„Wandernde Vollsperrungen“: Teile der Innenstadt werden heuer zur großen Kanalbaustelle

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In der Penzberger Innenstadt kommt es auch heuer zu Straßensperrungen. Grund sind Kanalbauarbeiten. © Wolfgang Schörner

Teile der Penzberger Innenstadt werden in diesem Jahr zu einer großen Kanalbaustelle. In einem Abschnitt werden die Arbeiten sogar bis ins Jahr 2026 dauern. Zeitweise müssen dafür Bereiche der Sigmund-, Philipp- und Gustavstraße gesperrt werden. Von kurzzeitigen Sperrungen werden aber auch Bahnhof- und Karlstraße betroffen sein.

Die Penzberger Stadtwerke wollen im Februar mit den schon länger geplanten Kanalbauarbeiten an der Sigmundstraße, Philippstraße und Gustavstraße beginnen. Ein großer Teil der Arbeiten soll heuer abgeschlossen werden. An der nördlichen Sigmundstraße und an der Philippstraße bis zur Karlstraße wird es aber nach dem aktuellen Zeitplan bis Ende 2026 dauern. Die Wiederherstellung der Straßenoberflächen folgt voraussichtlich im Jahr 2027. Um den Ablauf zu beschleunigen, werde mit mehreren Baukolonnen an verschiedenen Abschnitten gleichzeitig gearbeitet, so die Stadtwerke.

„Wandernde Vollsperrungen“ an den Straßen

Sie teilten zudem mit, dass es wegen der „zum Teil stark beengten Platzverhältnisse“ zeitweise zu Einschränkungen für Anwohner, Gewerbe und Straßenverkehr kommen kann. Das Kommunalunternehmen spricht von „wandernden Vollsperrungen“ an Sigmund-, Philipp- und Gustavstraße, die jeweils in Längen von circa 50 Metern erfolgen. Das heißt: Die Straßen werden nicht auf der gesamten Länge gesperrt, sondern in Abschnitten. Komplett gesperrt wird laut Stadtwerken ab Februar aber der kleine öffentliche Parkplatz an der Gustavstraße, und zwar während der gesamten Bauzeit. Die Arbeiten an der Gustavstraße und an der Sigmundstraße beginnen laut Zeitplan der Stadtwerke Mitte März

Stadtwerke Penzberg Kanal Kanalbau - Stadtwerke-Plan für die drei Bauabschnitte mit den geplanten Zeiten: die Gustavstraße samt Parkplatz von Februar 2025 bis Ende 2025 (gelb markiert), die nördliche Sigmundstraße und die Philippstraße bis zur Karlstraße von März 2025 bis Ende 2026 (grün markiert); die südliche Sigmundstraße von Karl- zur Bahnhofstraße von März 2025 bis Ende 2025 (rot markiert). 1/2025
Der Stadtwerke-Plan für die drei Kanalbauabschnitte mit den geplanten Zeiträumen: die Gustavstraße samt Parkplatz von Februar 2025 bis Ende 2025 (gelb markiert), die nördliche Sigmundstraße und die Philippstraße bis zur Karlstraße von März 2025 bis Ende 2026 (grün markiert); die südliche Sigmundstraße von der Karlstraße zur Bahnhofstraße von März 2025 bis Ende 2025 (rot markiert). Die blau markierten Startpunkte zeigen, wo die Arbeiten beginnen. Die Pfeile zeigen die Richtung der wandernden Baustellen. © Stadtwerke Penzberg

Zeitweise Sperrungen wird es aber auch auf den Hauptachsen der Innenstadt geben: an der Bahnhofstraße und der Karlstraße. Die Stadtwerke müssen mit dem Kanal die Bahnhofstraße auf Höhe der Sigmundstraße queren. Dies sei nur in offener Bauweise möglich, teilte Vorstand André Behre auf Nachfrage mit. Wann dies geschieht, ob heuer im Sommer oder im nächsten Jahr, ist noch offen.

Auch Karlstraße und Bahnhofstraße betroffen

Für die Karlstraße kündigen die Stadtwerke eine erste kurzzeitige Sperrung für die Zeit ab Mitte März an. Dann sollen zwischen den Einmündungen der Sigmundstraße und „Am Schwadergraben“ abschließende Kanalbauarbeiten und die Wiederherstellung der Asphaltdecke erfolgen. Die Stadtwerke rechnen mit einer zweiwöchigen Vollsperrung in dem Abschnitt. Außerdem muss ihnen zufolge der Kreuzungsbereich von Karlstraße und Philippstraße zeitweilig voll gesperrt werden. Ein Zeitpunkt ist noch nicht bekannt.

Kanal: Umwandlung in ein Trennsystem

Bei den Tiefbauarbeiten erneuern die Stadtwerke nach eigenen Angaben den sanierungsbedürftigen Mischwasserkanal. Gleichzeitig verlegen sie einen Regenwasserkanal sowie abschnittsweise einen Schmutzwasserkanal. Außerdem entsteht im nördlichen Bereich der Gustavstraße ein unterirdisches Regenrückhaltebecken für Starkregenereignisse. Dies sei Teil eines Optimierungskonzepts und bedeute zugleich eine Modernisierung der Stadtentwässerung, die behördlichen Vorgaben folge und ein wertvoller Beitrag für Umweltschutz und Nachhaltigkeit darstelle, so die Stadtwerke. Penzberg erhalte damit ein „leistungsfähiges Kanalnetz“.

Ziel des Optimierungskonzepts ist laut Stadtwerken, die Entwässerung der angrenzenden Grundstücke vom bestehenden Mischsystem in ein Trennsystem umzuwandeln, bei dem Regenwasser nicht mehr zum Klärwerk, sondern über das neue Regenrückhaltebecken in den Säubach geleitet wird. Konkret heißt es, dass an Philipp- und Sigmundstraße ein neuer, größerer Mischwasserkanal auf circa 450 Metern Länge als Ersatz für den alten Mischwasserkanal entsteht. Zugleich wird in der Sigmund- und Gustavstraße sowie im Abschnitt der Phillipstraße bis zur Karlstraße auf circa 600 Metern ein neuer Regenwasserkanal verlegt. Drittens erhält die Gustavstraße auf 100 Metern einen Schmutzwasserkanal. Parallel werden auch Trinkwasserleitungen erneuert.

Für Anlieger findet am Mittwoch, 22. Januar, in der Penzberger Stadthalle (Einlass 18 Uhr, Beginn 18.30 Uhr) eine Infoveranstaltung über das Bauprojekt statt. Die Stadtwerke bitten um Anmeldung mit Personenzahl: E-Mail an projekt-sigmundstrasse@stadtwerke.de (im Ausnahmefall unter Telefon 08856/9032404).

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