In einem Jahr werden Bürgermeister gewählt: Einige werden aufhören - ein Überblick

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In einem Jahr wird gewählt: Welche Bürgermeister im Landkreis wollen weiter machen, welche hören auf? Wir haben uns umgehört. © Imago/Holz

Ein Jahr vor den Kommunalwahlen treten einige Rathauschefs ihre Abschiedstour an. Wer will weitermachen? Wir haben herumgefragt.

In einem Jahr wird schon wieder gewählt. Am 8. März 2026 geht es um Sitze im Gemeinderat, den Landratsposten und um die Chefsessel in den Rathäusern: Für die Kommunalwahlen haben einige Bürgermeister ihre erneute Kandidatur angekündigt. Zwei langjährige Amtsinhaber hingegen machen in einem Jahr kommunalpolitischen Feierabend. Eine Übersicht über die Städte und Gemeinden im Nordlandkreis.

Geretsried: Michael Müller (CSU) will Bürgermeister bleiben

Überraschen sollte das niemanden: Der Geretsrieder Rathauschef will es nochmal wissen. Schon im September 2022 machte er klar, dass er keinerlei Bestrebungen hat, irgendetwas an seinem beruflichen Status Quo zu ändern: „Ich möchte bei der Bürgermeisterwahl 2026 wieder antreten.“ Das macht Müller nicht in Form einer großen Bekanntgabe öffentlich, sondern nahezu lapidar am Sonntagsstammtisch der CSU im Gasthof Geiger. Nicht ganz grundlos: Zu dieser Zeit wurde spekuliert, ob Müller Ambitionen hege, als Landtagskandidat der CSU anzutreten. Der Geretsrieder wolle aber lieber weiterhin einige lokale Themen begleiten – etwa das Fernwärmenetz, die Zentrumsentwicklung und den öffentlichen Nahverkehr – oder wie er es beschrieb: „die dicken Felsen weiterbohren.“

Wolfratshausen: Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) wird nochmal kandidieren

Heilinglechner übernahm wie Amtskollege Müller im Jahr 2014 das Bürgermeisteramt in Wolfratshausen. Er bewirbt sich ebenfalls um eine dritte Amtszeit. Das erklärte der Weidacher kurz vor dem Jahreswechsel im Interview mit unserer Zeitung. „Ich werde nochmals zur Verfügung stehen“, sagte er. Aus zwei Gründen: Ihm macht „der Job großen Spaß“, und es gibt Projekte, die der Rathauschef selbst abschließen möchte. Dazu zählte er selbst die Umgestaltung der Marktstraße. Auch die Fertigstellung der Erweiterung der Grund- und Mittelschule dürfte in die kommende Amtsperiode fallen. „Es war ein längerer Prozess, um zu dieser Entscheidung zu kommen“, sagte Heilinglechner.

Egling: Hubert Oberhauser (Freie Wähler) hört auf: Gesundheit geht vor

Einen langen Prozess des Nachdenkens machte der Eglinger Hubert Oberhauser durch, bevor er für seine Zukunft Klarheit schuf: „Diese Entscheidung fällt mir wirklich schwer“, räumte der Rathauschef gegenüber unserer Zeitung ein, als er seinen Rückzug verkündete. Denn: „Seit zehn Jahren bin ich mit Leib und Seele Eglinger Bürgermeister.“ Er traf die Entscheidung, nicht mehr anzutreten, aus gesundheitlichen Gründen. „Es wäre unverzeihlich, wenn ich weitermache.“ Bislang haben sich keine Bewerber um seine Nachfolge herauskristallisiert.

Königsdorf: Rainer Kopnicky (CSU) schweigt über seine Zukunft: Er will sich im Frühjahr äußern

Der Königsdorfer Rathauschef hat noch in dieser Amtszeit Meilensteine in Aussicht. Im späten Frühjahr möchte Rainer Kopnicky etwa den Abschluss eines Großprojekts, den Bau der Turnhalle und Mittagsbetreuung feiern. Eine wichtige Entscheidung möchte er zuvor treffen: Kandidiert er ein zweites Mal für den Chefposten? „Ich werde mich im Frühjahr dazu äußern“, ist alles, was Kopnicky bisher zu seiner mittelfristigen Zukunft sagt. Eine gewisse Affinität zur Kommunalverwaltung darf man ihm unterstellen: Vor seiner Wahl zum Bürgermeister 2020 arbeitete der Königsdorfer in der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Geretsried.

Dietramszell: Josef Hauser (Freie Wählergemeinschaft) will Rathauschef bleiben

2020 feierte er den deutlichen Einzug ins Rathaus: Obwohl er gegen zwei Mitbewerber antrat, holte sich Josef Hauser im ersten Wahlgang mit 56 Prozent das Bürgermeisteramt. Er trat es nicht nur für eine Amtszeit an – und offensichtlich auch nicht für markige Ankündigungen: „Ja, werde ich“, lautete die simple Antwort auf die Frage, ob er 2026 erneut auf dem Wahlzettel stehen wird.

Icking: Verena Reithmann (UBI) kandidiert nochmal: „Ist mein ganzes Glück“

In der Isartalgemeinde herrschte frühzeitig Klarheit über eine Kandidatin: Bürgermeisterin Verena Reithmann wird nochmals für das höchste Verwaltungsamt Ickings antreten, weil es ihr eine Herzensangelegenheit ist. „Dieses Amt ist mein ganzes Glück“, sagte die Rathauschefin während einer Parteiveranstaltung im Sommer.

Münsing: Michael Grasl (Freie Wähler) hört nach 20 Jahren auf - Wer folgt auf ihn?

Für den dienstältesten Bürgermeister im Nordlandkreis ist im April 2026 Feierabend: Michael Grasl wird bei den kommenden Kommunalwahlen nicht mehr antreten, hat dann gute 20 Jahre lang den Chefsessel besetzt. Dass er nicht noch einmal kandidieren möchte, hat der Münsinger bereits 2019 angekündigt – deutlich vor seiner Wiederwahl also. Bislang hat kein Nachfolgekandidat seinen Finger gehoben.

Eurasburg: Moritz Sappl (Wählervereinigung) will trotz Schlaganfall nochmal antreten: „Habe Lust, weiterzumachen“

Im Dezember hatte Moritz Sappl einen Schlaganfall. Der Eurasburger war wochenlang nicht im Amt, seine Stellvertreter übernahmen. Inzwischen führt der Rathauschef selbst wieder die Geschäfte – und wenn es nach ihm geht, macht er das auch weiterhin: „Ich stelle mich wieder zur Verfügung“, verriet der 52-Jährige Ende Januar gegenüber unserer Zeitung. Schon vor seiner Erkrankung hatte er das mit seiner politischen Gruppierung besprochen. „Ich habe Lust, weiterzumachen.“

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