See in Italien einfach verschwunden – Bilder zeigen Ausmaß der Wasserkrise
Die Wasserkrise im Süden Italiens spitzt sich weiter zu. Auf Sizilien ist der Lago Fanaco plötzlich weg. Und das ist nicht der erste See, dem es so ergeht.
Palermo – „Auf Wiedersehen, Fanaco“, schreibt die Zeitung La Repubblica in Italien. Die Worte des Abschieds schmerzen. Denn der Lago Fanaco auf Sizilien ist ausgetrocknet – und das auch noch früher als ursprünglich erwartet. Gleichzeitig reiht er sich ein in eine traurige Bilanz.
See trocknet komplett aus – Lago Fanaco auf Sizilien war Trinkwasserquelle für Millionen Menschen
Wo einst ein fast 1,4 Quadratkilometer großer Stausee zwischen den Bergen lag, ist heute nur noch Schlamm und Geröll übrig. Es sind triste Bilder. Dass der Lage Fanaco 1953 angelegt wurde, um die Region nahe der sizilianischen Hauptstadt Palermo (1,2 Millionen Einwohner) mit Trinkwasser zu versorgen, kommt erschwerend hinzu.
Neun kleine Städte bezogen ihr Trinkwasser ausschließlich aus dem See. Nun ist das nicht mehr möglich. Der Fanaco ist der dritte See der Insel, der einfach verschwunden ist. Auch der Pergusa und der Ogliastro trockneten komplett aus. Denn Sizilien kämpft mit einer schweren Wasserkrise.
Klimawandel trifft Süden Italiens – Gemeinden auf Sizilien rationieren Wasser
Die Realität übertrifft sogar die Vorhersagen. Der Katastrophenschutz hatte das Austrocknen des Fanaco für den 20. Juli 2024 prognostiziert. Tatsächlich hatte er schon fünf Tage vorher kein Wasser mehr. Luftbilder zeigen die Entwicklung, die der See nahm:
Dem Simeto ergeht es ähnlich. Er ist der größte See von Sizilien. Und auch er trocknet teilweise aus. „In den Stauseen der Insel liegen die tatsächlich nutzbaren Kubikmeter Wasser nur bei 121 Millionen. 33 Millionen weniger als im Vormonat, prozentual sind das Minus 21 Prozent“, rechnet der Corriere della Sera vor. Im Vergleich zu 2024 liegt das Minus demnach bei 51 Prozent.
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Die Gemeinden reagieren, rationieren das Trinkwasser. Der Katastrophenschutz arbeitet mit Vertretern der Region an einer Lösung. Eine dauerhafte gibt es für die Dürre auf Sizilien nicht. Einige Wasserquellen wurden reaktiviert, doch auch sie versiegen oder sind belastet. Im Wasser von Canicattì wurden Sulfate festgestellt, die wieder erschlossene Bubbonia-Quelle wird voraussichtlich in 120 Tagen ausgetrocknet sein. Wenn es nicht noch schneller geht – wie es auch beim Lago Fanaco der Fall war.
Indes trifft eine Hitzewelle das gesamte Land. Vier Menschen starben am Strand in Folge der hohen Temperaturen. (moe)