Mittelschule: Steigende Kosten für Sozialarbeit und Probleme beim Schulschwimmen
Wenn der Mittelschulverband Weilheim tagt, geht es meist um Zahlen: Schülerzahlen, laufende Kosten, Investitionsbedarf. Auch heuer beschäftigten diese Faktoren die Verbandsräte, die den Haushaltsentwurf samt Schulleitungsetat und den mittelfristigen Finanzplan absegneten.
Weilheim – Eine leicht gesunkene Schülerzahl von 482 (Vorjahr 515) und damit nur mehr 13 statt 14 Verbandsräte sind Grundlage der Zusammensetzung der Schulverbandsversammlung, in die alle Mitgliedsgemeinden abhängig von der Zahl ihrer Schüler Vertreter entsenden. Diese befassten sich in der jüngsten Sitzung mit dem Ergebnis der Rechnungsprüfung für 2022, die ohne Beanstandungen durchgeführt wurde. Somit konnte die Jahresrechnung 2022 festgestellt und die Entlastung einstimmig erteilt werden. Auch die Abschlusszahlen des Schulleitungsbudgets und der Jahresabschluss 2023 wurden vorgelegt.
Gabriele Walter von der Stadtkämmerei skizzierte die Eckpunkte des Haushaltsentwurfs und des Etats der Schulleitung für 2024. Trotz sinkenden ungedeckten Finanzbedarfs im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt steigt die Umlage, die die Mitgliedskommunen zu leisten haben, von 2219,80 auf 2333,82 Euro, was der gesunkenen Schülerzahl geschuldet ist. Schon im Vorjahr waren die Ausgaben für den Schulsport gestiegen, was mit einer massiven Gebührenerhöhung für die Hallenbadnutzung zusammenhing. Deshalb wurde in diesem Bereich der Haushaltsansatz für 2024 von 8000 auf 18 000 Euro angehoben.
Wegen Social Media: Schulschwimmen wird zum Problem
Da jedoch das Schulschwimmen in den höheren Klassen immer problematischer wird, beabsichtigt die Mittelschule, dieses künftig nur noch in den 5. und 6. Klassen weiterzuführen. Außerdem soll das Anfängerschwimmen beibehalten werden. Den vorgebrachten Bedenken hierzu hielt Rektor Rolf Schleich entgegen, dass es nicht mehr Nichtschwimmer wie früher gäbe, allerdings habe sich durch Social Media und dort möglicherweise geposteten „Schwimmfotos“ die Schamgrenze für die Schüler verschoben, weshalb die höheren Klassen kaum noch zu motivieren seien.
Eine weitere Änderung ergibt sich durch die Einstellung der Bläserklasse mangels Nachfrage. Da man jedoch eine weitere Kooperation mit der Musikschule beabsichtigt, bleiben auch an dieser Stelle 12 000 Euro im Plan. Stark gestiegen ist auch der Wärmebezugspreis.
Mittelschule hat keine eigene Heizung
Da die Mittelschule keine eigene Heizung besitzt und hier von der Krankenhaus GmbH abhängt, muss eine Steigerung von 95 auf 161 Euro je Megawattstunde berücksichtigt werden. Die Auswertung der Verbrauchsdaten 2024 führte aber dazu, dass der ursprünglich auf 97 000 Euro veranschlagte Haushaltsansatz nun doch bei 60 000 Euro wie im Vorjahr bleiben kann.
Zahlreiche Ausgaben wird auch der Gebäude- und Grundstücksunterhalt verursachen. Hier müssen die Leuchtmittel in der Turnhalle ausgetauscht werden, Brandmelder und elektroakustische Anlage zur Notfall-Alarmierung erneuert, das Turnhallendach ertüchtigt und eine Sprechanlage eingebaut werden. Der ebenfalls für heuer angedachte Austausch von Böden wurde auf das kommende Jahr verschoben.
In Sachen Digitalisierung ist die Schule bereits weit gekommen und konnte auch entsprechende Fördermittel aus dem Digitalpakt beanspruchen. Ein bei der Stadt Weilheim zur Zwischenfinanzierung aufgenommener Kredit über 200 000 Euro wurde bereits nach Eingang der ersten Zuschussmittel zurückgezahlt. Mit der Restzahlung wird erst für 2025 gerechnet.
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Die immer umfangreichere EDV-Ausstattung soll künftig von einer externen Fachfimra gewartet werden, weshalb hier der Haushaltsansatz von 3000 auf 8000 Euro angehoben wurde. Ob und, wenn ja, wie viele Zuschüsse es hierfür geben wird, ist noch nicht bekannt.
Steigende Ausgaben für Sozialarbeit
Gesenkt werden konnte der Ansatz für Verwaltungskosten der Stadt Weilheim, dafür steigen die Ausgaben für die Schulsozialarbeit. Hier ist mittlerweile eine zusätzliche halbe Stelle vorhanden, die wie die bestehende von Freistaat und Landkreis bezuschusst wird. All diese Faktoren führen zu einem geplanten Schulleitungsetat von rund 190 000 Euro.
Für die kommenden Jahre rechnet die Stadtkämmerei mit langfristig sinkenden Abschlusszahlen im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt. Den vorgelegten Entwürfen für Haushalts- und Finanzplan sowie der zugehörigen Haushaltssatzung stimmte die Schulverbandsversammlung zu. Damit rechnet der Schulverband mit Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt von knapp 1,5 Millionen Euro, im Vermögenshaushalt von knapp 170 000 Euro.