Alzheimer-Heilung in Sicht? US-Forscher präsentieren vielversprechenden Ansatz

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Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz führen dazu, dass Nervenzellen im Gehirn ihre Funktion verlieren. © sweettomato/IMAGO

US-Forscher haben einen neuen Behandlungsansatz gegen Alzheimer vorgestellt. Dieser könnte bereits im Frühstadium der Krankheit wirksam sein.

Neurodegenerative Erkrankungen führen dazu, dass Nervenzellen im Gehirn ihre Funktionen verlieren und allmählich absterben. Zu den bekanntesten dieser Krankheiten zählen Parkinson, die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Alzheimer, von dem Frauen häufiger betroffen sind als Männer. In Deutschland leiden laut Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft etwa 1,8 Millionen Menschen an Demenz, wobei die Mehrheit von ihnen an Alzheimer erkrankt ist. Obwohl es verschiedene Therapieansätze gibt, die das Fortschreiten der Krankheit aufhalten sollen, gibt es bis heute keine Heilung für Alzheimer. Ein Forscherteam aus den USA hat nun einen neuen Behandlungsansatz vorgestellt, der bereits in den Anfangsstadien der Krankheit wirksam sein soll. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal iScience veröffentlicht.

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Neuer Ansatz zur Behandlung von Demenz? Forscher untersuchen weitere Möglichkeiten

Die Forschergruppe um Scott Selleck von der Penn State University hat in ihrer jüngsten Studie eine Gruppe von Proteinen identifiziert, die an der Entstehung der Nervenkrankheit beteiligt sein könnten. Diese Eiweiß-Bausteine könnten für die ungewöhnliche Ansammlung von Proteinen in den Gehirnzellen verantwortlich sein. Die Ansammlungen könnten wiederum die Abbauprozesse in den Gehirnzellen stören und zur Bildung sogenannter Plaques führen. Diese Ablagerungen stören die für Demenz typische fehlerhafte Kommunikation zwischen den Nervenzellen und behindern die Nährstoffversorgung.

In früheren Studien wurden diese Ansammlungen bereits beobachtet. Allerdings war bislang unklar, welche Rolle sie bei der Entstehung der Krankheit spielen. Durch Untersuchungen an menschlichen Zellen und Gehirnzellen von Mäusen, die von Alzheimer-Demenz betroffen waren, konnten die Forscher in der aktuellen Studie den Zusammenhang zwischen den Proteinansammlungen und der Entstehung verschiedener neurodegenerativer Krankheiten aufzeigen.

Weitere Forschung für neuen Alzheimer-Behandlungsansatz erforderlich

„In den frühen Stadien mehrerer neurodegenerativer Erkrankungen ist der Abbau in der Zelle beeinträchtigt, was bedeutet, dass die Zellen eine geringere Reparaturkapazität haben“, so Scott Selleck, Professor für Biochemie und Molekularbiologie am Penn State Eberly College of Science, in einer Pressemitteilung. Laut Selleck könnte der neue Behandlungsansatz bereits in den Anfangsstadien der Krankheit wirksam sein.

Allerdings betont Katherine Gray, Leiterin der Forschungsabteilung der US-amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft, dass weitere Forschung notwendig ist. „Da die Vorgänge nur an Fruchtfliegen und menschlichen Zellen außerhalb des Gehirns gezeigt wurden, ist es schwer zu sagen, wie relevant die Ergebnisse im Moment sind. Wir sind gespannt auf die nächste Phase dieser Forschung, um zu sehen, ob ähnliche Effekte in menschlichen Gehirnzellen beobachtet werden können“, erklärt die Expertin gegenüber dem Wissenschaftsmagazin Medical News Today.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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