Nach der Abkochanordnung läuft die Ursachenforschung. Wie die Kleinstinsekten, sogenannte Springschwänze ins Wasserbecken gekommen sind, ist noch unklar.
Walpertskirchen – Wie sind die Springschwänze ins Walpertskirchener Wasser gekommen? Diese Frage nach der Herkunft dieser Kleinstinsekten ist noch ungeklärt. Immerhin ist die Abkochanordnung aufgehoben, die von Freitag bis Dienstag gegolten hatte. Die Ursachenerforschung gibt laut Bürgermeister Franz Hörmann Rätsel auf. Derzeit würden die Reinigungsarbeiten an den beiden Wasservorratsbecken in Wattendorf laufen.
Eine Spezialfirma reinige aktuell Becken 1. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten und labortechnischen Untersuchungen könne das Becken in der kommenden Woche wieder eingesetzt werden. Dann sei Becken 2 an der Reihe. Die Wasserverteilung laufe jeweils über das andere Becken. Eine Sichtkontrolle des Beckens auf mögliche Schwachstellen und zusätzliche Probenentnahmen seien Teil der Aktion. Das habe „keinen Einfluss auf die Qualität und Menge der Wasserversorgung“, betont der Gemeindechef.
Auf die zentrale Frage, wie sich die winzigen Urinsekten „in den Becken ansiedeln und explosionsartig vermehren konnten, haben wir derzeit noch keine Antwort, zumal die Wasserversorgungsanlagen hermetisch abgeriegelt sind“. Derzeit seien nur zwei Wege im Ansatz denkbar: Der Anstieg des Grundwasserspiegels bei gleichzeitiger Undichtigkeit in den Betonbecken sei als Ursache vorstellbar. So einen Fall hat es laut Hörmann wohl mal in Franken gegeben.
Sichtkontrollen alle zwei Tage
Oder aber die Verunreinigung sei über den Notüberlauf der Becken erfolgt. Doch das sei baulich eigentlich ausgeschlossen. Beides sei auf der einen Seite nicht sehr wahrscheinlich, aber auf der anderen Seite „gibt es nicht viele Möglichkeiten“. Hörmann betonte: „Wir werden dieser Frage mit aller Dringlichkeit nachgehen.“
Die Bürger sollen „auf dem Laufenden gehalten“ werden. Es sei geplant, mit dem Gesundheitsamt nochmals einen gemeinsamen Termin zu vereinbaren, um sich zeitnah zu besprechen.
Die Wasserversorgung werde grundsätzlich engmaschig überwacht, informierte der Bürgermeister. Es erfolge immer eine zweitägige Sichtkontrolle. Dabei sei auch die Verunreinigung durch die Kleinstinsekten festgestellt worden. Außerdem würden nach einem „strengen Zyklus regelmäßig Wasserproben entnommen“. Der Gemeindechef dankte allen Betroffenen für ihr Verständnis, „verbunden mit der Hoffnung, dass so was nicht wieder vorkommt“.
Größtenteils hätten die Bürger Verständnis für die Abkochanordnung aufgebracht, die Menschen seien entspannt mit der Situation umgegangen. „Aber in einigen Fällen mussten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon einiges anhören“, berichtete Hörmann.
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Die erste Meldung über die Verunreinigung sei am vergangenen Freitagmittag gegen 12.30 Uhr eingegangen. Daraufhin habe die Gemeinde Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufgenommen. Gegen 15.30 Uhr seien die Proben am Wasserwerk und an einigen Endabnehmerstellen entnommen worden.
Diese seien sofort ans Labor geschickt und am Samstagvormittag angesetzt worden. 48 Stunden dauere es, bis Ergebnisse vorlägen. Die ersten Resultate habe man am Montagvormittag bekommen. Bei einer von fünf Proben sei aber noch eine „Auffälligkeit“ entdeckt worden. Deshalb habe man einen weiteren Befund am Dienstagmittag abwarten müssen. Erst dann konnte die Abkochanordnung zurückgenommen worden.