F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg: USA machen Selenskyj ein Versprechen – neues Hilfspaket steht

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Keine neuen F-16-Jets, aber weitere Ausbildungsmöglichkeiten für die Piloten: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kann mit den jüngsten US-Hilfen wohl gut leben. ©  IMAGO / Eibner, J. Scott Applewhite/AP/dpa

Die Ukraine kämpft mittlerweile auch mit F-16-Kampfjets gegen Russland. Die USA helfen dem überfallenen Land dabei mit einer weiteren Maßnahme.

Washington – Während im Ukraine-Krieg weiterhin kein Ende in Sicht zu sein scheint, besucht Wolodymyr Selenskyj im Bemühen um weitere Unterstützung den wichtigsten Partner von Kiew. Und der ukrainische Präsident kommt keinesfalls mit leeren Händen aus den USA zurück. Im Weißen Haus erklärte US-Präsident Joe Biden, inwiefern Washington dem von Russland überfallenen Land fortan unter die Arme greifen wird.

Der Demokrat versicherte Selenskyj weitergehende Unterstützung bei der Ausbildung der Piloten an F-16-Kampfjets, die die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien liefern. „Um die Kapazitäten der ukrainischen Luftwaffe auszubauen, habe ich das Verteidigungsministerium angewiesen, die Ausbildung ukrainischer F-16-Piloten auszuweiten“, wird der mächtigste Mann der Welt vom Weißen Haus zitiert. Konkret heißt es weiter, dies geschehe „unter anderem durch die Unterstützung der Ausbildung weiterer 18 Piloten im nächsten Jahr“.

Video: F-16-Kampfjet stürzt erstmals in der Ukraine ab

F-16-Kampfjets für die Ukraine: USA unterstützen bei Ausbildung von Piloten – neue Aurüstung für Flieger

Zuletzt hatten die USA bereits mitgeteilt, dass die Kampfflugzeuge aus US-Produktion für elektromagnetische Kriegsführung ausgerüstet werden. Zudem soll die Ukraine einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge JASSM-Raketen geliefert bekommen, um die F-16-Flieger damit auszustatten. Die Langstreckenrakete würde auch die von Kreml-Chef Wladimir Putin befohlenen Truppen auf der Halbinsel Krim ins Visier der Piloten rücken.

Mit den F-16-Kampfjets verbinden die Ukrainer große Hoffnungen, um Russlands Übermacht in der Luft einzudämmen. Nachdem die Kampfflieger einst als mögliche Game-Changer gefeiert wurden, gab es zuletzt jedoch zunehmend Zweifel daran, ob sie wirklich großen Einfluss auf den Kriegsverlauf haben werden. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte vorsorglich bereits mit einer atomaren Reaktion gedroht, sollte die Ukraine F-16-Kampfjets bekommen.

Ukraine bekommt F-16-Kampfjets: Offenbar auch Mirage und Gripen im Anflug für den Kriegseinsatz

Für Aufsehen sorgten auch Berichte über den Absturz eines F-16-Kampfjets, der offenbar bei einem Einsatz durch eine Trümmerwolke einer russischen Rakete flog und dabei beschädigt wurde. Spekuliert wird aber auch darüber, dass der Pilot wegen mangelnden Trainings einen schweren Fehler beging und die Maschine deshalb verlor.

Die Ausbildung der Piloten hat bereits für einige Kontroversen gesorgt. So konnten in den USA offenbar nicht so viele Piloten einen Platz in einem Trainingskurs ergattern, wie von Kiew erhofft. Dänemark kündigte bereits an, ab 2025 keine ukrainischen Piloten mehr im Land ausbilden zu können, da die Kapazitäten für die eigenen Piloten benötigt werden, die mit den F-35-Jets vertraut gemacht werden. Mittlerweile werden ukrainische Piloten in Rumänien und damit in einem Nachbarland geschult. Weitere gute Nachrichten hatte jüngst der neue Verteidigungsminister Rustem Umerow parat. Demnach winken Kiew auch Mirage-Jets aus Frankreich, die schwedischen Gripen-Jets und womöglich auch Eurofighter. Letztere gehören auch zur Ausrüstung der Bundeswehr.

Biden sagt Ukraine Unterstützung bei F-16-Training zu: „Alles, was sie braucht, um den Krieg zu gewinnen“

Aus den USA bringt Selenskyj derweil nicht nur die Zusage für 18 Piloten-Ausbildungsplätze mit, sondern auch ein milliardenschweres Hilfspaket. Konkret nannte Biden JSOW-Langstreckenmunition und ein weiteres Patriot-Luftabwehrsystem sowie zusätzliche Raketen. Zudem kündigte der scheidende US-Präsident an, im Oktober in Deutschland zu einem Ukraine-Treffen der Führungsebene der sogenannten Kontaktgruppe einzuladen. Dort soll es um die Koordinierung der Hilfen der mehr als 50 Länder gehen, die der Ukraine in ihrer Verteidigung gegen Russland beistehen.

Biden, der seine Amtsgeschäfte im Januar an seine Vize-Präsidentin Kamala Harris oder seinen Vorgänger Donald Trump übergeben wird, betonte abschließend: „Mit diesen Maßnahmen ist meine Botschaft klar: Die Vereinigten Staaten werden der Ukraine die Unterstützung geben, die sie braucht, um diesen Krieg zu gewinnen.“

Selenskyj dankt für Hilfe bei F-16-Piloten-Ausbildung: Dank an USA via Tweet

Selenskyj dankte auf X neben Biden auch dem US-Kongress sowie den beiden großen US-Parteien und allen US-Bürgern. Mit dem jüngsten Paket hätten die USA „einen Weg gefunden, der Ukraine die verbleibende Sicherheitshilfe zukommen zu lassen und dafür zu sorgen, dass die Ermächtigung des Präsidenten bis zum Ende des amerikanischen Haushaltsjahres nicht ausläuft“.

Die Unterstützung werde so effizient und transparent wie möglich eingesetzt, „um unser gemeinsames Hauptziel zu erreichen: den Sieg für die Ukraine, gerechten und dauerhaften Frieden und transatlantische Sicherheit“. Der 46-Jährige geht auch auf die einzelnen Teile des Pakets ein, schreibt, er „schätze die Entscheidung, die Programme auszuweiten, um weitere unserer Piloten für das Fliegen von F-16 auszubilden“.

Für die Ukraine sind die neuen Hilfen aus den USA auch eine Zusicherung in Zeiten, in denen im Land nichts und niemand sicher ist. Insgesamt geht es um 7,9 Milliarden US-Dollar und weitere Sanktionen gegen Russland. (mg)

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