Miete unbezahlbar: Louise (56) zieht ins Tiny House und findet ihr Glück

Fast ein Vierteljahrhundert lang war Louise Southerden als Reisejournalistin auf der ganzen Welt unterwegs. Sie schrieb über ferne Länder, fremde Kulturen und neue Abenteuer.

Eine eigene Wohnung war für sie kaum denkbar. Denn: Die freie Arbeit brachte kein regelmäßiges Einkommen, die Mieten in Australien stiegen ins Unermessliche – ein Teufelskreis aus Unabhängigkeit und Unsicherheit.

Wunsch nach Covid: Tiny-Haus als festes Zuhause

Mit Ende 40 stand sie dann vor dem Nichts, berichtet sie im "Business Insider". Sie schreibt: "Ich hatte Probleme damit, meine Miete zu bezahlen." Selbst in den ländlichen Regionen von New South Wales fand sie nichts Bezahlbares mehr. Doch dann kam die Pandemie und brachte eine völlig neue Perspektive.

Als die Corona-Pandemie ihre Arbeit zum Stillstand brachte, begann Louise, über Alternativen nachzudenken. Das Reisen war plötzlich nicht mehr möglich, aber vielleicht war jetzt endlich Zeit für ein richtiges Zuhause. "Ich wollte etwas Kleines, Nachhaltiges. Etwas, das zu mir passt", erinnert sie sich.

Bei ihrer Suche stieß sie auf Tiny-Häuser– kleine Häuser, oft auf Rädern, die sich mit überschaubarem Budget selbst bauen lassen. "Ich hatte keine Ahnung vom Bauen, aber die Idee war einfach zu gut, um sie loszulassen." Also besuchte sie Kurse, informierte sich intensiv und bestellte schließlich einen Bauwagen – das Fundament ihres neuen Lebens.

Belastungsprobe Hausbau: Neues Zuhause auf 4 Rädern

Mithilfe ihres damaligen Partners Max, einem pensionierten Wissenschaftler mit handwerklichem Geschick, begann sie im September 2020 mit dem Bau. Die beiden arbeiteten tagein, tagaus – trotz der zunehmenden Belastung für ihre Beziehung.

 "Unsere Beziehung hielt dem Druck nicht stand, aber wir haben es trotzdem gemeinsam durchgezogen", sagt Louise.

Louise Southerden am Werk: In Eigenregie hat die Reisejournalistin ihr eigenes kleines Haus gebaut.
Louise Southerden am Werk: In Eigenregie hat die Reisejournalistin ihr eigenes kleines Haus gebaut. Business Insider (Fotomontage)

Leben auf kleinem Raum: Journalistin genießt Unabhängigkeit

  • Nach acht Monaten war es vollbracht: ein 7 Meter langes, 2,5 Meter breites Tiny House, das sie mit Stolz und ganzem Herzen ihr Eigen nennt.
  • Im Mai 2021, mit 56 Jahren, zog sie ein, zum ersten Mal in ein Zuhause, das ihr gehört.
  • Seitdem lebt Louise in ihrer kleinen Oase – mobil, minimalistisch und frei. Sie zahlt nur einen Bruchteil der üblichen Miete, parkt ihr Haus auf dem Grundstück einer Freundin und genießt eine neue Lebensqualität. 

Trotz rechtlicher Grauzonen für Tiny-Häuser in Australien fühlt sie sich sicherer als je zuvor. Dabei erlebte ein amerikanisches Paar die Schattenseiten des minimalistischen Wohnens.