Wetterrückblick Mai: Höchsttemperatur gleich am 1. des Monats

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Dunkle Wolken, wie hier über dem Weilheimer Volksfestplatz, waren im Mai öfter zu sehen. © Rudi Haid

Wer hätte am 1. Mai gedacht, dass die Tageshöchsttemperatur von 23,3 Grad Celsius bereits die höchste des gesamten Monats war? Es hat sich wieder mal gezeigt, dass der Mai eigentlich der Übergangsmonat vom Spätwinter in den Frühsommer ist.

Peißenberg – Nach dem Fast-Sommertag am 30. April (24,9 Grad Celsius) waren die Hoffnungen auf den „Wonnemonat“ groß. Doch nach dem gelungenen Start mit 9 Stunden Sonnenschein sowie Fernsicht breitete sich schon am 2. Mai eine Tiefdruckrinne von Westen her nach Deutschland aus. Auf dem Hohen Peißenberg gab es mittags ein Gewitter mit Hagel (Korngröße fünf Millimeter). Mit sechs Liter pro Quadratmeter Niederschlag lief aber alles sehr moderat ab.

Vorübergehend wurde es etwas kühler. Nach 21 Grad Celsius am 2. Mai wurden tags darauf nur noch neun Grad als Höchsttemperatur gemessen. In der Folge blieb es sehr unbeständig. Die Temperaturmaxima lagen nun zwischen acht und 19 Grad Celsius.

Während des zweiten Monatsdrittels stellte sich Hochdruckeinfluss ein. Die Temperaturen stiegen nun immerhin bei bis zu 14 Stunden Sonnenschein auf 16 bis 21 Grad Celsius an. Von Südwesten breitete sich gleichzeitig schwülwarme Gewitterluft aus. Diese Wetterlage erwies sich als sehr stabil. Daher kam es ab dem 15. fast täglich zu Schauern und Gewittern, zum Glück in unserer Region nicht im Unwetterbereich. Ganz anders dagegen im Saarland, Baden-Württemberg sowie Rheinland-Pfalz, wo es Überschwemmungen gab.

Dritte Mai-Dekade verlief sehr unbeständig

Auch die dritte Mai-Dekade verlief unter Tiefdruckeinfluss sehr unbeständig. Starkregen sowie Gewitter bestimmten das Wetter landesweit. Die Tagesmaxima auf dem Hohen Peißenberg lagen seit dem 19. Mai unter 20 Grad Celsius. Nur am 29. stiegen sie auf 20 Grad an. Im Gegensatz dazu war der Monatsletzte maximal nur 9 Grad warm. Zu Niederschlägen kam es fast täglich. Am 27. abends zog eine Gewitterfront aus Südwesten heran. Es kam zu kleinkörnigem Hagel (acht Millimeter) sowie Starkregen. Die Tagessumme betrug 32 Liter pro Quadratmeter.

Ab dem 28. Mai wurde ein vom Nordatlantik heranziehendes Tief über Mitteleuropa stationär. Es brachte zunächst nur einige Schauer, verstärkte sich jedoch mit einigen „Zutaten“ erheblich, denn auf seiner Vorderseite wurde feuchte und warme Mittelmeerluft östlich von Deutschland nach Norden geführt. Auf der Rückseite dieses Tiefs floss von Westen kühlere Atlantikluft ein. Die Mittelmeerluft gleitete dabei auf die wesentlich kühlere Luft auf. Das bedeutete zunächst massive Wolkenbildung und – durch die unterschiedlich temperierten Luftmassen – lang anhaltende und sehr ergiebige, aber vor allem folgenreiche Niederschläge.

Das zusätzliche Problem dabei waren am Monatsende (und darüber hinaus) die stationären Hochdruckgebiete über Nordwestrussland und dem Ostatlantik (blockierende Wetterlage), denn dazwischen, praktisch eingeklemmt, lag die Tiefdruckrinne mit den niederschlagsbildenden Prozessen fest, die über den Monatswechsel hinaus zu einer dramatischen Unwetterlage über dem Süden Deutschlands und speziell über Bayern und Württemberg führten. Die Pegel erreichten Höhen eines Jahrhunderthochwassers. Am 31. Mai regnete es 60 Liter pro Quadratmeter – allein 44 Prozent der im gesamten Mai zu erwartenden Niederschläge.

Deutlich mehr Regen als normal

Insgesamt fiel der Mai mit einer Monatsmitteltemperatur von 11,9 Grad Celsius um 0,8 Grad zu warm aus. Trotzdem gab es keinen Sommertag, nur an sechs Tagen wurde die 20 Grad-Marke überschritten. Wärmster Tag auf dem Hohen Peißenberg war der 1. Mai mit 23,3 Grad, während das Monatsminimum am 17. Mai 5,0 Grad betrug. Es fielen an insgesamt 23 Tagen 213 Liter pro Quadratmeter Niederschlag und damit 157 Prozent der langjährig zu erwartenden Summe.

An zehn Tagen wurden zudem Gewitter beobachtet. Die Sonne hielt sich auch im Monat Mai erneut wieder an ihren Durchschnittswert – fast punktgenau mit 204 Stunden (103 Prozent). Vier Tagen ohne Sonne standen acht Tage mit über zehn Stunden Sonnenschein gegenüber. Die höchste Windspitze wurde am 17. Mai mit 83 km/h gemessen.

So war der Frühling

Die Kontraste in diesem Frühling waren besonders groß. Sie äußerten sich in Temperatursprüngen binnen weniger Tage, wie beispielsweise Ende April:: Ein Eistag (Maximum nur -0,8 Grad) am 23. April und fünf Tage später Temperaturen über 20 Grad. Auch lag am 24. April eine Schneedecke zwölf Zentimeter hoch und vier Tage später wurde es 24 Grad warm.

Der März war der wärmste unserer Messgeschichte seit 1781. Besonders beeindruckend war auch der Saharastaub Ende März, als die Sichtweiten deshalb auf unter acht Kilometer zurückgingen. Den bisher frühesten Sommertag im Jahresverlauf erlebten wir in diesem Jahr schon im April und zwar mit 25,3 Grad bereits am 6., gleich am 8. April nochmals mit 27,4 Grad Celsius. Danach, ab dem 16. April, kehrte der Winter zurück mit 17 Zentimeter Schneehöhe am 18 April.

Insgesamt fiel der Frühling mit einer Mitteltemperatur von 8,9 Grad Celsius um 1,9 Grad zu warm aus. Bei uns war es damit, im Gegensatz zum Bezug auf ganz Deutschland, nur der zweitwärmste – der Frühling 2007 lag mit 9,0 Grad noch knapp darüber. Alle drei Monate waren zu nass, besonders März und Mai mit 139 bzw. 157 Prozent des Solls. Die Sonnenscheindauer entsprach in allen drei Monaten exakt den Normalwerten.

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