Kurz vor Elferratssitzung: Politische Umbrüche fordern Crachia Hausham
Wahl von Trump zum US-Präsident, Ampel-Aus in Deutschland: Politische Umbrüche haben die Crachia Hausham kurz vor der Elferratssitzung getroffen. Doch die Narren sind flexibel.
Hausham – Die Proben zur Elferratssitzung waren soeben auf die Zielgeraden eingebogen, als draußen vor dem Alpengasthof Gück Auf die politische Erde zu beben begann. Während die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten zumindest ein kalkulierbares Risiko für die Sketch-Schreiber der Crachia Hausham war, geriet das Platzen der Ampel-Koalition schon zu einer – zumindest zu diesem Zeitpunkt – unerwarteten Pointe. Als wäre das der Neuigkeiten noch nicht genug, machte auf lokaler Ebene auch noch der Haushamer Bürgermeister mit seiner Landratskandidatur ernst. Alles Themen also, die man im Programm nicht einfach liegenlassen kann, sagt Crachia-Präsident Alexander Thamm. Eine gewisse Flexibilität sei man ja auch gewöhnt, schließlich stehe die Welt während der Vorbereitung der Sitzung nicht still. „Aber so geballt wie heuer ist es noch nie auf uns eingeprasselt“, seufzt Thamm.
Elferratssitzungen fast schon ausverkauft
Dennoch ist diese Art von Unsicherheit den Narren deutlich lieber als das ständige Hin und Her in der Corona-Zeit. Als sich von Tag zu Tag neue Kontakt- und Hygieneregeln ergeben konnten, die den kompletten Fasching immer wieder auf den Kopf stellten und lange ganz unmöglich machten. Umso erleichterter ist man bei der Crachia, dass die Sitzungen im vergangenen Jahr so gut beim Publikum angekommen sind, dass heuer bereits alle vier Termine (15. und 16. sowie 22. und 23. November jeweils ab 20 Uhr) so gut wie ausverkauft sind. „Wir führen schon Wartelisten“, berichtet Thamm.

Damit die Gäste bestens unterhalten werden, scheut die Crachia wie immer keine Mühen. 170 Akteure sind mit der Elferratssitzung betraut, ob vor, auf oder hinter der Bühne. Alleine die drei Garden hätten seit März jeweils gut 140 Trainingsstunden in den Tanzbeinen. Auch die Mitwirkenden in den insgesamt 13 Stücken – ob gesprochen oder pantomimisch – würden sich voll reinhauen. „Die Professionalität ist wirklich beeindruckend“, schwärmt Thamm. Deshalb ist der Präsident trotz der sich zuletzt überschlagenden politischen Ereignisse guter Dinge, dass die Darbietungen auf der Bühne nicht inhaltlich überholt daherkommen werden. Wenn möglich, werde man die von den Neuigkeiten betroffenen Rollen tatsächlich noch mal überarbeiten. Wo sich dies nicht mehr auf die Schnelle umsetzen lasse, werde man die fehlende Aktualität humorvoll aufgreifen. Sitzungspräsident Mathias Müller könne dies in seinen Anmoderationen und Begrüßungen von Ehrengästen natürlich auch noch übernehmen.
Aufregung steigt – auch bei Prinzenpaaren
Zumindest darüber müssen sich die neuen Tollitäten des Haushamer Faschings keine Gedanken machen. Doch beim Prinzen- und Kinderprinzenpaar steige die Nervosität vor der Inthronisation mit jedem Tag, berichtet Thamm. Und natürlich wollen alle fit sein, wenn ihre bis zur ersten Elferratssitzung streng geheime Identität endlich auf der Bühne enthüllt wird. Und auch das ist in diesem Erkältungsherbst keine Selbstverständlichkeit, weiß der Crachia-Präsident. „Sie schonen sich bestmöglich und passen auf, dass sie sich nichts mehr einfangen.“ Quasi eine freiwillige Quarantäne-light, könnte man sagen. Andererseits müsse es schon weit fehlen, dass Prinz oder Prinzessin ihren Auftritt sausen lassen. „Ich bin mir sicher, dass die sogar auf Krücken zur Sitzung kommen würden“, sagt Thamm augenzwinkernd. Während sich hier kein kurzfristiger Ersatz finden lassen könne, habe die Crachia 25 andere Schlüsselpositionen (Ton, Licht,...) vorsichtshalber doppelt besetzt.
Besonders stolz macht Thamm, dass auch heuer wieder mehrere neue Gruppen ihre Sitzungspremiere feiern. Doch auch im Ballprogramm liegt der Fokus auf der jungen Generation. So habe man den Back-in-Time- in einen Vegas-Ball verwandelt. Los geht‘s am Samstag, 8. Februar, um 20 Uhr im Glück Auf. „Das sollte ziehen“, ist der Crachia-Präsident überzeugt. Ansonsten stehen die bekannten, aber nach wie vor überaus beliebten Klassiker im närrischen Programm. So steigt am Samstag, 1. Februar, ab 13 Uhr der Familiennachmittag mit DJ, Auftritten aller Garden und der beiden Prinzenpaare im Alpengasthof. An selber Stelle folgt am Samstag, 1. März, um 20 Uhr der Kultball „The Eye of the Tiger“. Weil im vergangenen Jahr ein Umzug war, gipfelt das bunte Treiben heuer „nur“ im Ramba Zamba am Faschingssonntag, 2. März, am Bahnhofsvorplatz. Beginn des „Warm up“ ist um 11.11 Uhr, Bewirtung und Musik starten um 12.12 Uhr.