Zusätzliche Millionen: Alles richtig gemacht mit Badumbau
Informationen aus erster Hand gab Bürgermeister Gerhard Braunmiller bei der Bürgerversammlung im Waitzinger Keller. Nachdem zuvor im Foyer die Referenten des Stadtrats Fragen der Miesbacher beantwortet hatten, gab der Rathauschef einen komprimierten Überblick.
Vielleicht lag es ja am St.-Martinstag mit seinen Laternenumzügen, dass die Miesbacher Bürgerversammlung am Montagabend im Saal des Waitzinger Kellers so wenig Resonanz hervorrufen konnte. Etwas über 20 Bürger waren erschienen, um sich von Bürgermeister Gerhard Braunmiller (CSU) auf eine Bilderreise durch das zurückliegende Jahr mitnehmen zu lassen. Dabei gab es durchaus einige gute Nachrichten zu erfahren.
Mehreinnahmen für die Stadt
So zum Beispiel bei den städtischen Finanzen. War bislang geplant, dass die Schulden 2025 aufgrund der Vielzahl an Investitionen auf bis zu 36 Millionen Euro steigen würden, gab Braunmiller nun ein Stück weit Entwarnung: Beim Nachtragshaushalt, den der Stadtrat in seiner Sitzung am 21. November behandeln wird, habe sich eine positive Entwicklung ergeben. Die Einnahmen der Stadt seien besser als geplant ausgefallen. Damit müsse Miesbach weniger Kredite aufnehmen und könne mehr tilgen. Die Folge: Der Schuldenstand würde nur noch auf 31 Millionen Euro klettern.
Teure ungeplante Ausgaben
Posten zum Investieren habe es in den vergangenen Monaten einige gegeben, ergänzte Braunmiller. So sei heuer das Regenklärbecken am Nordgraben erneuert worden. 500 000 Euro habe die Anlage, die sich unter den am Montag frisch geteerten Parkplätzen am Abenteuer-Inklusionsspielplatz befindet, gekostet. Ebenso nicht vorgesehen war der Neubau der Steigerwegbrücke, die in Kürze entfernt werde. In nächster Zeit solle der Stadtrat über den Neubau diskutieren.
Ein einschneidendes Ereignis war der Starkregen am 3. Juni, der die Kreisstadt mit großer Wucht getroffen hat (wir berichteten). „61 Personen mussten evakuiert werden“, blickte der Bürgermeister zurück. Untergebracht wurden die Betroffenen in der Turnhalle der Mittelschule, wo sie abends von Braunmiller besucht wurden: „Ich bin um 22 Uhr hingefahren und musste beruhigend wirken.“
Eine gute Nachricht gab es auch vom Benefiziatenhaus, das die Stadt in Erbpacht übernommen hatte, um dort drei Hortgruppen für 75 Kinder zu ermöglichen. Die Renovierung soll im Dezember abgeschlossen sein. Insgesamt wird die Kinderbetreuung laut Braunmiller von der Krippe bis zum Hort kontinuierlich ausgebaut. So seien die vorhandenen Plätze von 600 im Jahr 2021 über 725 (2023) auf nunmehr 773 (2024/25) gestiegen. Ein Problem sei es jedoch weiterhin, das nötige Personal dafür zu finden.
Projekte vor dem Abschluss
Ebenfalls in Kürze abgeschlossen sein sollen die Umbauarbeiten im Alten Krankenhaus, wo der Landkreis in Kooperation mit der Technischen Universität München sein Schülerforschungszentrum betreiben will. Zum Jahresende muss auch die Ausstattung der Riviera abgeschlossen sein, um die Förderzusagen einlösen zu können. So wurde die „schöne Grünanlage“ (Braunmiller) mit Beleuchtung, Hängematten, Bänken, einem Trinkbrunnen und einem Fitnessbereich komplettiert, nachdem dort im Jahr 2020 bei der Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) viele Bäume gefällt wurden. Apropos ALB: 1,5 Millionen Euro hat die Ausrottung des Schädlings, der 2019 in Miesbach nachgewiesen wurde, gekostet. Abzüglich der Förderung seitens der Europäischen Union haben die Maßnahmen die Stadt laut Braunmiller an die 850 000 Euro gekostet. „Aber es hat gewirkt“, stellte der Bürgermeister zufrieden fest.
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Auch die Zahl der Bürgeranträge war übersichtlich. Gerade mal ein Bürger hatte ein Anliegen an die Stadt: Sie solle dafür sorgen, dass der Fuß- und Radweg durchs Erlerholz, der nach Regenfällen regelmäßig nicht benutzbar sei, entsprechend ertüchtigt und mit einem geeigneten Fahrbelag versehen werde. Laut Braunmiller könne die Stadt in dieser Sache jedoch nichts unternehmen, da es sich um einen nicht öffentlich gewidmeten Privatweg handle. Der Stadt seien die Hände gebunden. SPD-Stadtrat Paul Fertl machte sich dennoch dafür stark, das Thema im Bauausschuss zu besprechen. Dem stimmte der Bürgermeister zu.