Gender-Pension-Gap: Frauen haben im Alter weniger Geld zur Verfügung
Im Alter bekommen Menschen Rente – doch es gibt Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Das zeigt der Gender-Pension-Gap. Woran das liegt.
Rund 18 Prozent verdienen Frauen weniger als Männer, das geht aus dem sogenannten Gender-Pay-Gap hervor. Verglichen wurden dabei allerdings unterschiedliche Tätigkeitsfelder. Der bereinigte Gender-Pay-Gap vergleicht Arbeitnehmer mit vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit – dieser lag 2023 bei sechs Prozent. Deutlich höher liegen die Geldunterschiede aber bei Menschen ab 65 Jahren.
Was ist der Gender-Pension-Gap?

Der Gender-Pension-Gap beleuchtet die „geschlechtsspezifische Altersvorsorgelücke“ und Unterschiede zwischen Frauen und Männen. Zu den Alterseinkünften gehören beispielsweise Alters- und Hinterbliebenenrenten oder -pensionen und Renten aus privater Vorsorge, informiert das Statistische Bundesamt (Destatis).
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Gender-Pension-Gap 2023: Das durchschnittliche Alterseinkommen von Menschen über 65 Jahren
Der Gender-Pension-Gap im vergangenen Jahr wurde anhand des Jahresbruttoeinkommens berechnet. Für 2023 ergeben sich laut den Experten von Destatis folgende Unterschiede zwischen Frauen und Männern ab 65 Jahren:
Frauen | Männer | |
---|---|---|
Mit Hinterbliebenenrente | 18.663 Euro | 25.559 Euro |
Ohne Hinterbliebenenrente | 15.291 Euro | 25.248 Euro |
Ost | 16.600 Euro | 20.400 Euro |
West | 14.900 Euro | 26.500 Euro |
Sieht man sich den Gender-Pension-Gap mit Hinterbliebenenrente an, beträgt dieser 27,1 Prozent. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) informiert, dass rund 29 Prozent der erfassten Frauen Zahlungen aus der Altersversorgung des verstorbenen Partners bekommen. Im Vergleich dazu erhalten rund sechs Prozent der Männer eine Hinterbliebenenrente. Dramatischer sieht es aus, wenn man die Alterseinkünfte ohne die Hinterbliebenenrente betrachtet: da liegt das Gefälle bei 39,4 Prozent.
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Aus den Angaben kann man ableiten, dass rund jede fünfte Frau (20,8 Prozent) ab 65 Jahren und rund 15,9 Prozent der Männer armutsgefährdet waren, so die dpa. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung unter Berücksichtigung der Haushaltsgröße und -zusammensetzung zur Verfügung hat. Für eine alleinlebende Person lag der Wert 2023 bei 15.715 Euro netto im Jahr, informiert Tagesschau.de.
Gründe für den Gender-Pension-Gap
Die Gründe für die Rentenunterschiede setzen sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen, beispielsweise seien Frauen häufiger in schlecht bezahlten Branchen tätig und würden vermehrt in Teilzeit arbeiten, so das Statistische Bundesamt. Ebenso seien Frauen seltener in Führungspositionen und würden sich eher um die Care-Arbeit (z. B. Kinderbetreuung, Altenpflege, Arbeit im Haushalt) kümmern. Daher ist der Gender-Pension-Gap lediglich ein Teil der Folge des Gender-Pay-Gaps, informiert die Bundeszentrale für politische Bildung.