Sperrvermerk aufgehoben: Beim Kemptener Carl-von-Linde-Gymnasium geht’s weiter
Dieses Finanzierungskonzept hat man in der Stadt für die Sanierung und Erweiterung des Carl-von-Linde-Gymnasiums ausgearbeitet. Stadtrat Alexander Hold (FW) spricht mahnende Worte.
Kempten – Beginnen wir mit einem Rückblick: Für die Erweiterung und Sanierung des Carl-von-Linde-Gymnasiums (CvL) waren für den Haushalt 2024 Gelder in Höhe von 60,1 Millionen Euro eingestellt. Aufgrund der klammen Haushaltslage erließ die Finanzverwaltung einen Sperrvermerk. Auf Antrag der Freien Wähler wurde ein Expertengremium unter Leitung von Professor Aldinger zur Beurteilung des Projektmanagements der Verwaltung und der externen Planung implementiert. Ziel war es, auch Einsparpotential bei den Kosten ausfindig zu machen.
Im Ergebnisbericht ist Folgendes vermerkt: „Die Arbeitsweise und Arbeitsergebnisse der Stadtverwaltung und der beteiligten Architekten und Ingenieure zur Sanierung des CvL ist strukturiert, nachvollziehbar und von sehr guter Qualität geprägt. Die signifikanten Kostensteigerungen sind nicht auf die Arbeitsweise der Stadtverwaltung und der beteiligten Architekten und Ingenieure zurückzuführen.
Im Gegenteil kann festgestellt werden, dass Entscheidungen zu Planung und Ausführung durchgängig von Kostenbewusstsein geprägt sind.“ Ferner können ca. 750.000 Euro an Kosten eingespart werden. Ebenso wird darauf verwiesen, dass ein Neubau an einem neuen Schulstandort keine Option sei. Die Planung für Erweiterung und Sanierung des CvL entspreche dem definierten freigegebenen Bedarf, die Planungsentscheidungen seien transparent, abgewogen und fachlich/wirtschaftlich begründet. Änderungen in den Grundlagen des Bedarfes und pädagogischen Konzeptes im Ergebnis seien nicht zielführend.
Carl-von-Linde-Gymnasium: Wie soll es nun weitergehen?
Der Förderantrag soll in zwei Finanzierungsabschnitte aufgeteilt und im Oktober eingereicht werden, Die Planung und Konzeption wird als eine Gesamtmaßnahme beibehalten. Der Finanzierungsabschnitt 1 (Erweiterung) soll unter Einbeziehung und Abstimmung mit dem Landkreis Oberallgäu über Kostenbeteiligung erfolgen. Der Finanzierungsabschnitt 2 (Sanierung) – wird von zwei auf drei Jahre Baurealisierung gestreckt, um Belastungsspitzen in der Finanzplanung zu vermeiden. Dieser ist für die Zeit nach 2028 eingeplant. Der Baubeginn für den Erweiterungsbau ist für Juli 2026 und die Nutzungsaufnahme für August 2028 geplant.
Alexander Hold (FW) wies noch einmal daraufhin, dass dem Antrag der Freien Wähler entsprechend untersucht werden sollte, wie man künftig Maßnahmen günstiger umsetzen könne. „Der Sperrvermerk ist ergangen, weil kein Geld vorhanden war.“ Professor Robert Schmidt (CSU) fehlen Angaben zur Finanzierung: „Haben wir das Geld jetzt, wie finanzieren wir das jetzt?“
Daher rührt die zweigeteilte Finanzierung für die Sanierung und Erweiterung des Carl-von-Linde-Gymnasiums
Laut Stadtkämmerer Matthias Haugg könne das Gesamtkonzept nicht finanziert werden, daher die Zweiteilung. Gemäß Oberbürgermeister Thomas Kiechle findet die Sanierung daher später statt: „Dann können wir auch die Kostensteigerungen im Antrag berücksichtigen.“ Hold unterstrich noch einmal die Bedeutung dieser Maßnahme: „Wenn die Erweiterung steht, muss auch die Sanierung kommen. Wer A sagt, muss auch B sagen.“
Meine news
Der Haupt- und Finanzausschuss hat einstimmig die Aufhebung des Haushaltssperrvermerks für das Projekt „Erweiterung und Sanierung des CvL“ beschlossen. Die Verwaltung wurde beauftragt, dafür die Haushaltsreste 2023 und die für 2024 eingeplanten Haushaltsmittel (ca. 3,9 Millionen Euro) mit sofortiger Wirkung freizugeben. Ferner wurde sie beauftragt, den Förderantrag zu aktualisieren und die nächsten Planungsstufen abzurufen.
Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.
Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.