Andere Vereine sollen Faschingsveranstaltungen im Umkreis übernehmen.
Wartenberg – Die Narrhalla Wartenberg ist bei ihrer Hauptversammlung am 11. November, dem traditionellen Faschingsauftakt, nur ganz knapp an der Auflösung des Vereins vorbeigeschrammt. Sie konnte nämlich zunächst keinen Vorstand finden. Das gesamte Präsidium trat nicht wieder an. Der Auflösungsbeschluss, der auf der Tagesordnung stand, wurde dann aber doch umschifft.
„Das war knapp“, kommentierte ein erleichterter Hofmarschall Michael Gruber. Eingangs hatte er noch auf die schwierige Lage im Vorstand hingewiesen: „Wir schaffen es nicht mehr. Das wird so nicht mehr gehen“, sagte Gruber und meinte: „Wir sind nicht die einzige Narrhalla im Umfeld, der das passiert.“
Gerettet wurde der Verein durch eine Änderung des Vereinszwecks in der Satzung. Gruber machte deutlich, dass an dieser Lösung lange gefeilt worden sei. In der Satzung steht „Durchführung von Brauchtumsveranstaltungen“. Genau das gehe einfach personell nicht mehr. Wenn jetzt statt „Durchführung“ das Wort „Unterstützung“ in die Satzung aufgenommen werde, könne man vielleicht weitermachen, sagte Gruber, der aber deutlich machte: „Wenn wir das machen wollen, müssen wir ein Präsidium haben.“
Die andere Variante sei die Auflösung des Vereins. Gruber sprach bei dem Weg über die Satzungsänderung von der „kleinen Version“, und für die fand sich nach etwas Zureden Helmut Groß als Präsident. So konnte tatsächlich eine Wahl durchgezogen werden, die August Groh und Franz Ganslmaier leiteten.
Anton Fruhstorfer blieb dann nach einigem Nachdenken doch Vize. Hofmarschall bleibt Michael Gruber, Ingrid Reiter ist die neue Schriftführerin. Schatzmeister bleibt Matthias Kehm. Es gibt auch weiterhin eine Getränkeministerin: Elisabeth Kreuzeder. August Groh und Manfred Ranft prüfen die Kasse.
Die Satzungsänderung mit der Änderung des Vereinszwecks ging am Ende einstimmig durch.
Wir sind nicht die einzige Narrhalla im Umfeld, der das passiert.
Die scheidende Präsidentin Anita Zink musste ihren Rückblick auf elektronischem Weg halten. Sie war krankgeschrieben. Hofmarschall Michael Gruber kämpfte mit der Technik, brachte aber letztendlich die Präsidentin per Video in den Saal.
Der maskierte Faschingsball hat ihrem Bericht zufolge nicht die erhoffte Resonanz gebracht. Die Bettelhochzeit am Faschingsdienstag war dagegen ein gewaltiger Erfolg. „Bis zirka 21 Uhr war am Marktplatz viel los.“ Danach sei es in den Gaststätten weitergegangen. Zink bedankte sich bei allen, die mitgemacht haben.
Der Finanzbericht von Mattias Kehm wies ein Minus von mehr als 1000 Euro aus, was aber nicht zu Debatten unter den zehn erschienenen Mitgliedern führte.
Jetzt ist offen, wer als Nächstes eine Bettelhochzeit organisiert. Die Vereine, die die Narrhalla bisher unterstützt haben, bleiben aktiv, so Gruber. Denkbar sei, dass Dance United die Traditionsveranstaltung federführend organisieren werde. „Das werden wir unterstützen“, kündigte Gruber an.
Ähnliches deutete er für das Faschingstreiben an, wo über den Volkstrachtenverein nachgedacht werde. Entscheidungen der Vereinsvorstände stehen allerdings noch aus, und die Vertreter von Dance United wie auch vom Volkstrachtenverein, die da waren, hielten sich mangels Vorstandsbeschlüsses sehr zurück. Gruber wollte hier nicht vorgreifen oder Druck aufbauen, meinte aber: „Schön wär‘s schon.“