund – Mehr als Hundert Eier von seltenem Tier entdeckt
Viele Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Dazu zählt auch eine Krokodilart. In Kambodscha gibt es nun aber Grund zur Freude.
Kambodscha – Sie sind klein, rund, weiß. Und ihre Entdeckung für die Tierwelt bedeutend. In einem Wildschutzgebiet in Kambodscha haben Naturschützer 106 Eier einer extrem seltenen Krokodilart gefunden. Ende Juni steckten insgesamt 60 Baby-Krokodile ihre kleinen Köpfe durch die Schalen und schlüpften.
Das Siam-Krokodil (lateinisch: Crocodylus siamensis) wird auf der Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Landwirtschaftsminister Dith Tina sprach von einem bedeutenden Erfolg im Kampf um den Schutz der stark bedrohten Tiere. Forscher entdeckten zuletzt auch ein extrem seltenes Säugetier, das 60 Jahre lang als verschollen galt.
Krokodilart „weder monströs noch menschenfressend“: Sensations-Fund in Kambodscha
Der Fund erhöhe die Überlebenschancen dieser Reptilienart enorm, hieß es weiter. Die Eier wurden im Mai 2024 in einem Nationalpark in den Cardamom Mountains im Südwesten Kambodschas in fünf Nestern gefunden. Es handele sich um den größten Nachweis seit mehr als 20 Jahren dafür, dass sich die Art in freier Wildbahn noch fortpflanzt. Das schreibt die Organisation Flora & Fauna. Sie arbeitet mit der Regierung zusammen, um die wilde Population von Siam-Krokodilen zu stärken. Auf Instagram postete die Organisation ein Video von dem Moment, als die Baby-Tiere schlüpften.
- Schätzungen zufolge gibt es weltweit nur noch etwa 1000 wildlebende Exemplare des Siam-Krokodils. Davon 300 in Kambodscha.
- Sie werden bis zu vier Meter lang und haben eine relativ breite Schnauze.
- Die Siam-Krokodile leben ausschließlich in Süßgewässern wie Flüssen, Seen oder Sümpfen.
- Laut IUCN sollen Exemplare der Krokodilart in freier Wildbahn in Thailand, Laos und in Kalimantan leben.
- Die Art sei „weder monströs noch menschenfressend“, schreibt die Organisation Flora & Fauna.
Vorfälle mit Krokodilen kommen allerdings immer wieder vor. Ein Reptil soll in Australien ein Kind getötet haben.
Ureinwohner verehren die vom Aussterben bedrohten Krokodile
Der Bestand der Siam-Krokodile ist vor allem durch Bejagung und den Verlust ihres natürlichen Lebensraums immer weiter geschrumpft. Die Behörden versuchen zusammen mit Naturschutzorganisationen, die Populationen wiederzubeleben. Und das mit Erfolg.
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Die Tiere werden seit Jahren in Gefangenschaft gezüchtet und dann in die Freiheit entlassen. Dabei sei es aber auch wichtig, ihnen einen geeigneten Lebensraum zu bieten, in denen sie sicher vor Wilderei und Abholzung seien, sagte „Flora & Fauna“-Landesdirektor Pablo Sinovas.
Seit 2012 wurden im Rahmen des Programms insgesamt 196 in Gefangenschaft gezüchtete Siam-Krokodile erfolgreich freigelassen. Eine große Hilfe seien dabei die örtlichen Ureinwohner, die die Reptilien verehrten, hieß es. Bei ihnen sei es tabu, Siam-Krokodile zu töten oder zu verletzen.
Eine in Isolation lebende Krokodildame sorgte dahingegen 2023 für eine Sensation. Sie legte ein befruchtetes Ei. (mbr/dpa)