Sehenswerte Ausstellung im Sparkassen-Atrium: Freisinger Stadtansichten mit Seelenlicht

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Bei der Eröffnung der Werkschau im Atrium: Manuela Radspieler (Vorstandsmitglied Sparkasse Freising-Moosburg) Christian Weller und Markus Trasberger (Leiter der Freisinger Sparkassen-Hauptstelle). © Lehmann

„Ich wünsche ihnen einen schönen Spaziergang durch Freising.“ So beendete der Künstler Christian Weller die einführenden Worte bei der Vernissage seiner Bilder-Werkschau im Atrium der Sparkasse Freising-Moosburg.

Freising – Die schönsten Winkel der Domstadt, auf Leinwand festgehalten von Christian Weller. Das ist derzeit im Atrium der Sparkasse Freising-Moosburg zu bewundern. Weller versteht es auf einzigartige Weise, die schönsten Orte und Bauwerke der Domstadt so zu zeigen, dass es eben nicht nur gezeichnete Abbildungen sind, sondern Werke voller Empathie, Leichtigkeit und Lebendigkeit. Oder anders gesagt: Betrachtet man Wellers Arbeiten, kann man förmlich die besondere Atmosphäre des jeweiligen Ortes fühlen und spüren.

Künstlerischer Auftakt

Rund ein Jahr lang hat der Künstler an den Werken gearbeitet – jenen Werken, die eigentlich ein Zyklus sind und den Titel tragen „Freisings schönste Seiten“. Zwölf von ihnen wurden bereits in Wellers großformatigem Freising-Kalender 2024 veröffentlicht, der er auch bei der Vernissage im Atrium mit dabei hatte. Die Ausstellung selbst ist dabei gleichzeitig ein wunderbarer künstlerischer Auftakt zum großen Jubiläums-Jahr der Domstadt, still und doch sehr beeindruckend wuchtig, denn Weller macht das sichtbar, was eigentlich nur spürbar ist: die Energie und der „Spirit“ mancher Orte. Der Künstler holt die großen Signaturen der Stadt auf das Papier, ohne dabei die klassischen Postkartenmotive zu bemühen. Vielmehr nutzt er andere Perspektiven und legt ganz viel künstlerischen Atem in die Werke. So erscheint das Asam ohne Baustellengerüst und mit Blumenständen auf dem Marienplatz, ein Bild, das sehnsüchtig ist und flirrend – ein Werk voller Licht und Herzblut.

Der Chronist

Türme, und das ist auf den ersten Blick zu erkennen, haben es dem Künstler angetan, denn er interessiert sich für das Architektonische, für die Feinheiten und die Details. Ein Höhepunkt: Die Stadtkirche, die in einen dunkelgrauen Herbsthimmel ragt, denn er ist förmlich zu spüren, dieser kalte Oktobertag, an dem Weller vermutlich dort seine ersten Skizzierungen für das spätere Aquarell angefertigt hat. Damit ist Weller eben nicht nur ein Maler, sondern auch ein wichtiger Chronist der Stadt – der allerdings das Momentane mit Seelenlicht unterfüttert und somit den Menschen, Besuchern wie auch Einheimischen, ein Gefühl vermittelt, welche schöne Flecken es in Freising gibt – wenn man nur richtig hinschaut.

Die Erweiterung

Für die Ausstellung hat Weller seine Werkschau um einige Blätter erweitert, die im Kalender keinen Platz mehr gefunden haben. Zudem sind Stillleben zu sehen. Darunter ein Werk, das den Titel „Freisinger Tagblatt“ trägt und die Heimatzeitung zeigt, die auf einem Tisch neben einem Stapel Bücher liegt. Die Frage, welches Werk das liebste des pensionierten Kunstlehrers ist, kann Weller schnell beantworten: „Das Vinzentinum vom Blick aus dem Arpajon-Garten.“

Was die zahlreichen Gäste aber auch bei der Vernissage fesselte: Der fulminante Blick auf Weihenstephan, die Darstellung des Hexenturms vom Alten Gefängnis oder der Mohrenbrunnen an einem Sommertag. Das Charmante: Die Betrachtenden werden nicht erschlagen von einer Masse an Werken, sondern können sich auf 20 Bilder konzentrieren und sich in diese fallen lassen – gerade so, als wären sie auf einem Spaziergang durch die Domstadt und würden diese neu für sich entdecken.

Die Seele der Domstadt

So ist das Resümee einfach: Weller fängt mit seinen Werken vor allem die Seele der Domstadt mit wenigen Pinselstrichen ein. Und er macht das so gekonnt, dass man schlichtweg allein vom Hinschauen Fernweh bekommt, obwohl man nur wenige Schritte vom Original entfernt ist. Was Manuela Radspieler vom Vorstand der Sparkasse Freising-Moosburg zudem betonte: „Dieses Jahr finden auch noch Ausstellungen von Künstlern unserer Partnerstädte Waidhofen, Obervellach, Skofja Loka und Weissenkirchen hier im Atrium im Rahmen des Stadtjubiläums statt.“

Gut zu wissen

Die Ausstellung „Freisings schönste Seiten“, Aquarelle von Christian Weller im Atrium der Sparkasse, läuft noch bis zum 28. März und kann zu den Öffnungszeiten der Sparkasse besucht werden. Der Eintritt ist frei.

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