US-Tourist in Dresden verletzt - 21-Jähriger nach Videoauswertung wieder festgenommen
Der Tatablauf: Nach der Messerattacke in einer Dresdner Straßenbahn läuft die Suche nach dem Täter weiter. Wie Polizeidirektion der Elbestadt mitteilte, gingen erste Hinweise ein, die nun abgearbeitet würden. Die Ermittlungen hat laut einer Mitteilung inzwischen die Staatsanwaltschaft übernommen. Bei der Tat in der Nacht zum Sonntag war ein 20 Jahre alter US-Amerikaner im Gesicht verletzt worden, er befindet sich weiter im Krankenhaus.
Gefährliche Körperverletzung: 21-Jähriger erneut festgenommen
15.03 Uhr: Einer der Angreifer aus der Dresdner Straßenbahn wurde am Dienstag erneut festgenommen. Das teilte die Dresdner Staatsanwaltschaft mit. Der syrische Staatsbürger war bereits kurz nach der Tat festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft setzte ihn dann aber wieder auf freien Fuß, weil nach Angabe der Behörde zum damaligen Zeitpunkt keine Haftgründe vorlagen. Nun habe sich allerdings der dringende Tatverdacht ergeben, dass er ebenfalls mit einem gefährlichen Gegenstand zugestochen haben soll. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Die "Bild" berichtet, dass neues Videomaterial aus der Straßenbahn zu den neuen Erkenntnissen geführt habe. Darauf sei zu sehen, wie der Mann einen gefährlichen Gegenstand in der Faust hält. Der Haupttäter ist weiter flüchtig.
US-Botschaft fordert höchstmögliches Strafmaß
Dienstag, 26. August, 14.33 Uhr: Nach der Messerattacke in einer Dresdner Straßenbahn fordert die US-amerikanische Botschaft in Berlin ein schnelles und entschiedenes Vorgehen gegen die Täter. „Wir drängen die deutschen Behörden dazu, die Täter schnell zur Rechenschaft zu ziehen und sie im gesetzlich höchstmöglichen Maß zu bestrafen“, heißt es in einer über die Plattform X verbreiteten Stellungnahme.
Man verurteile die brutale Attacke auf einen amerikanischen Bürger scharf. „Während er mutig eingriff, um eine Mitreisende zu beschützen, wurde er bösartig angegriffen“, schreibt die US-Botschaft.
Mann wollte sich schützend vor Frauen stellen
Die Messerattacke geschah, als die Straßenbahn an einer Haltestelle war. Zunächst hätten zwei Männer aus einer Gruppe heraus Frauen in der Straßenbahn belästigt, hieß es im Polizeibericht. Der 20-Jährige sei dazwischengegangen und daraufhin von einem der beiden Täter attackiert worden. Danach flüchteten die Männer.

Opfer: "Ich trage diese Narbe mit Stolz. Ich würde es jederzeit wieder tun"
Der verletzte Amerikaner Jonathon "John" Rudat hat jetzt mit "Tag24" über die Tat gesprochen. Er war mit zwei Freunden auf dem Weg in einen Club. In der Bahn habe dann "der Typ das Mädchen belästigt, angefasst, sie lautstark angemacht". Dann drückte der Syrer Majd D. (21) die bedrohte Frau auf die Sitze, sie schrie um Hilfe. Und John schritt ein.
Daraufhin habe der Syrer ihn getreten, geschlagen und angeschrien. Ein Kumpel des Syrers schnitt ihm dann mit einem knapp 15 Zentimeter langen Messer mindestens dreimal durchs Gesicht. Johns Nase wurde in zwei Teile geschnitten. Der Täter ist noch immer auf der Flucht.
Trotz der schweren Verletzungen würde John es wieder tun. "Ich trage diese Narbe mit Stolz", sagt er "Tag24". "Ich würde es jederzeit wieder tun. Egal, welche Hautfarbe der Nächste hat." Außerdem klagt Rudat, dass Deutschland ein Migrationsproblem habe. "Wenn die das den Deutschen antun können und dann einfach freigelassen werden, wo ist dann das Gesetz?". Und weiter fragt er sich: "Was macht ihr denn hier?"
Schon zuvor hat er in einem Instagram-Video Aussagen zum „europäischen Migrationsproblem“ getätigt. Es sei nicht das erste Mal, dass die beiden Täter auffällig geworden seien. „Er (der Angreifer) ist ein illegaler Migrant, ein Drogendealer und sehr bekannt hier, vor allem bei der Polizei", sagt Rudat in dem Video. "Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist. Es ist auch nicht das erste Mal, dass er eine Frau verprügelt hat.“ Bestätigen lassen sich alle diese Informationen nicht, die Polizei hat dazu bislang keine Erkenntnisse geteilt. Sie sucht nun Zeugen vor allem unter den zahlreichen Fahrgästen der Bahn.
Tatverdächtiger wieder auf freiem Fuß
Nach dem Übergriff schnappte die Polizei einen 21 Jahre alten Mann aus Syrien, Majd D. Er wurde vorläufig festgenommen, kam aber wieder auf freien Fuß, weil die Staatsanwaltschaft Dresden keine Haftgründe sah. Dem Vernehmen nach soll er die Messerattacke nicht verübt haben.
Auch Medien aus den USA berichten über den Fall
Die Polizei ermittelt gegen ihn und den weiteren, noch unbekannten Tatverdächtigen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Polizei sucht Zeugen vor allem unter den zahlreichen Fahrgästen der Bahn. Der Fall sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Auch Medien in den USA berichteten, darunter die „New York Post“.
Spendenaufruf für Opfer
Nach der Messerattacke in einer Dresdner Straßenbahn gibt es eine Spendenaktion für den verletzten jungen US-Amerikaner. Damit sollen seine medizinischen Kosten und die laufende Pflege gedeckt werden, wie es auf der Online-Spendensammlung-Plattform GoFundMe heißt. Verfasserin des Aufrufs ist den Angaben zufolge die Freundin des Bruders des verletzten 20-Jährigen.
mit dpa