Erdrutsch trifft Touristen auf Alpen-Pass in Italien: Urlauber in Tunnel gefangen – Motorradfahrer vermisst
Vier Muren gingen auf den Gallo-Pass nach Livigno ab. Zahlreiche Touristen saßen plötzlich zwischen der Schweiz und Italien fest. Ein Mann bleibt vermisst.
Sondrio – Neun Menschen, allesamt Touristen, hat die Feuerwehr vom Gallo-Pass (Passo del Gallo) gerettet. Am Freitagnachmittag (19. Juli) gab es nach den verheerenden Unwettern im Alpenraum einen gewaltigen Erdrutsch auf die Via della Val. Steine und Schlamm blockierten die Route und einen Lawinenschutztunnel.
Gewaltiger Erdrutsch am Passo del Gallo in Italien: Touristen mit Boot gerettet
„Glücklicherweise gibt es im Moment keine Opfer oder Verletzte. Die Bergungsarbeiten für die betroffenen Personen sind im Gange, wobei ein Schlauchboot eingesetzt wird, das den Livigno-See überquert, um das betroffene Gebiet zu erreichen“, teilte die Feuerwehr kurz nach dem Murenabgang bei Sondrio Today mit.
Unklar allerdings, ob Menschen unter den Steinen zurückgeblieben sind. Aktuell arbeiten Einsatzkräfte daran, den Alpen-Pass wieder freizumachen. Mehrere Urlauber hatten sich in Nischen des Tunnels vor den insgesamt vier Muren in Sicherheit bringen können.
Unwetter lösen Muren in den Alpen aus: Sorge um Motorradfahrer nach Muren-Abgang auf Straße nach Livigno
Ein Motorradfahrer hat das womöglich nicht geschafft. Kameras vor dem Tunneleingang hatten aufgezeichnet, wie er einfährt. Dann kam der Erdrutsch und seitdem wurde der Mann nicht wieder gesehen. Die Feuerwehr sucht mit allen verfügbaren Mitteln, berichtet die Zeitung La Reppublica. Unter anderem wird ein Gerät eingesetzt, das Signale von Mobiltelefonen erkennt.
Der Gallo-Pass liegt im Grenzgebiet von Graubünden (Schweiz) und dem Veltin (Italien), verbindet den bekannten Ferienort Livigno mit der Schweiz. Die Gegend ist vor allem für Fahrradtouren sehr beliebt. Aktuell toben allerdings schwere Unwetter in Norditalien, Österreich und der Schweiz. Erst am Dienstag (16. Juli) hatte eine gewaltige Mure eine ganze Straße in den Dolomiten förmlich verschluckt. (moe)