Russland-Armee rückt trotz erheblicher Verluste vor: Putins „Fleischwolf“-Taktik hat extrem hohen Preis
Wladimir Putins Armee meldet Vorstöße im Donbass, während die Verluste unter russischen Soldaten dramatisch sind. Jetzt lauert eine bekannte Tücke im Ukraine-Krieg.
Torezk - Ob das in diesem Fall die eigentliche Intention der Russland-Propaganda von Moskau-Autokrat Wladimir Putin im Ukraine-Krieg war? Am Montag (14. Oktober) verbreiteten staatliche russische Agenturen Fotos von Rekruten, die für die brutalen Gefechte in der Ukraine einberufen werden.
Ukraine-Krieg: Russland stößt unter hohen Verlusten im Donbass vor
Dass diese nicht wirklich nach den Vorstellungen des imperialistischen Kreml-Herrschers Wladimir Putin verlaufen, dürfte sich mittlerweile zwischen Schwarzem Meer, der Wolga, dem Ural, dem Kaukasus und Sibirien herumgesprochen haben. Und auch dürfte sich weiter verbreiten, dass die Verluste in der russischen Armee sehr hoch sind.
Auf den Fotos der Agenturen waren weinende Frauen und Mütter zu sehen, die ihre einberufenen Ehemänner oder Söhne verabschieden. Mit einer bösen Vorahnung? Putins Truppen rücken im ukrainischen Donbass weiter vor. Es gibt aber Berichte, wonach dafür erneut die besonders menschenverachtende „Fleischwolf“-Taktik zum Einsatz kommt.

Ukraine-Krieg: Russische Armee nimmt angeblich Torezk im Donbass ein
Zuletzt meldete das Verteidigungsministerium in Moskau die angebliche Einnahme der Frontstadt Torezk, die mit vormals rund 5000 Einwohnerinnen und Einwohnern eher die Größe einer Siedlung mit städtischem Charakter hat, wie es in der Sowjetunion hieß und später von den Ukrainern auch so übernommen wurde. Kiew bestätigte diese Meldung bislang (Stand: 15. Oktober) nicht, dementierte sie aber auch nicht. Laut russischer Militärblogger zogen sich ukrainische Einheiten aus der Kleinstadt in der Region Donezk, 50 Kilometer nördlich der gleichnamigen Großstadt gelegen, zurück.
Erst kürzlich war die ukrainische Donbass-Bastion Wuhledar gefallen, laut Kiew erfolgte der Rückzug angeblich aus taktischen Gründen, was Putins Regime um den willfährigen Außenminister Sergei Lawrow unter anderem in den Sozialen Netzwerken ausgiebig zelebrieren ließ. Diese zeigen in schier unzähligen Fotos und Videos aber auch die Leichen russischer Soldaten, die ihre Heimat nie wieder sehen werden und allenfalls in Zinnsärgen zu ihren Familien heimkehren. Und der Kreml-Chef? Putin, der die Russen jüngst aufforderte, mehr Kinder zu zeugen, lässt durch seine Militärs im Donbass offenbar erneut die sogenannte „Fleischwolf“-Taktik anwenden.
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Verluste für Russland: Wladimir Putin lässt „Fleischwolf“-Taktik anwenden
Die britische The Times verweist in einer Analyse zum Kriegsgeschehen wiederholt auf besagte „Fleischwolf“-Taktik, die, schonungslos gesprochen, im Donbass stellenweise aufgehe. Gemessen an den Maßstäben des zermürbenden Krieges seien die letzten Monate jedoch beispiellos im Ausmaß an Menschenverlusten gewesen, die der Kreml im Interesse schrittweiser Gebietsgewinne in Kauf zu nehmen bereit war, heißt es in dem Bericht aus Großbritannien. Und das Moskauer Regime scheint nicht von dieser Taktik abzuweichen. Das zeigen etwa die immensen russischen Rüstungsausgaben, um Panzer-Verluste in der Ukraine auszugleichen.
Wie The Times weiter schreibt, waren nach Angaben des US-Geheimdienstes die Monate August und September 2024 die bisher blutigsten Kriegsmonate. Jeden Tag wurden demnach mehr als 1200 russische Soldaten getötet oder verwundet. Dem Bericht zufolge geht der amerikanische Geheimdienst davon aus, dass Russland seine Angriffe vor dem Wintereinbruch in der Anzahl und Masse an eingesetzten Soldaten und Gerät nochmal verstärkt, ehe schlammige Bedingungen und fehlender Baumbestand sowohl Infanterie- als auch Panzerangriffe erheblich erschweren werden.
Russische Verluste in der Ukraine: Wladimir Putin macht einfach immer weiter
Die Regenzeit und Schlammperiode mit extrem tiefen und durchweichten Böden im Donbass wird im Ukrainischen traditionell als Rasputiza bezeichnet. Dann geht vielerorts schlicht gar nichts mehr. Videos mit im Schlamm stecken gebliebenen Panzern auf beiden Seiten gibt es aus den vergangenen mehr als zweieinhalb Kriegsjahren in den Sozialen Netzwerken mittlerweile reichlich. Auch das steigert die verheerenden russischen Verluste im Ukraine-Krieg, weil oft keine Rücksicht darauf genommen wird.
Laut britischem Geheimdienst wurden seit Beginn von Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf den westlichen Nachbarn im Februar 2022 bis Ende August mehr als 610.000 russische Soldaten getötet oder verwundet. Davon alleine 35.000 im August 2024. Der blutige Schnitt deckt sich mit ukrainischen Einschätzungen, wonach Anfang Oktober mehr als 650.000 russische Soldaten nicht mehr am Leben oder mindestens durch die Kämpfe schwer verletzt worden waren. Doch Putin macht einfach immer weiter. (pm)