Negele-Pächter Hajnal verlässt Hohenfurch, Saradakis kommt
Fast sieben Jahre lang wurde der Hohenfurcher Gasthof Negele, bei der Übernahme in Piroska-Negele umbenannt, von Karol und Julianna Hajnal geführt. Damit ist zum Jahresende Schluss, obwohl der Pachtvertrag erst Ende März 2024 endet. Der Nachfolger steht indes schon fest – und ist in der Region wohlbekannt.
Hohenfurch – Lange müssen Besucher und Gäste nicht warten, bis im Hotel-Gasthof Negele wieder Betrieb herrscht. Bereits Mitte Januar öffnet Paschalis Saradakis, der neue Wirt, den Hotelbetrieb mit seinen Übernachtungen. Ende Januar ist die Eröffnung des Restaurant-Betriebs vorgesehen. Dann vornehmlich mit griechischer Küche. „Wir werden noch einige Renovierungen vornehmen und ein bisschen etwas umgestalten“, sagt Tochter Konstantina Saradakis. Die Familie Saradakis betreibt bereits das „Olympia“ in Schongau und führte auch schon die Gaststätte im Schongauer Ballenhaus.
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„Uns war es wichtig, dass die neuen Pächter aus der Umgebung kommen, mit den Gepflogenheiten hier vertraut sind, im Gaststättenbetrieb Erfahrung haben und gut bürgerlich aufgestellt sind“, sagt Thomas Schneider von der GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts). Mit ihm und Ehefrau Evelyn (Dreher-Tochter) sowie Andreas und Elisabeth Dreher als Vertreter ihrer noch unmündigen Kinder sowie den weiteren Erben Katrin und Ines Dreher und Dominik Braun (Dreher-Enkel) wurde die GbR gegründet, die die Geschäfte der Erben führt.
Bewerbungen aus ganz Deutschland
„Die Familie Saradakis hat uns ihr Konzept vorgestellt, und das passt“, schwärmt Schneider. Anfragen erreichten die GbR nahezu aus dem gesamten Bundesgebiet, auch von Investoren. „Aber das hat oft nicht gepasst, und für einige war die Anlage eine Nummer zu groß“, sagt Schneider. Auch die Auflösung des Vertrags mit dem bisherigen Pächter verlief reibungslos. „Herr Hajnal hat uns frühzeitig informiert, und bei einer Bestandsaufnahme war alles in Ordnung.“

Obwohl das Geschäft gut lief, der Stammtisch sich wohlfühlte und auch viele reisende Besucher sowie auswärtige Monteure der umliegenden Betriebe im Negele-Piroska eine Herberge fanden, sagen Karol und Julianna Hajnal Hohenfurch Lebewohl. Ein Pachtangebot der GbR über weitere fünf Jahre schlugen sie aus.
Geeignet für Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen
Mit dem Tod von Besitzer Ludwig Dreher, der den Hotel-Gasthof in den 70er-Jahren im Zuge der neuen Bundesstraße 17 aufbaute und ständig erweiterte, herrschte eine zeitlang Unsicherheit, wie es weitergeht. „Ich habe zunächst nicht gewusst, wer jetzt eigentlich für die Gaststätte zuständig und mein Ansprechpartner bei Fragen ist“, erinnert Karol Hajnal.
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Das war aber nicht der Grund, warum er den Hotel-Gasthof, der sich als eine der wenigen Gaststätten im Schongauer Altlandkreis-Gebiet für Veranstaltungen mit 200 und mehr Personen anbietet, verlässt. Der 77-jährige Ungar-Serbe Karol Hajnal, der schon über ein halbes Jahrhundert in Deutschland verschiedene Gastronomie-Betriebe führte, war schon lange auf der Suche nach einer weniger aufwendigen Gaststätte. Die hat er jetzt in Niederbayern gefunden.
Vertrauen in seinen Nachfolger
Dort übernimmt es eine frisch renovierte Gaststätte mit Saunabereich, Wellness und einigen Zimmern, die später einmal das Personal in Eigenregie weiterführen könnte. „Dort ist es angesichts der herrlichen Umgebung mit See und dem angrenzenden Campingplatz ideal für uns“, sagt der 77-Jährige. Und kleiner.
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Ihr Personal, mit dem die Hajnals einst den Gasthof Negele übernommen haben, wird das Ehepaar mit nach Niederbayern nehmen. Der scheidende Wirt ist überzeugt, dass seine Nachfolger ebenso wie er alle Wünsche der Gäste zur Zufriedenheit erfüllen.
DIETMAR FRIEBEL