Andrea Neuenhofen statt AnNa R.: So tickte die Rosenstolz-Sängerin privat
Seit am Montag (17.3.) bekannt wurde, dass Rosenstolz-Frontfrau AnNa R. gestorben ist, herrscht nicht nur in der Musikwelt Trauer und Bestürzung. Die Musikerin wurde nur 55 Jahre alt, ihr früher Tod wirft viele Fragen auf – nicht nur zum Gesundheitszustand von Andrea Neuenhofen, wie AnNa R. bürgerlich hieß. Wer war die Frau, die mit ihren Songs Millionen bewegte?

Rosenstolz-Star AnNa R. war nur auf der Bühne ein öffentlicher Mensch
AnNa R. war leidglich der Künstlername, privat trug die Rosenstolz-Frontfrau seit 2002 den Namen ihres Mannes, MTV-Senior-Producer und Regisseur Nilo Neuenhofen, der auch an vielen Videos des Popduos beteiligt war. Nach dem Tod der Musikerin berichtete "Bild", dass Neuenhofen schon zwei Jahre vor AnNa R. gestorben sein soll. Die Öffentlichkeit hat davon nichts mitbekommen, denn Anna Neuenhofen hielt ihr Privatleben stets privat.
„Auf der Bühne lebte sie ihr publikumszugewandtes Sendungsbewusstsein gerne aus“, stellten Schlagzeuger Manne Uhlig und AnNa R.s Manager Frank Wiedermann in einem gemeinsamen Instagram-Post klar. Aber außerhalb der Bühne wäre sie immerzu darauf bedacht gewesen, ihre Privatsphäre zu wahren: „Privat war sie kein Star, sondern ein Mensch mit Stärken und Schwächen, die sie im Kreis ihrer Vertrauten diskutierte und auslebte.“ Diese inoffizielle Anna zu schützen, sei ihr wichtig gewesen.

Respekt für andere war AnNa R. wichtig
Anna vermittelte ihre Gefühle und ihre Persönlichkeit durch ihre Lieder, auch wenn sie auf Instagram aktiv war, so postete sie doch nur Details, die im Zusammenhang mit ihrer Musik standen. Selten antwortete sie auf Fragen, und dann oft ausweichend. Fans etwa wollten wissen, was es mit ihrer markanten Kette auf sich hätte: „Das ist ein Betriebsgeheimnis, das verrate ich nicht.“
Wegen ihres Soloalbums „König:in“ wurde AnNa R. gefragt, wie ihr Land aussehen würde, wenn sie eine wäre: „Vermutlich bunt und halbwegs wohlhabend. Alle Menschen werden glücklich, manchmal auch traurig, weil nur glücklich sein, macht auch keinen Spaß. Aber jeder würde sich respektieren.“ Respekt für andere war AnNa R. wichtig, auch ohne eigenes Königreich. Sie hat sich ihr Leben lang für die queere Community engagiert, Rosenstolz hat sich mit Hella von Sinnen 1999 für die Homo-Ehe eingesetzt. Rosenstolz spendeten alle Einnahmen der Singleverkäufe von „Aus Liebe wollt' ich alles wissen“ und die ihres Benefizkonzerts am 18. Juni 2007 in der Berliner Columbiahalle an die Deutsche Aida-Stiftung. Für ihr Engagement wurde das Duo mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Rosenstolz-Star wollte im „Jetzt und hier leben“
Sie begeisterte mit der Stimme, hat aber kein Instrument richtig gelernt: „Am Klavier bin ich kläglich gescheitert.“
Neben der Musik hat AnNa R. ziemlich viele Bücher gelesen. Welche? „Erzählen tu ich nix. Weil da sollt ihr mal schön selber hinter kommen, welches Buch gut ist. Jawoll.“ Was ist dein größter Traum, wollten Fans auch von der Sängerin wissen: „Jetzt und hier zu leben“. Das ist ihr nun nicht mehr vergönnt.