Gegen Ukraine-Gefahr vom Himmel: Putin-Soldaten flehen um uralte Waffe

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Die ukrainischen Kamikaze-Drohnen lassen die Verluste unter Russlands Truppen auf besonders brutale Weise steigen. Soldaten wenden sich flehend an Putin.

Donbass – Sie kamen auf Befehl von Kreml-Autokrat Wladimir Putin. Und viele von ihnen bleiben in der Ukraine zurück, als weitere Verluste aus Russland. Mehr als 450.000 Soldaten der russischen Armee wurden im Ukraine-Krieg, Stand Anfang Mai 2024, bereits getötet oder verwundet. Das meldet das britische Verteidigungsministerium aus London, das die Lage genau beobachtet. Mindestens 150.000 dieser Soldaten sollen laut einer Einschätzung aus Frankreich nicht mehr am Leben sein.

Verluste Russlands: Drohnen setzen Armee Putins im Ukraine-Krieg zu

Ein Grund für die hohen Verluste der russischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg: die tückischen Drohnen der Ukrainer. Russische Soldaten haben sich nun regelrecht flehend an das Kreml-Regime gewandt und eine geradezu uralte Waffe gefordert.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russlands Soldaten fordern Schrotflinten gegen Drohnen

Bei X (vormals Twitter) kursiert ein Video, das zwei mutmaßlich russische Soldaten im Kampf gegen eine ukrainische Drohne zeigt. Einer der Soldaten zerstört die Drohne schließlich mit einem Schuss aus einer Schrotflinte. Sein Modell sieht recht modern aus, aber Schrotflinten gibt es freilich auch in älteren Versionen – und zwar schon seit dem 17. Jahrhundert.

„Wir brauchen Schrotflinten, wir brauchen Schrotflinten!“ erklärte etwa ein russischer Soldat kürzlich in einem Video, das in den Sozialen Medien viral ging: „Diese Drohnen sind ein echtes Problem für uns, und wir kämpfen darum, einen effektiven Weg zu finden, sie abzuwehren. Wir haben sie satt, diese verdammten Drohnen! Eine Schrotflinte rettet zehn Leben, wenn nicht mehr. Sie feuern uns einfach ab.“ Die Aufnahme des Soldaten wirkt wie ein Hilferuf im Ukraine-Krieg, als würde er die Zivilgesellschaft bitten, Geld für Schrotflinten zu sammeln. Weil die russische Armee ihre Soldaten ein weiteres Mal im Stich lässt?

Verluste für Wladimir Putin: Russland-Soldaten fürchten Ukraine-Drohnen

Ein anderer russischer Soldat wird vom amerikanischen Nachrichtenmagazin Newsweek mit den Worten zitiert: „Die Drohnen sind ein ständiges Ärgernis und uns gehen die Möglichkeiten aus, mit ihnen umzugehen. Schrotflinten wären für uns vor Ort ein entscheidender Faktor.“ Um die Verluste gegen die ukrainischen Streitkräfte zu verringern? Immer wieder teilen ukrainische Militär-Blogger in den Sozialen Netzwerken Videos davon, wie selbst einzelne russische Soldaten mit Kamikaze-Drohnen direkt angegriffen werden, oder wie Drohnen Granaten auf sie fallen lassen. In solchen Situationen gibt es für sie oft kein Entkommen mehr.

Warum Schrotflinten? In der modernen Rüstungsindustrie ist die sogenannte Air-Burst-Munition daran angelehnt. Bei dieser wird die Munition durch eine Zerlegerladung in der Luft zur Explosion gebracht und verschießt in einem großen Radius viele kleine Schrapnelle. Dabei wird eine regelrechte Wolke aus Splittern oder Submunitionen erzeugt. Die Schrotflinten funktionieren ähnlich und verschießen ebenfalls Munition, die sich in der Luft in einem großen Radius teilt und somit die Trefferwahrscheinlichkeit gegen fliegende Ziele – wie Drohnen – deutlich erhöht.

Tückische Gefahr im Ukraine-Krieg: Eine Quadrocopter-Drohne der ukrainischen Armee mit zwei Anti-Panzer-Minen.
Tückische Gefahr im Ukraine-Krieg: Eine Quadrocopter-Drohne der ukrainischen Armee mit zwei Anti-Panzer-Minen. © IMAGO / ZUMA Wire

Verluste im Ukraine-Krieg für Russland: Kamikaze-Drohnen werden den Panzern gefährlich

Weil sowohl die Kampfpanzer T-72, T-80 und T-90 auf russischer Seite als auch etwa die Leopard-2-Panzer oder M1 Abrams der Ukrainer sich als anfällig gegen Kamikaze-Drohnen erwiesen haben, forciert zumindest die westliche Rüstungsindustrie die Entwicklung von abstandsaktiven Schutzsystemen wie Trophy. Auch bei diesen werden blitzschnell Schrapnelle verfeuert, um ein heranrauschendes Geschoss mit einer Art Munitionswolke auszuschalten. Was erneut der herkömmlichen Schrotflinte für einzelne Soldaten ähnelt.

Während die russische Armee auf Tschassiw Jar im Donbass westlich von Bachmut vorrückt, hatte unter anderem ein ukrainischer Soldat auch wegen der Drohnen-Gefahr mehr Reaktivpanzerung für Abrams-Panzer gefordert – um nur ein Beispiel zu nennen. Oft bringen beide Seiten die alte, aber schlagkräftige Panzerabwehrgranate RPG-7 an den Drohnen an, um damit Panzer zu bekämpfen. Oder, so hart es klingen mag, um damit Jagd auf einzelne Soldaten zu machen. (pm)

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