Während Scholz erneut für die SPD antreten wird, ist sich die CDU/CSU in der Kanzlerfrage uneinig. Merz, Wüst und Söder gelten als Anwärter.
Berlin – In der SPD ist bereits so gut wie gesichert: Olaf Scholz wird 2025 erneut als Kanzlerkandidat antreten. Währenddessen hält man sich in der CDU/CSU weiterhin alle Optionen offen. So wurde der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz zwar mit knapp 90 Prozent wiedergewählt, doch der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), will sich noch nicht ganz von einer möglichen Kandidatur lossagen.
„Bei der Kandidatenfindung wird natürlich eine Rolle spielen, welcher Kandidat mit welchem Programm die besten Chancen hat. Der Erfolg bei möglichst breiten Bevölkerungsgruppen macht die Stärke von CDU und CSU als Volksparteien aus“, sagte Wüst dem Stern. „Und jeder wäre besser als der amtierende Kanzler.“
Olaf Scholz ist Kanzlerkandidatur sicher – Beste Chancen in der Union für Söder statt Merz oder Wüst
Unionsanhänger rechneten dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der sich zur K-Frage bisher eher zurückhaltend zeigte, im aktuellen RTL/ntv Trendbarometer mit 34 Prozent die besten Chancen zu. Wüst lag mit 31 Prozent dahinter, Merz bildete mit 29 Prozent das Schlusslicht unter den dreien. Die gleiche Reihenfolge spiegelte sich auch, wenn auch mit insgesamt geringeren Ergebnissen für die möglichen Unionskandidaten, in den Angaben aller Befragten wider.
Vorerst ist die Entscheidung um einen möglichen Kanzlerkandidaten der Union jedoch aufgeschoben. Schon früh gab die Union an, die K-Frage erst nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September klären zu wollen. Darin würden die Christdemokraten laut eigenen Aussagen weiter festhalten. Sollte es nach dem von Wüst genannten Prinzip – Wer hat den meisten Rückhalt in der Bevölkerung? – gehen, wären aktuell wohl sowohl Merz als auch Wüst aus dem Rennen.
Auch die SPD wolle ihren Kandidaten offiziell erst im Jahr 2025 küren, „weil Olaf Scholz gerade dieses Land durch sehr herausfordernde Zeiten führt. Da ist keine Zeit für Wahlkampf.“, so der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil gegenüber der Rheinischen Post. Sicher sei jedoch: „Olaf Scholz ist der Kanzler, und er bleibt es. Und er wird auch wieder unser Kandidat“. (lismah)