Leser zum Steuer-Paket: Bürger "werden sich veräppelt fühlen"

Das neue Steueränderungsgesetz sorgt für breite Leserdebatten. Viele User halten die angekündigten Entlastungen für kaum spürbar und sehen steigende Lebenshaltungskosten als größeres Problem. Besonders kritisch wird bewertet, dass Preisvorteile in der Gastronomie wohl selten bei Gästen ankommen. Zustimmung gibt es vor allem dort, wo die Reform direkt wirkt – etwa bei höheren Freibeträgen für Ehrenamtliche. Die Reaktionen zeigen: Zwischen Entlastungsversprechen und Alltagsrealität klafft für viele Bürger eine spürbare Lücke.

Kritik an Steuern

Mehr als die Hälfte der Leser hält die angekündigten Steuererleichterungen für unzureichend. Viele sehen darin keine spürbare Entlastung, sondern symbolische Politik, die steigende Lebenshaltungskosten kaum ausgleicht. Besonders Rentner und Geringverdiener betonen, dass höhere Beiträge für Energie, Miete oder Krankenversicherung die Wirkung der Reform zunichtemachen. Die Kritik richtet sich damit gegen die soziale Treffsicherheit der Entlastung. 

"Die größte Steuerersparnis hatte ich mit dem Wegzug aus Deutschland, bei gleichzeitiger Verdopplung des Bruttogehalts."  Zum Originalkommentar

"(...) Es wird für den Bürger nichts günstiger. Einzig die Ehrenämter werden zu Recht etwas gefördert."  Zum Originalkommentar

"All die CO2-Steuer, Umweltabgaben etc. im Benzinpreis frisst die "Vergünstigungen" auf."  Zum Originalkommentar

Kritik an Gastronomie Preisentwicklung

Ein großer Teil der Kommentare bezweifelt, dass die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen tatsächlich an Gäste weitergegeben wird. Gastronomen müssten vor allem gestiegene Energie- und Personalkosten abfedern, heißt es. Damit drohe die Maßnahme wirkungslos zu verpuffen. Auch Branchenverbände räumen ein, dass Preisnachlässe kaum möglich sind. 

"Die Gastro wird die Ermäßigung aber nicht weitergeben …"  Zum Originalkommentar

"Die Gastronomie wird die Steuersenkung nicht weitergeben. Wer was anderes denkt, ist ein Träumer. Also reden wir hier über 7 Euro im Jahr und das nur für Pendler. Ich hoffe, die Regierung hat nicht zu viel Aufwand in diese gigantische Reform gesteckt, denn ehrlich gesagt ist sie lächerlich ohnegleichen ..."  Zum Originalkommentar

Misstrauen gegenüber Politik 

Viele Leser werfen der Regierung vor, die Steuerreform zu überhöht darzustellen. Aus ihrer Sicht handelt es sich eher um politische Inszenierung als um spürbare Entlastung. Die Kommunikation sei widersprüchlich, weil andere staatliche Abgaben – etwa die CO2-Bepreisung – parallel anstiegen. Diese Diskrepanz verstärke den Eindruck, dass die Entlastung vor allem als Wahlkampfsignal diene. Tatsächlich steigen zum 1. Januar 2026 sowohl der CO2-Preis als auch die Krankenkassenbeiträge leicht, wodurch sich der rechnerische Entlastungseffekt teilweise wieder aufhebt.

"Hier wird wieder getrommelt und gefeiert, was für Millionen von Normalbürgern günstiger werden wird. Die meisten werden sich grundsätzlich veräppelt fühlen."  Zum Originalkommentar

"Diese Regierung sind die größten Lügner. Diese Peanuts bei den Steuervergünstigungen stehen extreme Erhöhungen bei Sozialausgaben und Beträgen der Grundsteuer entgegen. Ich zahle 20 % mehr Grundsteuer als 2024 ..."  Zum Originalkommentar

"Wer glaubt denn, dass der Staat die steuerzahlenden Bürger entlasten will, glaubt auch an Osterhasen."  Zum Originalkommentar

Kritik an Lebenshaltungskosten Entwicklung

Die Entwicklung der Preise bleibt für viele Leser das Hauptthema. Trotz Entlastungspaketen empfinden sie den Alltag teurer denn je. Mieten, Lebensmittel, Energie und kommunale Abgaben steigen schneller, als Steuervergünstigungen wirken können. Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts lag die Inflationsrate im November 2025 bei 2,3 Prozent, die Strompreise sind seit 2020 stark gestiegen. Für viele Bürger bleibt damit das Gefühl, dass jede Entlastung sofort durch neue Kosten aufgezehrt wird.

"Die Preise in Restaurants und die Frage, ob die Gastronomen die Senkung weitergeben, interessiert mich nicht die Bohne. Wenn im Einkaufswagen an der Kasse bei Aldi, Lidl, Rewe etc. statt 80 € 100 € bis 120€ und mehr zusammenkommen, dann stellt sich die Frage des Restaurantbesuches nicht mehr."  Zum Originalkommentar

"Es ist eine Frechheit, bei diesen Beschlüssen von einer Erleichterung zu sprechen, wenn gleichzeitig alles teurer wird: Krankenkasse, wahrscheinlich Rentenversicherung, CO2-Abgabe. Die meisten Leute werden höher belastet als entlastet!!!"  Zum Originalkommentar

"(...) Die Vorteile sind so minimal, dass sich die Erwähnung überhaupt nicht lohnt. Die Krankenkassenbeiträge steigen alle bis zu 19,5 Prozent (meine)! Die Preise für Lebensmittel explodieren. Strom und Heizkosten steigen ins Unbezahlbare. Da macht man so ein Aufhebens wegen ein paar Cent im Jahr?"  Zum Originalkommentar

Kritik an Pendlerpauschale Wirkung

Viele Nutzer halten die Anpassung der Pendlerpauschale für rein rechnerisch, aber nicht real entlastend. Wer viel pendelt, profitiert kaum, da die Pauschale über die Werbungskosten begrenzt ist und steigende Spritpreise den Effekt neutralisieren. Auch Umweltverbände kritisieren, dass die Pauschale kaum Anreize für klimafreundliche Mobilität schafft. Realistisch sparen Beschäftigte mit längeren Arbeitswegen laut Steuerexperten im Schnitt weniger als zehn Euro monatlich.

"Wer so viel pendelt wie ich, der bekommt vom Finanzamt nicht mal den Freibetrag dafür auf die Lohnsteuerkarte, sondern gesagt: Eigentlich müssten Sie mit dem Arbeiten aufhören. 50.000 Kilometer im Jahr kostet Sie fast so viel, wie Sie netto haben (...) Denn die realen Kosten eines Autos liegen deutlich über den 38 Cent pro Kilometer ..."  Zum Originalkommentar

"Statt die Pendlerpauschale zu erhöhen, hätte man lieber das Deutschlandticket günstiger machen sollen! Bei 1,6 € am Tag Pauschale mehr wären da locker 20 € im Monat weniger für das Ticket möglich gewesen. Dann wären wir wieder bei 50 €, was vernünftig ist."  Zum Originalkommentar

"Pendlerpauschale: Wer vom Arbeitgeber einen Fahrtkostenzuschuss bekommt, kommt wahrscheinlich leer aus, weil hier der "Geldwerte-Vorteil", seit 1980, greift und mit der Pendlerpauschale verrechnet wird. Somit ist Fahrtkostenzuschuss Wischi-Waschi und sollte als Gehaltserhöhung ausgezahlt werden, was aber den Arbeitgeber um die Abgaben belastet."  Zum Originalkommentar
 

Zustimmung zur Ehrenamtlichen Förderung

Ein kleiner Teil der Leser begrüßt, dass die Freibeträge für Ehrenamtliche und Übungsleiter angehoben werden. Der Schritt gilt als überfällig, weil viele Vereine über Nachwuchsmangel und hohe Belastung klagen. Durch die neue Regelung bleiben künftig bis zu 3.200 Euro jährlich steuerfrei – ein Signal, das gesellschaftliches Engagement stärken soll. Die Mehrheit der Kommentare erkennt darin einen der wenigen Punkte, an dem die Reform tatsächlich Wirkung zeigt

"Alleine die Schlagzeile ist ein Witz. Es wird für den Bürger nichts günstiger. Einzig die Ehrenämter werden zu Recht etwas gefördert."  Zum Originalkommentar

"Wie hoch ist denn jetzt die neue Summe fürs Ehrenamt..?"  Zum Originalkommentar

"Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale: Unterstützung für gemeinnütziges Engagement"  Zum Originalkommentar

"Das Steueränderungsgesetz soll die Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale ebenfalls anheben. Das sind steuerliche Freibeträge für Menschen, die in Vereinen, Kirchen, Rettungsdiensten oder anderen gemeinnützigen Organisationen tätig sind."  Zum Originalkommentar

Sonstiges

Einige Kommentare weiten das Thema auf andere Bereiche aus – von Rentenbesteuerung über politische Privilegien bis zu allgemeiner Bürokratiekritik.

"Wo ist der Italiener, bei dem es den Mittagstisch für 12€ gibt?"  Zum Originalkommentar 

Was denken Sie – reichen die Entlastungen aus, um die steigenden Lebenshaltungskosten tatsächlich abzufedern, oder bleibt die Wirkung im Alltag zu gering? Diskutieren Sie mit: Sollte die Politik gezielt größere Steuerreformen vorlegen oder sind solche moderaten Schritte der richtige Weg? 

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.
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