„Nie wieder ist jetzt“ - Große Demo gegen rechts am Sonntag in Schongau geplant
Junge Erwachsene aus Schongau und der Umgebung organisieren für diesen Sonntag eine Protestaktion gegen die AfD und den aufkeimenden Rechtsruck.
Schongau – In ganz Deutschland gingen am vergangenen Wochenende die Menschen auf die Straße und protestierten gegen Rechtsextremisten, gegen Rassismus, Demokratiefeindlichkeit und Vertreibung. Nun wollen auch Menschen aus Schongau und Umgebung in der Lechstadt ein deutliches Zeichen setzen. Junge Leute haben sich zusammengetan und organisieren im Namen der Gruppierung „SchongauGegenRechts“ für den morgigen Sonntag einen Demonstrationszug rund um die Altstadt mit anschließender Kundgebung. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr am Marienplatz.
Als Verantwortlicher tritt Moritz Poppler auf, der bei den vergangenen Landtagswahlen im Allgäu als jüngster Kandidat für die ödp ins Rennen ging, die Demo aber als Privatperson organisiert. Die Route steht nun fest. „Das haben wir am Donnerstag ganz unkompliziert mit der Schongauer Polizei abgeklärt“, so Poppler. Vom Marienplatz aus geht es Richtung Süden am Ballenhaus vorbei Richtung Frauentor, hinunter Richtung Schulzentrum und über den Frauentorweg zur Marktoberdorfer Straße. Von dort aus ziehen die Demonstranten über die Spinne Richtung Bahnhof, am Münztor biegt der Zug dann wieder in die Schongauer Altstadt ab Richtung Marienplatz.

Schongauer Parteien unterstützen Demo gegen rechts
Der Bereich der Fußgängerzone ist als Veranstaltungsfläche ausgewiesen, wo dann auch verschiedene Redner das Mikrofon ergreifen. Das Team rund um Poppler hat mittlerweile mit allen im Stadtrat vertretenen Parteien Kontakt aufgenommen. Zugesagt als Redner haben bereits die Stadträte Tobias Fuhrmann (SPD) und Esra Böse (Grünen). Auch mit Gregor Schuppe (ALS) stehe man in Verbindung, und man hoffe auf Rückmeldungen von UWV und CSU. Das Mikrofon solle auch spontan weitergehen, um Stimmen der Bürger einzufangen. „Möglichst viele Menschen sollen eine Stimme haben.“ Wer ein – zeitlich begrenztes – Statement abgeben möchte, kann sich direkt an den Versammlungsleiter wenden.
Mit an Bord sein sollen auch Vereine und Gruppen, die sich gegen Diskriminierung und für Integration einsetzen, wie sich die Veranstalter wünschen, darunter Vertreter des Vereins „Nie wieder! Gemeinsam gegen Rechts im Landkreis Weilheim-Schongau“, Asyl im Oberland oder auch von der Diakonie Herzogsägmühle.
Demo gegen rechts in Schongau: Transparente im Juze gestaltet
Die Idee sei recht spontan entstanden, weshalb auch noch gar nicht alles festgezurrt ist, berichten die Veranstalter. „Wir hatten uns am vergangenen Wochenende die Online-Karte von ,Zusammen gegen Rechts’ angeschaut und festgestellt, dass in der Umgebung nur eine Demo in Landsberg eingetragen war“, erzählt eine junge Frau aus dem Orga-Team. Die Protestwelle, die durch Deutschland rollte, war dann riesig.
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Mittlerweile zeigt die Karte unter www.zusammen-gegen-rechts.org für dieses Wochenende auch zig neue Demos an, was die Gruppe „SchongauGegenRechts“ sehr freut. „Nazis sind gefährlich für die Demokratie, es lohnt sich, dafür auf die Straße zu gehen, und wir hoffen, dass das in Schongau möglichst viele Leute so sehen und dahinter stehen“, so der Wunsch.
Schon am gestrigen Freitag haben sich die Mitorganisatoren und Teilnehmer im Juze getroffen und Transparente gestaltet: „Nie wieder ist jetzt!“ lautet die Aufschrift eines Banners. Die deutsche Vergangenheit, 1933, dürfe sich nicht wiederholen.
Auslöser für die Demos gegen Rechtsextremismus und die AfD war eine „Correctiv“-Recherche zu einer Versammlung von AfD-Politikern, Mitgliedern der Werteunion und Neonazis, die die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland planten.