In Garching: Startschuss zum schnellen Radeln
Auf dem Radschnellweg zwischen München und Garching ist das erstes Teilstück in Garching offiziell eröffnet.
Garching - Der erste Abschnitt der Radschnellverbindung zwischen München und Freising ist fertig und offiziell freigegeben. Garching ist mit dem Teilstück am Schleißheimer Kanal die erste Kommune Bayerns mit Radschnellweg. Weitere Kilometer werden dieses Jahr im Landkreis München folgen. Als ein „Leuchtturmprojekt für Bayern“ betitelte der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) das drei Kilometer lange Teilstück.
Garching ist erste Kommune in Bayern mit Radschnellweg
Die Baukosten belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro. Sie werden zu 75 Prozent vom Bund gefördert. Wenn der Radschnellweg einmal komplett fertig ist, führt er von der Münchner Innenstadt über Garching bis in den Nachbarlandkreis Freising sowie über einen Abzweig nach Unterschleißheim. Knapp ein Jahr nach dem offiziellen Spatenstich haben Christian Bernreiter, Landrat Christoph Göbel (CSU), Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) und Gernot Deußen vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, den ersten Streckenabschnitt offiziell für den Verkehr freigegeben. Er ist in Sonderbaulast durch den Landkreis München errichtet worden, beginnt hinter der Münchner Stadtgrenze am westlichen Rand des Garchinger Stadtgebiets und setzt an dem bestehenden Radweg an der B 13, der Ingolstädter Landstraße, rund 200 Meter südlich des Schleißheimer Kanals an. Von dort erstreckt sich die Trasse auf einer Länge von rund 700 Metern nach Osten. Mittels einer Fahrradbrücke wird dabei der Schleißheimer Kanal überquert, bevor die Route vor der Bahnlinie der U6 nach Norden abbiegt. Westlich der Bahngleise verläuft die Trasse größtenteils im Bestand und führt zum Radweg am U-Bahnhof Garching-Hochbrück, nahe der Daimlerstraße.
Zügig radeln auf komortablen drei Kilometern
Wer mit 20 km/h in die Pedale tritt, kann die 20 Kilometer von der Stadtmitte der Landeshauptstadt bis zum TU Campus in Garching in gut einer Stunde zurücklegen. Unterschleißheim ist in rund 50 Minuten erreichbar.

Mit der Inbetriebnahme der ersten Radschnellverbindung schlägt der Landkreis München „ein neues Kapitel“ in Sachen Mobilität auf, sagte Landrat Göbel. Das Fahrrad als weitere echte Alternative zum Individual- und öffentlichen Verkehr zu stärken, sei daher richtig und zukunftsweisend. „Mein Dank gilt allen Beteiligten, die dieses Projekt in den vergangenen Jahren ermöglicht haben“, sagte Göbel. In Bayern sollen in den nächsten Jahren insgesamt 15 Radschnellverbindungen mit über 200 Kilometern Länge entstehen, so Bernreiter. Diese sind mit einem grünen Viereck mit weißem Fahrrad gekennzeichnet und als überörtliche Verbindung mit herausragender Bedeutung ausgewiesen. Aufgrund komfortabler Breiten ist das Überholen leicht möglich. Zeitverluste an Ampeln oder Kreuzungen werden gering gehalten und sind mindestens fünf Kilometer lang. Für die nötige Sicherheit bei Nachtfahrten sorgt eine intelligente dynamische Solarbeleuchtung mit Bewegungsmeldern, die sich nur einschaltet, wenn tatsächlich ein Radfahrer unterwegs ist.
Durchhaltewillen war nötig
Zehn Jahre wurde debattiert. Mehrfach diskutierte der Garchinger Stadtrat die Trassenführung im Ort, denn die vom Landratsamt favorisierte Führung durch das Gewerbegebiet Hochbrück fand in Garching kein Gefallen. Es folgten Workshops innerhalb des Garchinger Gremiums, aber auch mit dem Landkreis München, im November 2021 legten die Garchinger dann ihre letzte Version zur Abstimmung im Landkreis vor. „Eine Idealtrasse für alle wird es nicht geben“, sagte damals Bürgermeister Gruchmann. Nun ist Garching die erste Kommune in Bayern, die einen Radschnellweg hat. Das wertet er als ein Zeichen für politischen Durchhaltewillen.
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Weitere Teilabschnitte auf dem Gebiet des Landkreises München werden voraussichtlich ab Ende 2024/Anfang 2025 folgen. Bereits jetzt laufen Untersuchungen für fünf weitere Verbindungen in alle Himmelsrichtungen.