Wilparting: Pläne für neuen Moarwirt sind bald fertig
Bald wird es konkret: Zeitnah will das Herzogliche Brauhaus Tegernsee der Gemeinde Irschenberg seine Pläne vorlegen, wie der neue Gasthof zum Moar in Wilparting aussehen und – vor allem – vergrößert werden soll. Wenn alles rund läuft, könnte 2025 mit dem Neubau begonnen werden.
Irschenberg – Der Weg ist eigentlich frei. Seit Franz Köll Ende 2023 seinen ehemaligen Hof neben der Wallfahrtskirche in Wilparting mit dem weithin bekannten Gasthof zum Moar geräumt hat – der Auszug war Ergebnis einer außergerichtlichen Einigung –, könnte das Herzogliche Brauhaus Tegernsee mit dem Neubau der Wirtschaft beginnen. Wie berichtet, hatte die Brauerei 2021 das Anwesen für 99 Jahre gepachtet. Doch der Abriss wird so schnell nicht passieren.
Zwar liegt eine Baugenehmigung für den Neubau des Wohnhauses vor, doch die Brauerei plant größer als vorab von der Gemeinde angenommen. „Wir sind kurz davor, die Planung abzuschließen“, sagt Geschäftsführer Christian Wagner auf Nachfrage unserer Zeitung. Zeitnah sollen dann die Pläne dem Gemeinderat vorgestellt werden. Im Idealfall könnte noch vor den Sommerferien der Bauantrag beim Landratsamt eingereicht werden.
Neben dem Wohnhaus soll auch die Tenne auf der Westseite erneuert werden. „Dort hinten gibt es große Schäden“, berichtet Wagner. Das Hang- und Schichtenwasser sei problematisch und mitursächlich für die Feuchtigkeit im Gemäuer. „Deshalb wollen wir das auch gleich in die Hand nehmen.“
Saal erhalten - größerer soll neu hinzukommen
Das neue Konzept mit den neu errichteten Gebäudeteilen – nur der in der Mitte gelegene Saal soll erhalten bleiben – sieht neben ein paar Zimmern für Mitarbeiter drei Säulen vor: Gastwirtschaft, Übernachtungen und Veranstaltungen. Dazu soll im seitlichen Teil der Tenne im Obergeschoss ein großer Saal für bis zu 120 Leute verwirklicht werden. Der Saal im Mittelbau für etwa 80 Gäste bleibt erhalten. Hinzu kommen 20 Gästezimmer, die den Gasthof neben der benachbarten Wallfahrtskirche geradezu ideal für Hochzeitsgesellschaften machen.
Laut Wagner ist auch geplant, die Säle autark bewirtschaften zu können, also unabhängig von der Hauptküche der Gastwirtschaft. Damit könnten sich Vereins- und Familienfeiern selbst versorgen.
Eigene Brotzeit im Biergarten
Sich selbst zu versorgen, das soll auch im Biergarten möglich sein. Das Brauhaus fühlt sich der Wirtshaustradition verbunden, und dazu gehöre es auch, dass man im Biergarten seine eigene Brotzeit mitbringen kann, sagt Wagner: „Wir wollen in einen kleinen Bereich mit Bedienung und einen größeren mit Selbstbedienung trennen.“ Die mitgebrachte Brotzeit soll zur gemütlichen Atmosphäre beitragen. „Ich stelle mir das schön zum Anschauen vor, wenn Gäste mit eigener Tischdecke ihre Brotzeit auftischen.“
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2025 könnte der Bau beginnen
Wenn alles ohne großen Reibungsverlust verläuft, ist im Frühjahr 2025 der Baubeginn denkbar. Als Bauzeit werden – Stand heute – zwei Jahre veranschlagt. „Dann könnten wir im Frühjahr 2027 aufsperren“, hofft Wagner. Der neue Moarwirt soll eine „bodenständige Wirtschaft“ (Wagner) werden – im bisherigen Stil des Hauses. Und entsprechend bodenständig sollen auch die Preise sein.
Zum Preis für den Neubau will sich die Brauerei nicht äußern. Dazu sei aktuell noch zu viel im Fluss: Vom Gemeinderat liegt noch keine Stellungnahme zu den neuen Plänen vor, und damit ist auch der Umfang der Arbeiten noch nicht fix. Und die Preise am Bausektor seien auch so eine Sache.
Bedenken bezüglich der alten Linde, die zusammen mit Kirche und Hof ein Dreieck bildet, hatte im Vorfeld Voreigentümer Köll geäußert. Der Baum soll der Sage nach bereits dort gestanden sein, als Marianus 697 n. Chr. den gewaltsamen Tod fand. Der Ortsheilige selbst soll sie gar gepflanzt haben. Seitdem gilt die betagte Sommerlinde ebenfalls als Ziel für viele Besucher.
Sorge um die über 1000 Jahre alte Linde
Doch die Bauarbeiten könnten den Baum gefährden, befürchtete Köll gegenüber unserer Zeitung. Der Tiefbau könnte die Wasserführung im Boden negativ beeinflussen. Wagner sieht dagegen keine große Gefahr für die Linde: „Natürlich passen wir auf, denn wir wollen den Baum ja erhalten.“ Außerdem werde der Neubau von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt fachlich geprüft und begleitet.
Wer der neue Moarwirt werden soll, ist ebenfalls offen. „Es gibt Interessenten, aber noch keine Entscheidung“, berichtet Geschäftsführer Wagner. „Das wäre jetzt auch zu früh. Dazu ist der Weg, der noch vor uns liegt, zu weit.“
Bis zum Abriss können auch die anerkannten Asylbewerber, die die Gemeinde dort als Fehlbeleger in Containern auf der Terrasse untergebracht hat, wohnen bleiben. Wagner: „Das ist unproblematisch, solange noch nicht gearbeitet wird.“
ddy