Shitstorm für Millionär - CEO bietet privater Feuerwehr „jeden Betrag“, um Haus in Los Angeles zu retten

Die kalifornische Millionenmetropole Los Angeles wird derzeit von heftigen Waldbränden heimgesucht. Während sich die Zahl der Opfer am Donnerstagmorgen auf fünf erhöht hat und der scheidende US-Präsident Biden den Katastrophenfall ausrief, sorgt ein Mann mit seinem Tweet für Aufregung auf X, vormals Twitter. 

Keith Wassermann, CEO der Immobilienfirma Gelt Venture Partners und Millionär, will sein luxuriöses Anwesen im noblen Stadtteil Pacific Palisades retten. Auf der Kurznachrichtenplattform fragt er, ob jemand Kontakt zu privaten Feuerwehrfirmen habe. 

Er würde „jeden Betrag“ bezahlen. Mehr als 900.000 Nutzer sahen den originalen Beitrag laut „New York Post“. Kritiker warfen ihm vor, lebensrettende Ressourcen für seine eigenen Vorteile nutzen zu wollen. 

„Atemberaubende Realitätsferne“: Millionär löscht Account nach Shitstorm

Wassermann hat seinen Tweet inzwischen gelöscht, doch es kursieren unzählige Screenshots. Nutzer kritisieren seine Frage nach privater Feuerwehr als vermessen. Insgesamt 500 Antworten gab es laut der „Daily Mail“ auf Wassermanns Tweet, die meisten davon negativ.

Eine Nutzerin kommentierte die „atemberaubende Realitätsferne“ des Millionärs in ihrem Reupload eines Screenshots. Besonders brisant an der Persona Wassermann ist, dass er sich noch im September öffentlich für eine Senkung der Grundsteuer eingesetzt hat. „Newsweek“ zitiert einige Kommentare, die sich über die fehlende Bereitschaft des CEOs zur Finanzierung der öffentlichen Feuerwehr auslassen. Jetzt wolle er aber auf einmal jeden Betrag an private Firmen zahlen.

Private Feuerwehr in den USA: Seit Jahren ein heißes Thema

Die „New York Post“ schreibt, dass private Feuerwehrfirmen in Kalifornien 2019 begannen, Häuser von wohlhabenden Bewohnern „auf Abruf“ zu schützen. Ein Reuters-Bericht über einen Vorfall beim Glass-Fire aus dem Jahr 2021 zählt einige Probleme mit dem System auf.

  • Evakuierungen: Private Feuerwehrleute gelten als Zivilisten und müssen sich an Evakuierungs-Anordnungen halten. Tun sie das nicht, werden sie laut Brian Rice, Sprecher der Feuerwehrgewerkschaft, zur „Belastung“.
  • Sicherheit: Rice warnt außerdem davor, dass die Ausbreitung eines Feuers auch verstärkt werden könnte, wenn es unsachgemäß bekämpft wird.
  • Gerechtigkeit: Gegner privater Feuerwehren argumentieren, dass der Schutz von ausgewählten Grundstücken ungerecht sei. Befürworter argumentieren mit Schwierigkeiten beim Versichern von Immobilien in Waldbrandgebieten ohne zusätzlichen Brandschutz.
  • Bezahlung: Laut Reuters gibt es 280 Firmen, die private Brandbekämpfung anbieten. Sie Zahlen mit 13 bis 15 Dollar pro Stunde deutlich schlechter als die Behörden. 

Erschreckende Bilder der Waldbrände bei Los Angeles

Die Feuer rund um die kalifornische Millionenstadt machen auch vor den Wohnbezirken der Schönen und Reichen nicht halt. Stars wie Ralf Moeller oder Mark Hamill dokumentieren den Kampf gegen die Flammen auf Socia-Media und teilen die beängstigenden Bilder mit ihren Followern.

Eine andere Perspektive liefern Satellitenbilder. Sie belegen die rasante Ausbreitung der Waldbrände.