Maximilian Kastner und Dominik Kahun vertreten die Deutschen Farben
Während in allen Eishockeyligen in Deutschland die Meister und Absteiger feststehen, beginnt für einige Spieler an diesem Wochenende das Highlight der Saison: In Dänemark und Schweden steigt die Eishockey-Weltmeisterschaft.
Landkreis – In den kommenden beiden Wochen geht es dort um Gold, Silber und Bronze. Auch die Deutsche Mannschaft, die vor zwei Jahren in Finnland sensationell Silber gewann und dort erst im Finale gegen Kanada unterlag, ist dabei. Zum Aufgebot von Bundestrainer Harold Kreis gehören mit Maximilian Kastner und Dominik Kahun auch zwei Spieler, die schon das Trikot des SC Riessersee getragen haben. Kastner, gebürtiger Garmisch-Partenkirchner, ist mit seinen 32 Jahren einer der dienstältesten Spieler bei seinem Club EHC Red Bull München. 2015 war er vom SC Riessersee in die Landeshauptstadt gewechselt. Kahun spielte in der Saison 2014/15 zusammen mit Kastner beim SC Riessersee. Inzwischen stürmt der 29-Jährige, der schon in der NHL aktiv war, bei Lausanne HC in der ersten schweizer Liga.
Die beiden treten mit Deutschland und den Nationalmannschaften von Tschechien, der Schweiz, den USA, Dänemark, Norwegen, Kasachstan und Ungarn in der Gruppe B an. Die Spiele werden in der Jyske Bank Boxen in Herning ausgetragen. In Gruppe A spielen Finnland, Schweden, Slowakei, Lettland, Österreich, Frankreich und Slowenien und Kanada.
Die Spiele finden in der Avicii Arena in Stockholm statt Die ersten vier Mannschaften jeder Gruppe kommen ins Viertelfinale, der jeweils Gruppenletzte steigt ab. Für die Deutschen geht es am Samstag, 10. Mai, um 16.20 Uhr zum Auftakt gegen Ungern. Am Sonntag um 16.20 Uhr heißt der Gegner Kasachstan. Am Dienstag, 13. Mai geht es um 16.20 Uhr gegen Norwegen. Zwei Tage später geht es um 16.20 Uhr gegen die Schweiz. Am Samstag, den 17. Mai steht um 12.20 Uhr das Duell mit den USA auf dem Programm. Zwei Tage später heißt der Gegner um 16.20 Uhr Tschechien. Zum Abschluss der Vorrunde geht es am Dienstag, den 20. Mai um 20.20 Uhr für das Deutsche Team gegen Gastgeber Dänemark.
Beim letzten Testspiel am vergangenen Sonntag unterlag Deutschland in Düsseldorf gegen die USA mit 2:5. „Uns ist es sehr wichtig, gegen solch starke Gegner zu spielen. Das Ergebnis sieht nicht so gut aus, aber das war ein wichtiger Test für uns, bei dem wir viel lernen konnten“, sagt Kahun. „Wir brauchen noch zu viele Schüsse, um ein Tor zu erzielen. Da waren die Amerikaner besser.“ Zuvor hatten die Deutschen gegen Tschechien (0:7 und 0:1), die Slowakei (3:2 und 0:4) und Österreich (3:2 und 5:0) getestet.
Ein neuer Weg
Kastner ist froh, dass er die Saison mit München abgehakt hat. Für den Stürmer lief es mit seiner Mannschaft EHC Red Bull München nicht nach Plan. Mit hohen Erwartungen in die Saison gegangen, landeten die Münchner nach der Hauptrunde auf Rang fünf. Bereits im Viertelfinale kam das Aus im Duell der Giganten gegen die Adler Mannheim. Inzwischen hat er übrigens einen neuen Verein gefunden und wird erstmals in seinem Heimatland eine Stelle als Coach antreten - er hat sich mit TPS Turku auf einen Zwei-Jahres-Vertrag verständigt.
Kastner war nach dem frühen Ausscheiden in der DEL bei allen Länderspielen mit dabei. „Das ist auch gut für die Fitness“, lacht er. In der Vorbereitung trug er sogar das „A“ als Co-Kapitän auf der Brust – für ihn etwas ganz besonderes: „Es ist immer eine Ehre für Deutschland aufzulaufen und wenn man das auch noch bekommt ist das noch eine größere Ehre für mich. Das trägt man mit Stolz. Das ist nicht selbstverständlich und freut einen sehr, dass der Trainer da auf einen setzt.“
Beim Deutschland-Cup im vergangenen November in Landshut war Kastner schon diese Ehre zu teil geworden. Bei der startenden WM wird Moritz Seider der Kapitän sein. Als Assistenten hat Bundestrainer Harold Kreis mit Jonas Müller einen weiteren Verteidiger ernannt, auch Stürmer Marc Michaelis trägt künftig ein „A“ auf der Brust. Zudem steht Dominik Kahun als Vertreter bereit. In den ersten sechs Vorbereitungsspielen hatte Patrick Hager das „C“ getragen. „Ich gehöre ja zu den alten Hasen“, sagt Kastner. „Es ist schon lustig, den Jungen zuzuhören, was bei ihnen Thema ist, auch mit der Jugendsprache. Wir waren schon ein paar Mal auch Kaffee trinken, es ist schön, auch neue Spieler kennenzulernen, die man sonst nur als Konkurrenten aus der Liga kennt.
Er erinnert sich an die Zeit, als er einer der jungen war: „Ich glaube, das fällt einem als junger Spieler gar nicht so auf, was die alten über einen denken. Wir versuchen auch mal die Jugendsprache zu verwenden, auch wenn das meistens nicht so gut ankommt“, schmunzelt er. Jetzt freut er sich, wie die anderen Teamkollegen auch, auf die Titelkämpfe: „Das ist immer eine super Zeit mit der Nationalmannschaft. In den vergangenen vier Jahren war das auch immer eine tolle Zeit nach der Saison mit dem Team. Da hat man super Jungs um sich.“