Unterricht in Winterjacke - Schüler frieren bei „arktischen Temperaturen“ im Klassenzimmer, Eltern sind verärgert

Nach den Weihnachtsferien fiel nach Informationen der „tz“ die Heizung im Luitpold-Gymnasium in München aus. Schüler mussten am Dienstag mit Winterkleidung im Unterricht sitzen, um sich vor der Kälte zu schützen. Eine Zehntklässlerin berichtet: „Wir haben trotzdem gefroren.“ 

Und das sorgt besonders bei den Eltern der Kinder für Frust. In einem Elternbrief heißt es: „Besonders ärgerlich ist das, weil die Politik ständig betont, wie wichtig Bildung sei.“ 

Reparatur an der Heizung wurde nicht wie geplant durchgeführt

Die „tz“ berichtet weiter, dass die Rektorin die Eltern am Montagabend über den Ausfall der Heizung informierte. „Morgen wird es leider im Schulhaus noch nicht wieder warm sein“, schrieb sie. 

Ein Missverständnis führte dazu, dass die Reparaturen an der Heizung nicht wie geplant durchgeführt wurden. Die zuständige Firma soll nun schnellstmöglich die Heizung reparieren, bestätigte eine Sprecherin aus dem Referat für Bildung gegenüber der „tz“.

Missverständnis sorgt für Kälte im Klassenzimmer

Die Schulleiterin klärte auf, dass die Stadt den Termin für die Reparaturen nicht abgesagt habe, sondern es sich um ein Missverständnis zwischen ihr und der Hausmeisterin handelte. „Die Stadt habe die Temperatur in den Ferien wie üblich abgesenkt“, erklärte sie. 

In Deutschland gibt es gesetzliche Vorgaben und Richtlinien für die Mindesttemperatur in Klassenzimmern, um ein lernförderliches Umfeld zu gewährleisten. Die genauen Werte sind in den Arbeitsschutzrichtlinien und in den Verordnungen der Bundesländer festgelegt.

Richtwerte für Mindesttemperaturen:

  • Mindestens 20 Grad: In Räumen, in denen Schüler*innen länger sitzen und lernen, wie Klassenzimmern.
  • Untergrenze: Wenn die Temperatur dauerhaft unter 16 Grad sinkt, gilt dies als nicht mehr zumutbar, und Maßnahmen müssen ergriffen werden.

Bei Temperaturen unterhalb der Vorgaben müssen Schulen Maßnahmen ergreifen, z. B.:

  • Bereitstellung alternativer Lernräume.
  • Anpassung des Stundenplans (z. B. Kürzung der Unterrichtszeiten).

Umzug in neues Schulgebäude geplant

Die Tage des Schulgebäudes sind ohnehin gezählt, da Abriss und Neubau geplant sind. Bis dahin wird das Luitpold-Gymnasium übergangsweise in das alte Schulhaus des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums ziehen, berichtet die „tz“. 

Trotz des Missverständnisses sei die Schulleiterin froh über den Elternbrief und, dass sich die Schüler dadurch vorbereiten konnten. Denn, so sagt sie es der „tz“: „Hier herrschen arktische Temperaturen“. Die Schüler nahmen den Kälteschock größtenteils gelassen und freuten sich über den Ausfall des Nachmittagsunterrichts.

Rentner im Hungerstreik: „Ich gehe bis ans Ende“  

Doch nicht nur Kinder und Jugendliche leiden unter den niedrigen Temperaturen besonders. Dies gilt auch für Senioren oder Kranke. Ein krebskranker Rentner aus Saint-Quentin (Aisne) in Frankreich lebt seit Wochen ohne Heizung und startet nun einen Hungerstreik. Das berichtet die französische Regionalzeitung "ladepeche".