Popstar filmt sich unter Tränen am Flughafen München und erhebt schwere Vorwürfe gegen Lufthansa

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Popstar Bebe Rexha flog am Samstag vom Flughafen München ab. Am Gate kam es zum Eklat: Ein Lufthansa-Mitarbeiter habe sie nicht durchgelassen. Die Airline nimmt Stellung.

Flughafen München – Lufthansa schreibt gerade Schlagzeilen in vielen US-Medien. Das allerdings in einem wenig schmeichelhaften Kontext. Der Grund: eine völlig aufgelöste Bebe Rexha, die unter Tränen ihren 11,9 Millionen Instagram-Followern von einem „Hate Crime“ (Hassverbrechen) berichtet, das ihr ein Lufthansa-Mitarbeiter angetan haben soll. Die US-Sängerin mag hierzulande nicht jedem etwas sagen – in den USA ist Bebe Rexha ein Megastar.

US-Popstar Bebe Rexha

Bebe Rexha, geboren am 30. August 1989 in Brooklyn, New York, ist eine US-amerikanische Sängerin, Songwriterin und Produzentin mit albanischen Wurzeln. Sie begann ihre Musikkarriere als Songwriterin und schrieb Hits für Künstler wie Eminem und Rihanna, darunter den Erfolgstitel „The Monster“. 2015 startete sie ihre Solo-Karriere mit der EP „I Don’t Wanna Grow Up“. Ihr Durchbruch kam mit der Single „Me, Myself & I“, die sie zusammen mit G-Eazy veröffentlichte. Ihr Debütalbum „Expectations“ erschien 2018 und erreichte weltweit hohe Chartplatzierungen. Rexha hat sich als vielseitige Künstlerin etabliert, die Pop, Hip-Hop und EDM erfolgreich kombiniert.

„Der Lufthansa-Mitarbeiter bedroht mich“: Bebe Rexha mit ernsten Anschuldigungen vom Flughafen München

In ihrer Instagram-Story teilt sie am Samstag (17.8.) mehrere kurze Selfie-Videos. Sie weint, ist völlig aufgelöst. Sie sendet die Videos direkt aus dem Abflugbereich vom Flughafen München. „The supervisor of the Lufthansa flight is threatening me“, sagt sie unter Tränen. Zu Deutsch: „Der Lufthansa-Mitarbeiter bedroht mich.“

Weinend am Münchner Flughafen: Screenshots der Videos in Bebe Rexhas Instagramstory. Darin erhebt sie schwere Vorwürfe gegenüber einem Lufthansa-Mitarbeiter. © Instagram/@beberexha

Im zugehörigen Text schreibt sie: „I’ve been threatened because I thought the security agent was Albanian. I spoke to him in Albanian asking where to get my ticket and now he’s banning me from the flight.“ Übersetzt: „Ich wurde bedroht, weil ich dachte, der Security-Mitarbeiter sei Albaner. I sprach ihn auf Albanisch an und fragte ihn, wo ich mein Ticket bekomme und jetzt schließt er mich von dem Flug aus.“

Bedroht, weil sie albanisch sprach? Rexha vermutet ein rassistisches Motiv

Und die Vorwürfe gehen noch weiter: Rexha vermutet ein rassistisches Motiv hinter dem mutmaßlichen Angriff. „Weil ich Albanerin bin.“ Sie habe nach dem Namen des Lufthansa-Mitarbeiters gefragt, aber keine Antwort erhalten. Stattdessen habe er sie „seelisch misshandelt“, um ihr das Gefühl zu geben, er sei mächtiger als sie. Und: „Nicht eine der Frauen von Lufthansa hat eingegriffen oder etwas gesagt.“

PR-Desaster für Lufthansa: Sprecher reagiert auf Anfrage sofort

Eine weinende Bebe Rexha am Flughafen München, die Lufthansa direkt angreift – das ist schon ein ausgewachsenes PR-Desaster für die internationale Airline. Und tatsächlich hebt trotz Sonntagnachmittag in der Pressestelle der Unternehmenszentrale sofort jemand den Hörer ab, als unsere Redaktion anruft. Der Unternehmenssprecher ist auch voll im Thema, nachdem er am Sonntag schon mit vielen US-Medien telefoniert hat.

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Lufthansa stellt richtig: „Sie hat ihren Flug ganz normal und pünktlich angetreten“

Eine Sache muss er dabei immer wieder richtigstellen: Mehrere US-Medien übernahmen die Aussagen von Bele Rexha wohl etwas zu unkritisch und berichteten, sie habe nicht mitfliegen dürfen. Das ist falsch: „Sie hat ihren Flug ganz normal und pünktlich angetreten.“

Bei dem Beschuldigten handele es sich ferner um einen Service-Angestellten, der vor US-Flügen die Dokumente überprüfe. „Wir haben uns noch am Samstag direkt mit Bebe Rexha in Verbindung gesetzt, um zu verstehen, was da genau passiert ist.“ Seitdem prüfe man die Vorwürfe intern und betont, man sei ein weltoffenes Unternehmen, das die Menschen verbinde. Vielfalt sei ein enorm wichtiger Wert für Lufthansa. „Wir dulden keine Diskriminierung jeglicher Art.“

Bleibt auch nach ihrem Flug hart: Bebe Rexha (l.) fordert via Instagram eine lückenlose Aufklärung von Lufthansa. „Ein ‚Es tut mir leid‘ wird diesmal nicht reichen.“
Bleibt auch nach ihrem Flug hart: Bebe Rexha fordert via Instagram eine lückenlose Aufklärung von Lufthansa. „Ein ‚Es tut mir leid‘ wird diesmal nicht reichen.“ © Imago/Instagram/@beberexha

Rexha bestätigt die Kontaktaufnahme durch Lufthansa, bleibt aber in der Sache hart: „Ich fordere eine lückenlose Aufklärung.“ Lufthansa solle herausfinden, wer dieser Mann gewesen sei, der „seine Macht missbraucht hat“. Und: „Ein ‚Es tut mir leid‘ wird diesmal nicht reichen.“

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